Why can't I hate you? [ pausiert ]

15. Kapitel

pov.Oikawa

Der Tag verging viel zu schnell. Nun liefen Iwa und ich schon wieder nach Hause und unterhielten uns über die kommenden Tage. "Wehe du rufst mich nicht an." Ich schaute Iwa, welcher beschwichtigend die Hände hob, böse an. "Keine Sorge, ich werde dich schon nicht vergessen." Er lachte und ich konnte nicht anders, als mit ihm zu lachen. Wir gingen weiter, bis wir vor meiner Haustür stehen blieben.

"Tschüss Oikawa." Iwa öffnete seine Arme und schaute mich abwartend an. Ich verstand sofort und nur zu gerne, nahm ich seine Einladung an. Blitzschnell hatte ich meine Arme um ihn geschlungen und ihn fest an mich gedrückt. "Ok ok... ist ja gut.", lachte Iwa und erwiederte die Umarmung.

Nach einiger Zeit, in der wir so verharrten, brach ich die Stille. "Iwa?" "Ja?" "Ich werde dich vermissen.", nuschelte ich leise, ohne die Umarmung zu lösen. "Ich bin doch nur drei Tage weg." "Trotzdem." Ich schloss meine Augen und atmete noch einmal tief Iwas Geruch ein. Ich mochte seinen Geruch. Ich mochte irgendwie alles an ihm.

Am liebsten hätte ich ihn nicht mehr losgelassen. Ihn nicht mehr gehengelassen. Aber ich musste, deshalb löste ich mich wieder von ihm und schaute ihm tief in die Augen. "Bitte, pass auf dich auf." Iwa musste schmunzeln. "Das sagt der Richtige." Wir beide mussten lachen. "Ok, ich sollte dann wirklich mal los." Ich nickte verstehend. "Bis dann." "Bis dann." Wir beide wunken uns noch zum Abschied zu, bevor wir uns die Rücken zukehrten und getrennte Wege gingen.

Noch am selben Tag wurde ein Termin für die Beerdigung meiner Mutter festgelegt. Mein Vater rief viele Bekannte an, um sie zu informieren und auch ich informierte jemanden.

Chat:

Oikawa:
Heyy
Und, bist du gut angekommen?
(20:24)

Iwaizumi:
Heyy,
ja, wir sind vor ca. 30 Minuten angekommen.
(20:25)

Oikawa:
Es wurde heute ein Termin für die Beerdigung meiner Mum festgelegt...
(20:25)

Iwaizumi:
Oh... und wann findet sie statt?
(20:25)

Oikawa:
Übermorgen, also am Mittwoch.
(20:26)

Iwaizumi:
Oh mann... dann bin ich ja noch gar nicht zurück :(
(20:26)

Oikawa:
Ja, ich weiß...
(20:26)

Iwaizumi:
Heyy, das wird schon. Du schaffst das. Ich weiß, das das nicht leicht für dich ist und ich weiß, dass du Angst hast, aber du kannst nicht mehr rückgängig machen, was passiert ist. Willst du vielleicht telen?
(20:27)

Nichts wollte ich gerade lieber, als das.

Oikawa:
Ja gerne
(20:27)

Nur zwei Sekunden nachdem ich die Naricht abgesendet hatte, fing mein Handy an, zu vibrieren. Ich nahm den Anruf an und machte es mir in meinem Bett gemütlich. Iwa und ich telefonierten noch sehr lange, bis mir vor Müdigkeit die Augen zufielen.

pov.Iwaizumi
Oikawa und ich telefonierten noch eine lange Weile. Ich versuchte ihn ein wenig aufzumuntern und es schien sogar zu funktionieren. Der Braunhaarige lachte öfter mal, was mich auch zum Lachen brachte. Ich weiß nicht wieso, aber wenn es Oikawa gut ging, machte mich das verdammt glücklich.

Während des Anrufs scrollte ich ein wenig durch Insta, und bemerkte gar nicht, dass es am anderen Ende der Leitung still wurde. "Heyy Oikawa, ich hab grade ein zu lustiges Bild gefunden. Das musst du dir anschauen." Beim Anblick des Bildes konnte ich nicht anders, als lauthals loszulachen. Doch von Oikawa kam keinerlei Reaktion.

"Oikawa?" Mein Lachen verstummte und ich lauschte, dem gleichmäßigem Atmen, welches von der anderen Seite zu hören war. Er war tatsächlich eingeschlafen. Ein Lächeln huschte über meine Lippen. "Schlaf gut, Oikawa.", flüsterte ich leise, bevor ich auflegte und mein Handy zur Seite legte.

Kleiner Zeitsprung: Tag der Beerdigung

pov.Oikawa
Mein Wecker klingelte. Müde raffte ich mich auf, um ihn auszuschalten. Heute war er. Der Tag, an dem meine Mutter beerdigt wird. Vor dem Tag hatte ich immer Angst gehabt. Schon als kleines Kind. Der Gedanke, meine Mutter nicht mehr bei mir zu haben, war unerträglich.

Natürlich wusste ich, dass der Tag einmal kommen würde. Nur hatte ich im Leben nicht daran gedacht, dass mich meine Mutter schon so früh verlassen würde. Traurig schaute ich aus dem Fenster. Der Himmel war grau und dicke Regentropfen prasselten auf die Straße. Dieses Wetter beschrieb einfach eins zu eins meine Laune.

Ich seufzte kurz, bevor ich aufstand und mich fertig machte. Dannach betrachtete ich mich noch einmal kurz im Spiegel. Ich trug einen schwarzen Anzug, unter dem ein weißes Hemd und eine schwarze Krawatte herausschauten. Zufrieden nickte ich und löste den Blick von meinem Spiegelbild.

Ich ging zu meinem Nachttisch, nahm mein Handy und wollte es gerade in die Hosentasche stecken, als es anfing zu vibrieren. Gespannt schaute ich auf das kleine Display. Eine Nachricht von Iwa. Ich musste schmunzeln. Es war süß, dass er so an mich dachte. Ich öffnete unseren Chat, um seine Nachricht zu lesen.

Iwaizumi:
Heyy, guten Morgen.
Es tut mir so unfassbar leid, dass ich heute nicht dabei sein kann...
Aber du machst das schon, Ich denk an dich!
(9:03)