Chapter Forty-One

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Die anderen bereiteten alles vor. Ich wollte in der Zeit nochmal bei meiner Mom vorbei schauen, da ich keine Ahnung hatte, was auf mich zukommen würde, in den nächsten Stunden.

Neben mir lief ein breit gebauter Mann. Ivan bestand darauf, dass ich nicht alleine gehen sollte, da die Polizei überall sein konnte.

Heute war es eigentlich besonders schwer zu meiner Mom zu gehen, denn eigentlich war heute mein Geburtstag. Mein 18. Geburtstag. Aber ich hatte keine Wahl, ich musste sie noch einmal sehen. Sie musste wirklich am Ende sein, da sie höchstwahrscheinlich von der Polizei erfahren hatte, das ihre Tochter mit einem Mafiaboss unterwegs war und jetzt eine Flüchtige ist. Und jetzt würde ich wie selbstverständlich, lächelnd vor ihrer Tür stehen, kurz mit ihr reden und dann wieder gehen.

Ich lief also die Straße zu unserem Haus entlang, dicht gefolgt von meinem Bodyguard.

Dann sah ich ihn. Liam kam mir entgegen.

Der Mann versteifte sich und spannte seine Muskeln an. Ich wusste, dass er für alles bereit war, aber ich wollte keine Verletzten. Kurz überlegte ich einfach umzudrehen und wegzurennen, doch ich entschied mich nicht zu kneifen.

,,Ich Klär das, alles ok", sagte ich dem Mann hinter mir.

Er akzeptierte das und hielt sich im Hintergrund.

Liam war fast bei mir angekommen. Ich atmete tief.

,,Geht es dir gut?" war das erste, was er mich fragte.

,,Oh, bis darauf, dass mein ehemalig bester Freund mich gestalkt und verpfiffen hat, geht es mir relativ ok", antwortete ich schnippisch.

,,Ich wollte doch nicht...ich bin dir manchmal gefolgt, einmal bis zu der Lagerhalle. Als ich einen kleinen Blick in diese hineingeworfen hatte und die Waffen sah, bekam ich Panik. Dann paar Tage später habe ich dich mit diesem Typen auf dem Motorrad gesehen. Ich dachte er will dich entführen, oder so, und dann habe ich die Polizei verständigt. Ich habe mir Sorgen gemacht, du warst so anders und kaum noch in der Schule. Ich wollte aber nie, dass...naja du jetzt von der Polizei gesucht wirst. Es tut mir soo leid, dass dieser Mistkerl dir eine Falle gestellt hat und dich da mit rein gezogen hat."

Die Wut in mir kochte über.

,,Du bist mir gefolgt! Ich hatte dir gesagt das mit uns wird nichts! Und warum raffst du es immer noch nicht, niemand hat mich in irgendwas mit reingezogen, zumindest am Ende nicht mehr!"

Ich brach in Tränen aus.

,,Du hättest mich einfach in Ruhe lassen sollen, dann wäre nichts von alle dem passiert. Du bist  schuld, dass Jace im Gefängnis ist, dass ist alles deine Schuld!"

Mein persönlicher Bodyguard kam näher und baute sich vor Liam auf, der daraufhin ein Stück zurück wich.

,,Was?! Jace? Ist das der Typ mit dem Motorrad. Warum tut es dir leid, dass er im Gefängnis ist? Ich bin gerade etwas verwirrt."

,,Das geht dich alles nichts an. Ich wollte nur kurz zu meiner Mom. Ich bitte dich einfach nur, jetzt nicht die Polizei zu rufen. Bitte", ich sah Liam flehend an.

Er zögerte zuerst.

,,Na gut."

Ich atmete erleichtert ein. Ich vertraute Liam dieses einzige Mal, dass er die Wahrheit sagte und drängte mich an ihm vorbei. Ich lief schnell zu meinem Haus, ohne mich noch einmal umzudrehen.

Ich rannte zur Tür und klingelte. Meine Mom öffnete verdutzt die Tür und ich fiel ihr direkt in die Arme.

,,Zoe...was ist passiert? Die Polizei war da und hat mir erzählt du hast mit der Mafia gemeinsame Sache gemacht und bist aber geflohen. Sie suchen dich schon und haben mir gesagt ich soll sie anrufen, wenn ich dich sehe. Die Polizei hat gesagt, dass sie dir dann helfen."

Ich löste mich aus der Umarmung.

,,Können wir das drinnen Besprechen?"

Meine Mutter musterte den breit gebaute Mann.

,,Er wird dir nichts tun", versicherte ich ihr, woraufhin sie uns herein lies und die Tür schloss.

,,Mom, Du darfst auf keinen Fall die Polizei rufen, Ich flehe dich an."

,,Aber die wolle dir helfen."

,,Sie haben gelogen, die wolle mir nicht helfen, dass versichere ich dir."

,,Ok... dann Klär mich aber jetzt mal auf, was ist passiert, geht es dir gut?"

,,Es ist alles ok, ich wollte dich nur nochmal sehen. In letzter Zeit ist viel passiert, dass kann ich nicht alles erzählen. Ich kann aber sagen, das egal was du hörst, was die Polizei sagt, mach dir keine Sorgen um mich. Mir geht es gut und alles was ich mache, möchte ich auch tun."

,,Ich verstehe nicht was du meinst", sagte sie verwirrt.

,,Das musst du auch nicht. Es reicht, wenn du mir vertraust und weißt das ich dich lieb hab."

Meine Mom nickte. Kurze Zeit Später räusperte sich der Mann, als Zeichen, dass es langsam Zeit wurde zu gehen.

,,Es tut mir leid, aber ich muss wieder los."

Ich umarmte meine Mutter nochmal, doch sie sah mich nur starr an. Sie hatte keine Ahnung, was gerade passierte und das war auch gut so.

Dann traten wir wieder auf die Straße und liefen zurück zum Versteck, indem sich die anderen befanden.

Ich hatte auch lange überlegt, ob ich Mia vielleicht nochmal sehen sollte, doch letztendlich hatte ich mich dagegen entschieden. Es würde zu viele Komplikationen mit sich bringen...und ich wusste nicht, ob ich das konnte. Ich wollte einfach damit abschließen, mit allem. Mit meinem alten Leben. Wenn wir die Befreiung von Jace durchziehen würden, wären wir dadurch alle Flüchtige und die Polizei würde alles tun um uns und vor allem Jace in die Finger zu bekommen. Ich gab damit also alles auf, für eine unbestimmte Zeit mussten wir untertauchen. Das heißt meine Mom würde ich erstmal nicht mehr sehen, was mir am schwersten viel. Doch irgendwann könnte ich sie bestimmt ein paar mal heimlich besuchen. Außerdem musste ich mit Liam und Mia jetzt komplett abschließen, was auch ziemlich schmerzte, doch eigentlich hatte ich das schon getan. Ewigkeiten habe ich kein Wort mit ihnen gewechselt, außer eben mit Liam. Aber ich hatte mich entschieden...für ihn. Jace. Wie verrückt, dass auch klang, aber ich liebte ihn, durch ihn bekam mein Leben neuen Schwung und ich konnte ihn nicht hängen lassen.

Ich atmete tief und wir liefen auf das Grundstück.

,,Good" GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt