three

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Etwas später höre ich ziemlich laut Liam Nialls Namen rufen, was mich veranlasst, neugierig ins Wohnzimmer zu gehen, wo ich den Typen, mit dem ich zusammengestossen bin, wiedersehe. 

Sein Blick fällt direkt auf mich und die Wut in seinem Gesicht ist deutlich zu erkennen. 

"Niall", dieser blickt zu Niall, welcher grade aus seinem Zimmer getapst kommt. "Du hättest mich vorwarnen müssen, dass einer deiner Mitbewohner ein absolutes Arschloch ist."

Geschockt schaut der Ire seinen Kumpel an, welcher schliesslich auf mich deutet. "Louis! Du kannst zum armen Harrylein nicht so unfreundlich sein!"

Dieser lacht nur etwas und geht mit Niall in dessen Zimmer, während ich mir nicht anmerken lasse, dass ich mit unserem Gast überhaupt nicht zufrieden bin. "Ach Harry, nimm's nicht so persönlich. So ist Louis eben", versucht Liam mich aufzumuntern. 

"Ich bin mit dem heute zusammengestossen und nicht einmal da war der ansatzweise freundlich zu mir gewesen", seufze ich und setze mich auf die Couch, wo sich Liam neben mich setzt. "Das ist Louis, den wirst du noch kennenlernen", zwinkert er mir zu.

"Warum kennst du ihn überhaupt? Wann habt ihr euch kennengelernt?", frage ich verwundert.

"Du bist als letzter eingezogen. Zwei Wochen bevor du eingezogen bist, hat Niall ihn zum Abendessen eingeladen. Man, war der da unfreundlich. Dann habe ich mich aber mit ihm alleine getroffen und hab' festgestellt, dass er ganz nett ist, wenn man ihn besser kennenlernt und da er ja nun für eine Weile bei uns wohnt, wirst du ihn sicherlich auch noch kennenlernen", erzählt mir Liam und nun bin ich etwas ruhiger.

"Da hast du bestimmt recht. Man ist oft nicht immer so, wie es am Anfang aussieht. Vielleicht ist Louis ja ein richtig netter Mensch", grüble ich bloss und nun nickt Liam. "Louis hat in einer richtigen Studenten-WG gelebt, bis die ihn rausgeworfen haben und er recht umständlich von seiner Familie aus sein Studium fortführen musste, weil er in London studiert, aber seine Eltern leben in Doncaster."

"Was studiert er denn? Weisst du das?", frage ich weiter, doch Liam schüttelt nur den Kopf. 

"Leider nicht."

Dann steht er auf und verschwindet mit den Worten, er gehe einkaufen. Daraufhin stehe ich auch auf und gehe ins Badezimmer, wo ich mich ausziehe und meine Kleidung in meinen Wäschekorb werfe. 

Dann stelle ich mich unter die Dusche und mache das Wasser an, was zuerst recht kalt ist. Ich mache es minimal wärmer und stelle mich dann unter das Wasser. 

Frisch geduscht und mit einem Tuch um der Hüfte gehe ich in mein Zimmer. Auf dem Weg begegne ich Niall und diesem Louis, welcher mich mustert. "Wir wollten gerade zu dir", wirft Niall ein. 

"Ich zieh' mich eben an, dann komme ich zu euch rüber", damit gehe ich weiter in mein Zimmer, in dem ich dann das Tuch fallen lasse und mir eine frische Calvin-Klein-Boxershorts anziehe. Darüber kommt eine graue Jogginghose von Nike sowie einen grauen Hoodie, welcher ebenfalls von Nike ist. 

Seufzend fahre ich mit meiner rechten Hand mir durch meine nasse Locken und mache mich auf den Weg zu Niall, welcher sich prächtig mit Louis unterhält. 

"Also?", stelle ich mich in seinen Türrahmen und beachte Louis soweit es geht erstmal nicht. 

"Na ja, Lou hat mir erzählt, dass du heute in ihn reingelaufen bist und dass er nicht bereit ist, mit dir unter einem Dach leben zu müssen", beginnt Niall nervös und schaut auf seine Hände. "D..deswegen wollte ich dich fragen, ob du vielleicht Louis für diese Nacht in dein Zimmer nehmen willst?"

Total entgeistert schaut Louis zu Niall, während ich zögere. "Und was bringt mir das?", will ich mit verschränkten Armen wissen.

"Na ja, ihr könntet euch besser kennenlernen."

"Ja Niall, das funktioniert auch nur so."

Niall bekommt auf meine Antwort einen Lachanfall. "Ist doch voll die lustige Idee, findest du etwa nicht?"

"Ja, sehr lustig. Niall, bist du als Kind mal auf den Kopf gefallen oder warum sind alle deine Ideen einfach nur dumm und sinnlos?", beschwert sich Louis anschliessend.

"Ach, seid doch keine Spielverderber! Das wäre bestimmt lustig!", mault Niall und blickt gleichzeitig enttäuscht weg. Seufzend drehe ich mich von seinem Zimmer weg und laufe zurück in mein Zimmer, denn alles andere wäre absolut sinnlos.

Dort angekommen setze ich mich auf mein Bett und atme beruhigt aus, als ich zum Fenster schaue und den langsam dunklen Nachthimmel erblicken kann. Daher ziehe ich mir meine grauen Chucks an und mache mich auf den Weg nach draussen.

Ich war schon immer gerne bei der Dämmerung und Nacht draussen. Es ist dann einfach immer friedlich still und ich kann die frische Abendluft einatmen. Das ist auch einer der Gründe, warum ich dann immer so gerne spazieren gehe. 

Entspannt gehe ich los. Ich bewege mich Richtung Wald. In Grossbritannien gibt es zwar nicht allzu viel Wald wie in anderen Ländern oder anderen Regionen, aber es reicht völlig aus. Wie es bei der Dämmerung und der Nacht häufig der Fall ist, nimmt die Dunkelheit zügig zu.

Meine Augen gewöhnen sich immer Stück für Stück an die Dunkelheit, weswegen es absolut kein Problem ist, etwas in dieser Nacht zu erkennen. Ich würde mich als Mensch beschreiben, der sowohl Morgenmensch als auch Nachtmensch ist. 

Mit mindestens drei Stunden Schlaf bin ich für den Tag abgedeckt und kann daher machen, was mir gefällt. Mag für andere zwar nach viel zu wenig Schlaf klingen, doch für mich ist das für Gewöhnlich etwas völlig Normales. Immerhin lebe ich schon sehr lange in diesem Schlafrhythmus. 

Um drei Uhr morgens gehe ich schlafen und stehe dann um sechs Uhr wieder auf. Ich muss nicht einmal einen Wecker stellen, was echt praktisch ist. Bald drehe ich mich um und gehe wieder zurück. Die vom Kies unter meinen Füssen entstehenden Geräusche beruhigen mich auf eine gewisse Art und Weise. 

Zuhause angekommen mache ich mich in mein Zimmer und verbringe die nächsten Stunden mit YouTube auf meinem Fernseher schauen. Ich gucke mir alles Mögliche an. Da ich einen sehr verschiedenen Geschmack habe, findet man auf meiner YouTube-Startseite alles von Happy Tree Friends bis ASMR ist alles dabei.

Um halb Zwei werde ich jedoch durstig, weswegen ich in die Küche gehe, wo ich auf ein Neues mit Louis zusammenstosse. "Oh, tut mir leid...", rede ich in einem leisen Ton, doch Louis reagiert nicht. "Hey?", versuche ich es erneut, aber sein Blick bleibt auf den Boden gerichtet. Seine Augen sind rot und er riecht ein wenig nach Gras.

"Louis? Ist alles okay bei dir?", versuche ich es ein drittes Mal. "Es tut mir leid...", flüstert er in einem zerbrechlichen Ton. Darauffolgend rollt eine Träne an seiner Wange entlang. "Was ist los?", ich blicke ihn etwas besorgt an. 

"Mich mag einfach keiner, weil ich ständig so launisch bin, aber ich.. Ich kann da nichts dafür...", flüstert er erneut und schreckt auf. Instinktiv lege ich sanft meinen Arm um ihn und führe ihn zur Couch, wo ich mich mit ihm hinsetze. 

Daraufhin scheint er sich wieder zu finden und flüstert: "Ich hatte einen furchtbaren Albtraum... Niall konnte mir nicht die Geborgenheit geben, die ich grade brauche..."

"Was brauchst du denn grade? Vielleicht kann ich ja helfen", biete ich Louis an, doch dieser winkt bloss ab. "Ich will dir keine Umstände machen. Ich war vorher auch nicht sehr nett zu dir", murmelt er. 

"Liam hat mir bereits erzählt, dass du nett bist, aber halt Zeit brauchst, das auch zu zeigen, dementsprechend bin ich dir auch nicht böse", lächle ich sanft, was er erwidert. "Vielleicht würde Nialls Idee helfen..."

"Du willst bei mir schlafen?", frage ich etwas überrascht. Louis nickt schüchternd. Daraufhin stehe ich auf, hole mir einen Eistee aus dem Kühlschrank, greife nach Louis' Hand und gehe mit ihm in mein Zimmer.

"Mach's dir ruhig bequem."

"Danke Harry."

we're all human || l. s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt