4. Kapitel

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pov.Oikawa

Ich hörte, wie meine Zimmertür zuknallte und jemand schnellen Schrittes auf mich zu kam. Ich zuckte zusammen und ehe ich mich umdrehen konnte, um zu schauen wer da war, zog mir die Person an meinen Haaren und zwang mich somit mich hinzusetzen. "Aua-" vor Schmerzen verzog ich mein Gesicht. "Aufstehen! Los!" Noch etwas verschlafen sah ich meinen Vater an. "Was guckst du so? Los mach dich fertig!" Seine Art, wie er mit mir redete, machte mir Angst.

Als ich nickte lockerte er seinen Griff wieder und sah mich böse, grinsend an. "Du bist spät dran, also beeil dich. Ich hab dir auch Frühstück gemacht... wehe du isst das nicht." Ich musste schwer schlucken. Ich möchte nichts essen. Schon wieder schossen mir Tränen in die Augen. "Kein Grund, gleich wieder anfangen zu heulen." Sagte er abwertend und verließ daraufhin mein Zimmer.

Nun saß ich hier in meinem Bett, schaute auf meine Hände und sah wie einzelne Tränen auf diese tropften. Das ist mir alles zu viel. Eine kurze Weile blieb ich noch so sitzen, bis mein Blick auf meinen Wecker fiel. "Mist, schon 6:40 Uhr?!" Schnell stand ich auf, zog mir einen Hoodie und eine Jeans an und lief dann runter in die Küche, wo mein Vater schon auf mich wartete. "Hast dir aber Zeit gelassen..." stellte er genervt fest. "Jetzt komm, setz dich hin und iss was." Er deutete auf einen vollen Teller, der auf dem Esstisch stand.

Ich schüttelte nur den Kopf "Nein danke, hab keinen Hunger..." "Hab ich gefragt ob du Hunger hast?!" fuhr er mich an. Erschrocken zuckte ich zusammen und lief mit gesenktem Kopf auf ihn zu. Ich blieb kurz vor ihm stehen und keine zwei Sekunden später, durchfuhr ein stechender Schmerz meine linke Wange. Ich landete unsanft auf dem Boden und schaute meinen Vater irritiert an. "Nichtmal so einer kleinen Schelle kannst du standhalten...Schwächling." Langsam versuchte ich mich wieder aufzurichten.

Da mir ein bisschen schwindelig war, musste ich mich dabei an unserem Esstisch abstützen. "Und jetzt iss das." Er zeigte mit seinem Finger wieder auf den Teller und schaute mich fordernd an. Widerwillig ging ich auf meinen Platz zu, doch bevor ich mich hinsetzen konnte, klingelte es plötzlich an der Tür. Verwirrt sah ich meinen Vater an. "Na was ist? Mach auf." Ich nickte und öffnete die Tür.

pov.Iwaizumi

Der Morgen verlief nicht anders als gestern. Ich verschlief schon wieder und musste mich daher ziemlich beeilen. Ich zog mich an, aß kurz etwas, verabschiedete mich von meine Mum und machte mich dann auf den Weg zur Schule. Kurz, nachdem ich das Haus verlassen hatte, fiel mir auf, dass ich die Hausaufgaben von gestern gar nicht gemacht hatte.

Mist... Was mach ich denn jetzt? Vielleicht kann ich sie ja bei jemandem abschreiben... Oikawa würde mich doch bestimmt abschreiben lassen oder? Vielleicht ist er ja noch Zuhause... Ich entschied mich, einfach bei ihm zu klingeln. Dann kann er mir die Aufgaben ja vielleicht noch auf dem Weg zur Schule erklären... Also blieb ich vor seinem Haus stehen und klingelte.

Kurze Zeit später machte mir auch ein verwirrter Oikawa die Tür auf. Doch bevor ich irgendetwas sagen konnte, fiel er mir um den Hals und schluchzte leise. "Danke Iwa..." Seine Hände krallten sich in mein Hemd und ich konnte spüren wie schnell sein Herz schlug. Was war denn jetzt los? Da die Tür noch offen stand, versuchte ich einen Blick ins Haus zu werfen, doch ein großer, muskulöser Mann versperrte mir plötzlich die Sicht. "Und wer bist du?" Fragte er streng. "Ich bin Hajime Iwaizumi und gehe seit neustem in Oikawas Klasse." "Aha." Er verdrehte die Augen und warf Oikawa einen Rucksack und einen Beutel zu. "Hier, dein Schulzeug." Daraufhin schloss er, mit einem lauten Knall, die Tür und ließ mich und Oikawa draußen stehen.

Der braunhaarige löste sich wieder von mir und schaute zu Boden. "T-Tut mir leid..." "Schon gut...hier." Ich hob die Sachen auf, die der Mann ihm zugeschmissen hatte, und gab sie ihm. "Danke" Er warf den Rucksack auf seinen Rücken und nahm den Beutel in die Hand. Schweigend liefen wir los, doch ich war immernoch verwirrt wegen der  Situation vorhin und hatte so viele Fragen. "War das dein Vater?" Er nickte nur. Oikawa hat mich heute noch kein einziges angeschaut. "Alles ok?" Er nickte wieder, schaute dabei aber die ganze Zeit auf den Boden. "Ist es immer noch weil ich dich gestern so angefahren habe?" Stumm schüttelte er den Kopf. Mann das nervt.

Ich beschleunigte meine Schritte, stellte mich vor ihn und nahm sein Gesicht in die Hand, so dass er mich anschauen musste. "Was ist los?" fragte ich nun etwas strenger. Ich sah in seine braunen Augen und merkte, wie sich Tränen in diesen sammelten. Erschrocken zog ich meine Hand wieder zurück. "Oh tut mir leid, ich wollte nicht dass du-" "Es ist alles ok" unterbrach er mich. "Mir geht's gut" "Ok...wenn du meinst..." Ich wollte jetzt nicht weiter auf ihm rumhacken, weshalb ich mich dazu entschied es einfach dabei zu belassen.

"Was wolltest du eigentlich?" fragte Oikawa nach kurzer Zeit. Ich wank ab "Ach... nicht so wichtig." Jetzt war definitiv nicht der richtige Zeitpunkt, um nach Hausaufgaben zu fragen. "Du willst die Hausaufgaben bei mir abschreiben oder?" Perplex sah ich ihn an. Woher weiß er das? Er bemerkte meinen Blick und musste leicht schmunzeln. "Dachte ich mir schon." "Aber woher-" Er unterbrach mich schon wieder. "Du bist der neue, genervte Schüler, dem alles am Arsch vorbeigeht. Zudem hatten wir gestern noch lange Unterricht, also hattest du bestimmt keinen Bock mehr die Hausaufgaben zu machen." Ganz Unrecht hatte er ja nicht, weshalb ich nichts erwiederte.

Als wir in der Schule ankamen durfte ich noch schnell bei ihm abschreiben, bevor der Unterricht auch schon begann. Mir fiel auf, dass Oikawa während der Schule wie ausgewechselt war. Er war gut gelaunt, selbstbewusst und wirkte kein bisschen zerbrechlich, im Gegensatz zu vorhin. Als es irgendwann endlich zum Schulschluss klingelte, packten Oikawa und ich unsere Sachen zusammen und liefen gemeinsam zur Sporthalle.

Wir waren früh dran, weshalb noch niemand anderes da war. Der braunhaarige zeigte mir die Umkleide und fing, wenig später an, sich umzuziehen. Da ich kein Trikot hatte, zog ich mir nur ein T-shirt und eine Jogginghose an. Als ich mich umdrehte und wieder zu Oikawa blickte, war dieser schon fertig umgezogen und trank gerade aus einer Wasserflasche. Er stand mit dem Rücken zu mir, so dass mir eine Türkise eins, auf seinem Trikot, ins Auge fiel. Warte. Er ist der Kapitän?! Er drehte sich wieder zu mir um und sah mich verwirrt an. "Alles ok?" "Ja klar. Los lass uns gehen." Er nickte und wir verließen die Umkleide.





Why can't I hate you?  [ pausiert ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt