Mondschein

1K 36 1
                                    

Dieses Kapitel ist aus der Sicht von Gojo~
__________________________________

Ich teleportierte mich in die Nähe des Kanals, wo schon seit längerer Zeit ein Fluch den Anwohnern das Leben schwer machte.
Der Fluch sollte nicht besonders stark sein, aber trotz seines Aussehens sollte er extrem flink sein. Ich empfand es am einfachsten, wenn ihn eben selbst austreibe.
Ich sah ihn in der Ferne und machte mich langsam bereit, als ich ein Mädchen auf dem Weg sah. (Randnotiz: Ja, wir sind schon 18, aber ich finde Mädchen klingt putziger, als Frau :D)

Hoffentlich hat sie nicht bemerkt, dass ich mich her teleportiert habe, dachte ich, als ich mir nachdenklich an meiner Schläfe kratzte. Was sie hier wohl spät abends alleine treibt? Ich erwischte mich dabei, dass meine Gedanken abschweiften und ich klatschte mir selbst auf meine Wange, um meinen Fokus zurück zu gewinnen.

Ich stellte mich neben das Mädchen. Der Fluch war nur einige Meter vor mir und rührte sich nicht, sondern starrte gierig das Mädchen an. Sie hatte ihren Beobachter scheinbar nicht bemerkt.
"Wa-wa-was ist das?", stammelte sie neben mir.
Sie kann ihn also doch sehen, stellte ich erstaunt fest.
Ich sah, wie sie am ganzen Körper zitterte. Ohne darüber nachzudenken, legte ich meine Hand auf ihren Kopf. Ihre Haare sind so unfassbar weich, dachte ich mir und beschloss sie weiter zu tätscheln, um sie zu beruhigen.

"Keine Angst, ich bin der Stärkste", sagte ich in der Hoffnung, sie damit zu beruhigen.
Ich trieb den Fluch mit einer einfachen Handbewegung aus. Nicht mal Rang 3..., aber meine Gedanken wurden schnell unterbrochen, als ich merkte, dass das Mädchen neben mir kreidebleich wurde und langsam zusammen sackte. Reflexartig ließ ich sie in meine Arme fallen und nahm den angenehm süßen Duft ihrer Haare war. Kurz davon abgelenkt, versuchte ich sie wach zu rütteln. "Hey! Wach auf!", rief ich, aber sie war bereits ohnmächtig.
Sie kann nicht mehr stehen, bemerkte ich und lag meinen Arm unter ihre Kniekehle, um sie zu tragen. Ich spürte, wie sie sich mit ihrem Kopf an meine Brust kuschelte und mein Herz begann augenblicklich schneller zu schlagen.
Satoru, reiß dich gefälligst zusammen! Du bist keine zwölf mehr, fluchte ich in meinen Gedanken. Mein Herzschlag beruhigte sich allmählich wieder.

"Mhm...", grübelte ich laut, "ich weiß nicht, wohin mit dir... also nehme ich dich erstmal mit".
Ich teleportierte uns zur Jujutsu Akademie, an der ich Lehrer des ersten Jahrgangs bin. Es war bereits tief in der Nacht und ich habe keinen Schlüssel für die leerstehenden Räume. Der alte Direktor war zu geizig, um mir auch einen Schlüssel abzugeben, fluchte ich in meinen Gedanken.
Ich trug sie weiterhin auf meinen Armen und ging in Richtung meines Zimmers. Ich öffnete die unverschlossene Tür langsam mit meinem Fuß und trug sie vorsichtig in mein Zimmer.
(Stellt euch so ein Zimmer, wie von Itadori vor)
Es war eine warme Sommernacht und der Mondschein erhellte das Zimmer. Ich lag sie behutsam auf mein Bett und haderte einen Augenblick mit mir, ob ich sie in ihrer gesamten Kleidung schlafen lassen sollte. Schließlich war es zu der Jahreszeit auch nachts heiß in Tokyo.
Ich beschloss ihr wenigstens die dünne Jacke und die Schuhe auszuziehen. Sie war weiterhin ohnmächtig und lag friedlich in meinem Bett.

Ich streckte mich erschöpft und nahm meine Augenbinde ab, woraufhin meine Haare locker in mein Gesicht fielen. Ich ging ins Bad, um mich Bett fertig zu machen (sagt man das so?! :D).
Heute Nacht sollte ich lieber nicht nur in Boxershort schlafen, dachte ich mir und zog mir ein lockeres, weißes Shirt über und eine schwarze, lange Pyjamahose an.
Ich ging zurück zum Bett und bemerkte jetzt erst das Problem.
Ich habe keinen Platz, um mich hinzulegen, stellte ich entsetzt fest. Bis auf ein paar Schränke und das Bett, gibt es im Zimmer nichts, auf dem man schlafen könnte. Für die Badewanne bin ich zu groß. Der Boden ist mir zu hart. Es ist auch zu spät, um jemand anderes zu wecken. Ich dachte angestrengt nach, während ich mir mit meiner Hand durch die Haare fuhr.

Meine Augen rissen sich einen kurzen Moment auf, als mir die einzige Möglichkeit einfiel.
Auf Zehenspitzen näherte ich mich meinem Bett mit der schlafenden Unbekannten.
Verdammt. Ich bin zu groß. So wie sie hier liegt, kann ich mich nicht richtig dazu legen. Aber wecken möchte ich sie auch auf keinen Fall. Sie soll sich nach dem Erlebnis erstmal ausruhen können.
Ich setzte mich möglichst leise aufs Bett und lehnte mich mit meinem Rücken am Kopfteil an. Ihr Kopf lag nun direkt neben meinem Oberschenkel, aber sie schien weiter tief zu schlafen.
Selbst wenn ich mich hinlege, liege ich mit meiner linken Schulter aus dem Bett, wurde mir bitterlich klar.
Ich schaute herunter auf sie und erwischte mich dabei, dass ich ein kleines Lächeln auf den Lippen spürte. Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen und berührte mit meinen Fingerspitzen ihre Haare, bis ich am Ende meine ganze Hand auf ihren Kopf legte und ihr langsam durchs Haar strich.
Inzwischen war ich mir nicht mehr sicher, ob sie wegen der Ohnmacht so kaputt war, oder ob sie einfach nur todmüde war.
Plötzlich vernahm ich von ihr ein wohliges Brummen und ihr Kopf rückte näher an meinen Oberschenkel heran. Ich sah, wie sich ihr Arm bewegte und plötzlich umschlung sie mein Bein, wie einen Teddybären. Zufriedenheit machte sich auf ihrem Gesicht breit und ich hörte wieder ihr leises Atmen.
Du bist süß, dachte ich mir und merkte, dass ich inzwischen selbst unglaublich müde war.
Ich schlief ein, ohne meine Hand von ihrem Kopf zu nehmen.

Satoru Gojo × ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt