„Hey, Lou, ganz ruhig", augenblicklich ziehe ich ihn in eine Umarmung. Vorsichtig krabbelt er auf meinen Schoss und drückt sein Gesicht in meinen Hals rein.
Ich gebe mein Bestes, ihn zu beruhigen, doch es scheint einfach nicht zu funktionieren und zerreisst mir das Herz. „Was ist los, Lou?", flüstere ich ihm vorsichtig ins Ohr, doch als Antwort erhalte ich nur ein lautes Schluchzen.
„Hey", versuche ich es nochmal, indem ich meinen festen Griff um Louis löse und ihn etwas von mir drücke. Er schaut mir in die Augen und weint umso stärker. Vorsichtig wische ich eine Träne nach der anderen aus seinem Gesicht, doch es ist zwecklos, da immer neue kommen.
„Beruhig dich bitte, das macht es nicht besser", nun steigen auch mir die Tränen in die Augen. „Komm h..her", mit diesen Worten drücke ich ihn wieder näher an mich ran und streichle ihm über den Rücken.
Nach einiger Zeit hat sich Louis dann doch wieder beruhigt und schaut mir in die Augen.
„Du hast mich sehr verletzt", murmelt er und schaut weg. „Das tut mir leid", gestehe ich leise. Daraufhin schaut Louis mich wieder an. „Ich liebe dich", er lehnt sich zu meinen Lippen vor, wendet aber seinen Blick nicht ab.
„Ich dachte, es würde den Schmerz einfacher machen, wenn ich möglichst wenig mit dir zu tun habe, aber es hat alles nur viel schlimmer gemacht. Weisst du, ich dachte, es wird jetzt alles gut. Psychisch gesehen geht es mir schon so viel besser, dass ich darüber nachdenke, mein Studium wiederaufzunehmen, aber dann hast du mich so sehr verletzt, dass ich wirklich kurz davor war, alles hinzuschmeissen. Niall jedoch meinte zu mir, dass es dämlich wäre und dann ging es wieder - bis Niall uns eingeschlossen hat. Ich will eigentlich nichts anderes, als mit dir zusammensein, aber das willst du nicht, geht ja schlecht ohne Gefühle", erzählt Louis in einem traurigen Tonfall.
Ehrlich gesagt will ich gerade nichts anderes, als die weichen Lippen dieses süssen Jungens auf meinen zu spüren. All meine Gedanken und Sorgen vergessen und seine Wünsche geschehen lassen. So dass er endlich wieder glücklich ist und mich aufhört so sehr zu ignorieren.
Auch meine Versuche, mir ausreden zu wollen, keine Gefühle für ihn zu haben, kann ich mir langsam schenken.
Warum sollte ich auch, wenn die Antwort schon klar ist.
Ob ich damit klarkomme? Ich weiss es nicht.
Louis guckt mich unsicher an, doch ich lächle ihn nur an. „Ich würde dir gerne helfen, aber ich weiss nicht wie", gebe ich zu. Louis reagiert darauf, indem er mich fest umarmt.
„Du kannst mir nicht helfen, bevor es dir nicht besser geht", sind seine Worte, die in meinen Ohren ankommen. Verwirrt schaue ich ihn an. „Ich sehe und merke doch, dass etwas nicht mehr gut ist. Das ist jetzt der zweite Tag in Folge, wo du die Uni ausfallen lässt", er streichelt mich kurz über die Wange und schenkt mir ein schüchternes Lächeln.
„Hä, was hat das eine mit dem anderen zu tun?", versuche ich verwirrt aus Louis rauszukriegen. „Du kannst niemanden helfen, dem es psychisch schlecht geht, wenn es dir psychisch auch schlecht geht. Ich habe das etliche Male probiert und nicht geschafft", erwidert Louis und legt sachte seine Stirn gegen meine.
Seufzend muss ich mich geschlagen geben, denn Louis hat recht. Es geht mir nicht gut. Ich will nicht mehr zusammengeschlagen werden.
Und eigentlich will ich seine Nähe- Warte. Nein.
Nur, weil ich eben paar Gefühle für Louis habe, muss ich nicht direkt von ihm besessen werden. Das wäre ja das dümmste, was passieren kann.
„Harry?", durch das Herumgefuchtel von Louis werde ich wieder aufmerksam. „Hm? Was denn?", unsicher schaue ich in seine Augen.
„Niall und Liam sind Zuhause, die wollen uns scheinbar noch was verkünden", langsam geht er von meinem Schoss runter. Augenblicklich drehe ich meinen Kopf zum Eingang, wo Niall und Liam stehen. In Nialls Gesicht ist ein breites Grinsen, während Liam mich überrascht anschaut.
„Nun, Louis, wir werden in anderthalb Wochen umziehen. Harry, fang schon mal an, deine Sachen zu packen", verkündet Liam. Louis guckt ihn ganz überrascht an, während ich nur ein tiefes Lachen von mir geben kann.
„Ich mache heute übrigens selbstgemachte Pizza zum Abendessen, sollte um 18:00 fertig sein", sagt Liam auch noch, ehe er sich in die Küche stellt.
„Moment, ist es schon so spät?!", rufe ich erschrocken und Niall lacht sich dabei einen ab.
„Ja, wir haben jetzt sechzehn Uhr", amüsiert geht Niall in sein Zimmer, wo man bald schon hören kann, wie er sämtliche Kleider aus seinem Schrank reisst.
„Chill, Niall, wir ziehen nicht morgen um", kichere ich und gehe in mein Zimmer, wo ich bereits ein paar Kleinigkeiten aus meinem Regel nehme. Da ich noch von meinem Einzug Umzugskartons unter meinem Bett habe, nehme ich einen raus, stelle diesen auf. Dann lege ich mit Vorsicht die ersten Dinge rein.
Nicht lange später steht allerdings Louis in meinem Zimmer und guckt mich an. „Ist etwas", will ich verwundert wissen. „Was muss ich tun, damit du morgen zur Uni gehst?", fragt er in einer sanften Tonlage und lächelt mich an.
„Mitkommen, schätze ich", antworte ich leise und gehe etwas auf ihn zu. „Aber ich studiere da gar nicht", gibt er kleinlaut von sich, worauf ich etwas lachen muss. „Ich weiss, aber- Keine Ahnung, es würde mir ein Gefühl von Sicherheit geben, weisst du?", ich lege meine Arme um Louis und ziehe ihn in eine Umarmung.
„Na gut, wenn dich jemand anfasst, kriegt der es mit mir zu tun", mutig klingend erwidert Louis die Umarmung.
„Louis?", ich löse mich von der Umarmung und schaue ihm in die Augen. „Ja?", er erwidert meinen Blick.
„Was ist passiert, dass du mich nicht mehr meidest?", meine Worte sind sanft und vorsichtig. Zu gross ist die Angst, dass er wieder so ignorant mir gegenüber wird.
„Weil mir das nicht gut tut und- Ich dich immer noch liebe, falls du das vergessen hast", meint Louis betreten. Seine Worte lösen bei mir ein Lächeln und ein geschmeidiges Kribbeln in mir drin aus.
„Danke Louis."
„Wofür?"
„Für alles."
DU LIEST GERADE
we're all human || l. s.
Fiksi PenggemarHarry Styles, der den Begriff LGBTQ+ hasst und dafür in der Uni zusammengeschlagen wird. Louis Tomlinson, der aufgrund seiner Sexualität zuhause rausgeschmissen wird und mit paar Problemen zu kämpfen hat. Doch alle um die beiden herum wissen schon...