2007 Kapitel 5

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"Komm schon Mia, das ist nicht so schwer.", sagte Liam verzweifelt. Ich seufzte und fuhr mir mit meinen Händen durch's Gesicht. "Das kannst du dir gar nicht vorstellen..." "Ich dachte du seist intelligent." Hatte er gerade nicht wirklich gesagt. "Wie bitte!" Langsam wurde ich echt wütend, wie kann er es wagen. "Ich komme aus den 40ern. Hast du eine Ahnung, wie sehr sich die Welt in den letzten 60 Jahre entwickelt und verändert hat!", sagte ich wütend. Seit zwei Wochen versuchte mich Liam auf den neusten Stand zu bringen. Wir waren vor einem Monat in Moskau angekommen. Am Anfang hatte ich mit Iwan gearbeitet, er hatte mir vor allem die Basis gezeigt und mir die wichtigsten Maschinen demonstriert und erklärt. Dann fand er aber, dass ich noch in der Theorie aufarbeiten müsste und deswegen kam Liam ins Spiel. Dr. Liam Turner. Ja der erste Amerikaner, den ich hier kennen lernte. Er war eigentlich sehr sympathisch, bis vor ein paar Minuten. Er war sehr klug. Er hatte einige Dinge studiert unter anderem Ingenieurwesen, Luftfahrttechnik, Biomechanik und noch ein paar andere, welche ich mir nicht merken konnte. Also ein richtiger Angeber. Er hatte hellbraune, kurze Haare, grüne Augen und war einen guten Kopf grösser wie ich.

"Das ist mir durchaus bewusst, trotzdem sollte das nicht so schwer sein. Du bist doch die Mia Baker, die ihre Abschlussarbeit über Rückkopplungen geschrieben hat. Zu deiner Zeit war das unglaublich. Ausserdem hast du eine Forschungsarbeit über Vita-Strahlen und deren Einfluss auf Menschen geschrieben. Und du bist die Mia, welche dabei geholfen hatte Captain America zu erschaffen. Deine Arbeit über die Vita-Strahlen, war die Grundlage für das Projekt Captain America" Was? Ich sah ihn überrascht an. Ich wusste das alles kam mir bekannt vor. Sie hatten wohl meine Arbeit weiter aufgebaut. "Das soll wohl heissen, dass du es nicht wusstest. Aber Mia du bist unglaublich klug, streng deinen Kopf endlich an. Das ist nicht so schwer. Oder ist dein Gehirn noch immer eingefroren." Ich sah ihn wütend an, blickte aber schliesslich auf das Blatt vor mir. "Du weisst es, na los." Kann er auch mal die Klappe halten?

" Kann er auch mal die Klappe halten?

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Ich überlegte weiter. "Okay, A ist gleich: L Viertel - T achtel.... x (Z1 + Z2) + 1 Viertel x ..." "Na los, weiter." "...Wurzel... (L - 1 zweitel x T x... (Z1 + Z2)) hoch2 - ... 2 x T hoch2 x... (Z1 + Z2)hoch2... im Bruch zu Pi hoch2... oder?", fragte ich euphorisch und blickte zu ihm auf. Er grinste mich an. "Ich sag es doch." Ich lächelte und stiess angestrengt die Luft aus. "Noch zwei weitere und dann hast du es für heute geschafft." Ich liess den Kopf auf den Tisch fallen. "Kopf hoch Frostie." "Sehr witzig.", nuschelte ich in meine Arme.

Der Tag zog sich in die Länge, es war anstrengender als gedacht. Seit zwei Wochen ging es nun jeden Tag so. Doch langsam begriff ich das meiste. Liam forderte mich sehr, auf eine Art war ich ihm dankbar dafür, aber er übertrieb es oft. Immerhin kannte ich nur die Technik aus den 40ern und diese unterschied sich nicht nur ein bisschen von der heutigen. Dann lag ich bis vor einem Monat noch auf Eis und das 60 Jahre. Das alles aufzuholen ist nicht gerade ein Kinderspiel. Und dies war nicht mal das einzige, was sich geändert hatte.

"Okay, das wars für heute. Du sollst noch kurz zu Pawlow. Wir sehen uns morgen." "Warte wieso muss ich zu Pawlow?", fragte ich überrascht. "Das weiss ich doch nicht, ich hab nur meine Befehle." Mit diesen Worten verliess er den Raum und liess mich stehen. Pawlow hatte ich seit den ersten paar Tage nicht mehr gesehen. Was wollte er bloss? Zu mir war er eigentlich sehr nett, aber er sollte eigentlich gar nicht so sein.

Ich hatte einige Geschichten über ihn gehört, auch über die Narbe. Aber es waren nur Geschichten und ich wusste nicht, ob ich sie glauben sollte. Was ich glaubte war, dass er sonst nicht so nett war, denn das hörte ich zu genüge. Ich packte meine Sachen zusammen und lief durch die Gänge zu Pawlows Büro. Je näher ich kam, desto nervöser wurde ich. Wieso war ich nervös, zu mir war er immer nett und ich hatte nichts gemacht, dass dies ändern sollte. Hoffte ich zumindest.

"Herein.", erklang es, als ich an die Tür klopfte. Ich öffnete diese und trat ein. "Ah Mia, setzten sie sich doch." Ich schloss die Tür hinter mir und setzte mich gegenüber von ihm, an seinen Schreibtisch. Er schrieb noch etwas, bevor er den Stift hinlegte. Nun sah er mich an. Was wollte er denn? "Es scheint als würden sie sich gut einfügen." Okay? Auf was wollte er hinaus. Ich sah ihn fragend an. "Turner sagt sie schlagen sich gut und machen täglich Fortschritte. Sie sollen bereits auf einem besseren Niveau, als viele andere Wissenschaftler hier sein." Ein lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Ach, hat er das gesagt? Ha, das werde ich ihm definitiv unter die Nase reiben. 

"Damit ihnen nicht langweilig wird, habe ich es mir erlaubt ein Trainingsplan für sie zu erstellen." "Trainingsplan?" Ich sah ihn nun verwirrt an. "Ja, wir schrauben die Schulstunden mit Turner etwas runter, dafür bekommen sie noch Sprachunterricht in Russisch und wenn sie noch andere Sprachen möchten, in diesen auch sehr gerne. Dazu kommt noch Kampftraining dazu, wenn sie noch immer in den Aussendienst möchten." 

Russisch lernen? Das Kampftraining hatte er bereits einmal erwähnt, aber Russisch? Ich war seit einem Monat hier und alle sprachen Russisch, dennoch hatte ich kaum Wörter aufgenommen. Aber seinem Blick zu urteilen, sollte ich ihm nicht widersprechen. "Ich würde gerne in den Ausseneinsatz.", sagte ich deshalb nur. Er nickte und stand auf. "Gut. Das sind alle Unterlagen, die sie für die nächste Zeit brauchen werden." Er nahm ein Ordner vom Tisch und gab ihn mir. Darin war wirklich ein kleiner Stundenplan, wann ich wo sein sollte. Wusste nicht das ich wieder zur Schule ging. Ich nahm alles entgegen. "In einem Monat schauen wir wie weit sie sind." Ich nickte und verliess sein Büro.

Ich machte mich gleich auf den Weg in mein Zimmer. Ich las bereits etwas in dem Ordner und war so abgelenkt, dass ich ihn jemanden reinlief. "Tut mir leid ich habe dich nicht gesehen." "Alles gut, schön dass du Pawlows Büro unbeschadet überlebt hast, das geht nicht vielen so. Du scheinst sein Liebling zu sein, Frostie." "Kannst du mal mit dem Frostie aufhören?" Er grinste breit und schüttelte den Kopf. "Nie im Leben. Nicht jeder überlebt 60 Jahre auf Eis, da finde ich den Spitznamen einfach zu passend." Ich seufzte. Dann vielen mir die Worte von Pawlow wieder ein. Liam lief an mir vorbei. Ich drehte mich grinsend zu ihm um und rief ihm nach. "Ach übrigens, schön dass ich eine der besten hier bin.", Er schüttelte nur den Kopf und lief weiter. Ich bin mir aber sicher, dass er lächelnd musste, was mich auch dazu brachte. Es war selten das ich lächelte, viel zu lachen hatte ich auch nicht. Aber bei Liam viel mir alles leichter. Als könnte ich den ganzen Ballast und alle schlimmen Dinge für einen kurzen Moment ablegen. Die einzigen bei denen ich mich jemals so fühlte, waren Steve und Bucky...

Ghost // Avenger FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt