14. Kapitel

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pov.Oikawa

Nach der Sache im Bad, rief ich sofort meinen Vater an. Nur 10 Minuten später, stand dieser vor Iwaizumis Tür, um mich abzuholen. "Hallo Herr Oikawa. Bitte, kommen sie doch rein.", hörte ich Asuna gerade sagen, als ich die Treppe hinunter lief. "Tut mir leid, dass mein Sohn euch belästigt hat, kommt nicht wieder vor."

Ich kam in den Flur, in welchem die beiden standen. "Ach was,", wank Asuna ab. "Oikawa hat uns keiner Weise belästigt. Er kann gerne jederzeit wiederkommen." Ob sie das nur so sagt, weil mein Vater jetzt hier ist? Oder meint sie es wirklich so? Bin ich hier wirklich Willkommen? "Na komm Tooru.", riss mich mein Dad aus meinen Gedanken. Ich nickte, verabschiedete mich noch schnell von Iwa und Asuna und verließ dann mit meinem Vater das Haus.

"Du machst echt nur Probleme." Mein Vater schüttelte genervt den Kopf. "Nichtsnuts", zischte er, bevor er mir den Rücken zukehrte und schnellen Schrittes nach Hause lief. Langsam lief ich ihm hinterher. Zuhause angekommen lies er die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss fallen und stellte sich bedrohlich, nah, vor mich. "Dass deine Mutter tot ist, ist deine Schuld!" "W-Was?" "Du hast schon richtig gehört. Du bist an allem Schuld!" Er kam immer näher. Mitlerweile trennte, unsere Gesichter, nur noch ein Zentimeter. "A-Aber ich hab doch n-nichts gemacht.", antwortete ich kleinlaut.

Ich sah aus dem Augenwinkel, wie sich seine Hand hebte. Nein. Bitte nicht. Ich wollte ausweichen, doch es war zu spät. Seine kalte, starke Hand landete mit einem lauten Klatschen auf meiner Wange. "Geh auf dein Zimmer! Ich will dich nicht mehr sehen!" Ohne zu zögern huschte ich an ihm vorbei, rannte die Treppen nach oben und lief ins Bad. Ich war schon sehr müde, weshalb ich mich direkt Bettfertig machen und schlafen gehen wollte.

Nachdem ich mir meinen Hoodie über den Kopf gezogen und ihn auf den Boden fallen gelassen hatte, betrachtete ich mich im Spiegel. Ich kannte das Bild, was sich mir bot schon zu gut. Ein hässlicher Junge, welchen viele Narben und blaue Flecke verzierten. Ein hässlicher Junge, welcher nicht die Kraft hatte, sich zu wehren, welcher schwach und unbrauchbar war.

Mein Blick, im Spiegel, wanderte zu meinem linken Arm. Der Verband färbte sich an manchen Stellen schon leicht rot. Ob ich ihn abnehmen soll? Nein... ich glaube das sollte ich Iwa zuliebe nicht tun... Ich musste leicht schmunzeln. Ich weiß, dass das was ich gemacht hatte, falsch war. Aber es war schön gewesen, dass Iwa sich so um mich gekümmert hatte. Es war schön zu wissen, dass jetzt jemand für mich da war. Ich ließ vom Spiegel ab, zog mich schnell fertig um, putzte Zähne und ging ins Bett. Kurze Zeit später, schlief ich auch schon ein.

Am nächsten Morgen war ich schon wach, bevor mein Wecker klingelte. Ich hatte nicht gut geschlafen und war die halbe Nacht wach gewesen. Gerade war es 5:40 Uhr. Noch ziemlich früh, aber ich entschloss mich trotzdem dazu, aufzustehen und mich für die Schule zu richten. Als ich damit fertig war, lief ich leise die Treppen hinunter und schaute, ob mein Vater schon wach war.

Tatsächlich schien er noch zu schlafen und nachdem, was gestern passiert war, fand ich das auch ziemlich gut so. Ich wollte ihm jetzt noch nicht über den Weg laufen. Vorsichtig schloss ich die Haustür auf und ging nach draußen. Ich atmete die frische Morgenluft ein und genoss die leichten Sonnenstrahlen, die auf mein Gesicht schienen. Es war noch ein bisschen kalt und ein leichter Wind, wehte mir ein paar meiner Haare ins Gesicht. Ich musste lachen.

Oh, wie viel Uhr haben wir eigentlich? Ich holte mein Handy aus meiner Hosentasche und schaute auf das kleine Display. 5:55 Uhr. Ich hab noch genug Zeit, bis die Schule anfängt... Vielleicht ist Iwa ja schon wach und kann mir noch schnell helfen, meinen Verband zu wechseln. Entschlossen nickte ich und lief, mit einem breiten Grinsen im Gesicht, zu Iwas Haus. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie war ich heute gut gelaunt.

Glücklich hüpfte ich die Treppen zu Iwas Haustür hoch und klingelte. Ich musste 5 Minuten warten, bis mir ein verschlafener Iwa die Tür aufmachte. "Guten Morgeeenn~", sagte ich und schaute ihn grinsend an. "Sag mal, spinnst du? Es ist noch voll früh.", grummelte er leise und rieb sich gähnend die Augen. "Ja ja.", antwortete ich nur und huschte, an ihm vorbei, ins Haus.

"Sag mal, kannst du mir helfen, den Verband zu wechseln?" "Kann ich mich vielleicht erstmal anziehen?", fragte Iwa daraufhin etwas genervt und erst jetzt fiel mir auf, dass er nur in Boxershorts vor mir stand. "Oh, ja klar." "Was grinst du eigentlich die ganze Zeit so blöd vor dich hin?" Ich zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, hab nur gute Laune." Iwa verdrehte seufzend die Augen. "Ok, dann warte hier. Bin gleich wieder da." Er ging nach oben. Ich setzte mich auf die Couch, widmete mich meinem Handy und scrollte ein wenig durch Insta, bis Iwa wieder zu mir kam.

Er hatte den Erstehilfe-Kasten von gestern dabei und schaute mich müde an. Ich legte mein Handy zur Seite und streckte ihm meinen Arm entgegen. Iwa kniete sich vor mich, krempelte meinen Ärmel nach oben und löste vorsichtig den Verband. '"Sag mal Oikawa", er musste gähnen. "Warum bist du eigentlich schon so früh hier?" "Ich konnte die Nacht nicht so gut schlafen und bin halt sehr früh wach gewesen. Und da ich noch so viel Zeit hatte, bis die Schule anfängt, bin ich halt zu dir gegangen." "Achso."

Er cremte meine Verletzungen noch einmal ein und verband meinen Arm neu. "So, fertig." "Danke.", sagte ich lächelnd und stand auf. "Wollen wir zusammen zur Schule gehen?" "Ja klar, können wir machen. Ich möchte nur noch schnell etwas frühstücken." "Ok.", antwortete ich nur und folgte Iwa in die Küche. Während er etwas aß, setzte ich mich ihm gegenüber und sah ihm beim Essen zu. "Stört es deine Mutter eigentlich nicht, wenn wir so laut sind?" "Was? Achso... Nein, meine Mutter ist schon sehr früh Arbeiten gegangen und deshalb nicht Zuhause." "Achso..."

Nach ca. 5 Minuten hatte Iwa seinen Teller leer gegessen und räumte ihn ab. Dannach ging er in den Flur und zog sich an. "Ok, wir können los.", sagte er, woraufhin ich mein Handy in meiner Tasche verstaute und ihm, mit nach draußen, folgte. Nach einem kleinen Stück, welches wir schweigend zu Schule liefen, unterbrach Iwa die Stille. "Du Oikawa?" "Mmhh?" Ich schaute ihn verwundert an. Warum klang er plötzlich so ernst? Iwa schaute weiterhin auf den Gehweg. "Ich werde heute, nach der Schule, mit meiner Mutter nach Tokio fahren."

"Was? Warum?" Ich merkte, wie meine gute Laune mit einem Mal verschwand. "Das... will ich dir noch nicht sagen." "Achso..." Iwa hatte so viel Verständnis dafür, dass ich ihm nicht alles, über mich, sagen wollte. Jetzt sollte ich genau so Verständnisvoll ihm gegenüber sein. Auch wenn ich nur zu gerne wissen wollen würde was der Grund war. "Und für wie lange?" "So um die 3 Tage." Ich nickte nur. Nun sah Iwa zu mir und lächelte. "Wir können ja Nummern austauschen, dann können wir jederzeit schreiben oder telefonieren."

Meine gute Laune kehrte wieder zurück und ich holte schnell mein Handy aus meiner Tasche. "Ok, hier." Ich reichte es Iwa, welcher mein Handy lachend annahm. Er speicherte seine Nummer ein und gab mir mein Handy wieder. "So und jetzt du." Er gab mir sein Handy, welches ich grinsend annahm und meine Nummer einspeicherte. "So, fertig." Ich reichte es Iwa wieder und wir gingen lachend weiter. Ich wollte den Tag, mit Iwa, noch so gut es ging genießen, bevor er nach Tokio fährt.

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So, ich habs auch endlich mal wieder geschafft, ein neues Kapitel zu veröffentlichen. :}

Tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet... Mir ging es in den letzten Tagen nicht so gut und eine Schreibblockade kam noch dazu x_x

Naja egal, jetzt ist ja alles wieder gut.

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen
:3

Why can't I hate you?  [ pausiert ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt