Seufzend setze ich mich an die Bettkante von Nialls Bett. Louis schenkt mir weiterhin keine Beachtung. Demnach ziehe ich mich erneut bis auf meine Boxershorts aus und lege mich ins Bett.
Für zwei Personen hat Niall ein ziemlich enges Bett, weswegen ich beinahe an Louis drankomme, doch er dreht sich bloss mit dem Rücken zu mir. Laut atme ich aus und drehe mich ebenfalls mit meinem Rücken zu ihm.
Dafür, dass er mich angeblich lieben soll, ist er recht kalt zu mir. Ich schliesse meine Augen und atme aus. Louis zieht die Decke komplett über sich und gibt mir keine Chance, sie ohne weiteres zurückzugewinnen.
„Was ist los, Lou?", ich drehe mich zu ihm und lehne mich anschliessend etwas über ihn, um ihm ins Gesicht zu sehen. Er schweigt. Er wirft mir nicht einmal einen Blick zu, hat die Augen aber geöffnet.
„Du ignorierst mich jetzt? Willst du mich eigentlich verarschen?!", nerve ich mich an ihm, jedoch zeigt er nach wie vor keine Reaktion.
„Gut, dann wird es dich sicherlich nicht stören, wenn ich heute nackt schlafe", gebe ich dem Ganzen noch einen Versuch. Da auch jetzt Louis nicht reagiert, ziehe ich meine Boxershorts aus und lege mich wieder mit dem Rücken zu ihm. Mir macht es auch nichts aus, nackt zu schlafen, während ich neben einem Mann liege.
Louis kann mir ja schlecht was abschauen.
Schlussendlich höre ich Louis laut seufzen, welcher dann mir etwas von der Decke abgibt, allerdings sagt er weiterhin nichts.
Gemütlich drehe ich mich zu ihm und beginne damit, Louis zu kitzeln, worin ich erfolgreich bin, denn er beginnt laut loszulachen und versucht sich zu wehren, weswegen ich mich auf seinen Schritt setze und ihn weiterkitzle.
„Verdammt, Harry", lacht er und versucht mich runterzubekommen. „H..hör auf damit", lacht er weiter und ich höre auf. „Redest du wieder mit mir?", ich schaue in seine Augen. Wieder weicht er meinem Blick aus, stösst mich aber nicht von sich runter.
Deswegen lehne ich mich zu ihm runter und atme gegen sein Ohr. „Lou, bitte", versuche ich es erneut und er dreht seinen Kopf zu mir.
„Sag mir, was ich machen soll."
Er scheint kurz zu überlegen. Dann beisst er sich kurz auf die Unterlippe und schaut mich wieder an.
„Küss mich."
Verwirrt schaue ich ihn an. „Meinst du-", bevor ich zu Ende reden kann, zieht er mich an meinen Wangen zu sich runter und küsst mich verlangend. Zunächst bin ich etwas verwirrt, erwidere seinen Kuss aber und lege mich zwischen seine Beine.
Er fängt an, seine Lippen zu bewegen. Ich erwidere auch das und schliesse meine Augen. Meine Gefühle gehen komplett mit mir durch und wieder stelle ich mir die Frage, ob ich für Louis doch mehr als reine Freundschaft empfinde.
Vorsichtig nimmt er seine Zunge dazu, was mich dann doch etwas anmacht. Das bekommt auch Louis bald zu spüren, als mein Glied gegen seinen Schritt drückt. Daraufhin löst er sich von mir und wird rot.
„Tut mir leid", murmelt er gegen meine Lippen, worauf ich etwas lachen muss. „Soll ich mich wieder anziehen?", hauche ich gegen seine Lippen, doch er schüttelt hastig den Kopf. „Wie du meinst", ich gebe ihm einen sanften Kuss und gehe von ihm runter, ehe ich mich mit meinem Rücken zu ihm drehe.
„Ich liebe dich, Harry", Louis dreht sich zu mir und legt einen Arm um mich, mit dem er sich näher an mich ran zieht.
„Schön, ich dich aber nicht", gebe ich genervt von mir, wodurch Louis mich verletzt ansieht.
Nein, ich liebe ihn nicht. Das stimmt nicht. Er ist nur ein Freund. Nur ein Freund.
Mit diesen Gedanken schlafe ich schliesslich ein.
***
Am nächsten Morgen fühle ich mich ziemlich beschissen. Ich versuche aufzustehen, doch mein Körper fühlt sich so an, als bestände er aus Blei. Ich seufze und versuche es erneut, doch es geht einfach nicht. Mühsam blicke ich auf Louis' Seite, doch er liegt nicht mehr neben mir.
Demnach schliesse ich wieder meine Augen, jedoch macht sich meine Blase bemerkbar, weshalb ich aufstehe und mich anziehe. Dann laufe ich müde ins Badezimmer. Niall hat wohl heute früh die Türe wieder aufgeschlossen.
Was wohl aus Liams Verkündung geworden ist?
Ich weiss es nicht.
Müde gehe ich in mein Zimmer, wo ich YouTube anmache, allerdings geht mir Louis nicht aus dem Kopf. Daher versuche ich krampfhaft an was anderes zu denken, doch Louis kann ich einfach nicht aus meinen Gedanken vertreiben. Als wäre er der Hauptbestand aus meinem Leben.
Ein Blick auf meine Uhr verrät mir, dass es kurz nach Neun ist. Das ist eigentlich seltsam, da ich immer um sechs Uhr wach werde.
Grossartig zu was motivieren kann ich auch nicht. Eigentlich sollte ich mal wieder duschen gehen, aber dazu fehlt mir die Kraft.
Ich mache YouTube wieder aus und starre Löcher in die Luft. Bedauerlicherweise muss ich feststellen, dass ich mich wirklich schrecklich fühle. Als hätte mein Leben einfach so den Sinn verloren.
Ich lege mich unter die Decke und atme laut aus. Die Decke ziehe ich komplett über mich. Im selben Moment geht meine Türe auf.
„Harry wird es sicher nicht auffallen, wenn ein Hoodie fehlt", nehme ich Louis' Stimme wahr, tue aber weiterhin so, als wäre ich nicht da.
Seine Stimmlage ist traurig, wenn ich das so beurteilen kann. Gut, er liebt mich ja und ich war nicht sonderlich nett zu ihm. Aber trotzdem, dadurch zerbricht ja wohl kaum direkt eine ganze Welt.
Ich nehme das Geräusch eines sich öffnenden Schrankes wahr. Dann scheint Louis den Raum wieder verlassen zu haben. Mühsam ziehe ich die Decke wieder über meinen Kopf und schaue den immer noch geöffneten Schrank an.
Mir ist es ehrlich gesagt egal, dass Louis sich einfach einen Hoodie genommen hat.
Warum denke ich schon wieder an Louis?
Langsam stehe ich auf und verlasse mein Zimmer, wo ich Louis in meinem Hoodie im Wohnzimmer wiederfinden kann. Es dauert keine zehn Sekunden lang, bis er mich entdeckt und erneut meinem Blick ausweicht.
Nun setze ich mich neben ihm auf die Couch und lege meinen Arm um ihn. Somit ziehe ich ihn zu mir, wo er sein Gesicht in meine Schulter reindrückt.
Keine Sekunde später fängt er laut zu weinen an.
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we're all human || l. s.
FanfictionHarry Styles, der den Begriff LGBTQ+ hasst und dafür in der Uni zusammengeschlagen wird. Louis Tomlinson, der aufgrund seiner Sexualität zuhause rausgeschmissen wird und mit paar Problemen zu kämpfen hat. Doch alle um die beiden herum wissen schon...