eight

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Später liege ich in meinem Bett und versuche zu schlafen, doch es geht nicht. Ich bin so verletzt und weiss nicht mal warum.

Oder hat Louis vielleicht recht und ich bin in ihn verliebt?

Schnell schüttle ich den Gedanken weg.

So ein Bullshit, als ob ich mich in ihn verliebt haben würde. Auf so einen Unsinn kann auch nur Louis kommen.

Sofort zucke ich zusammen, denn plötzlich öffnet sich meine Türe. Demnach gucke ich hin, wer reinkommt.

„Harreh..", höre ich nur und ordne die Stimme Louis zu, doch etwas kann mit ihm nicht stimmen. Daher stehe ich auf und gehe zur Tür, wo Louis erstmal umfliegt und kichern muss. Er steht wieder auf und legt einen Arm um mich. Sofort merke ich die Alkoholfahne von Louis und werfe meinen Kopf in den Nacken.

„Wie viel hast du getrunken?", will ich wissen und weiss ehrlich nicht, wie ich das finden soll. Doch anstatt mir zu antworten, sagt er bloss wieder meinen Namen und kippt beinahe wieder um, weswegen ich schnell meine Arme um ihn lege.

„Verlass mich nisch..", murmelt er wieder und schaut mir in die Augen. „Bitte, wie viel hast du getrunken?", wiederhole ich meine Frage. „Nur eine Flasche Wodka", erwidert er und stellt sich auf die Zehenspitzen. Verwirrt schaue ich ihn an und hebe ihn hoch, um ihn zu Niall zu tragen, doch er wehrt sich, wo er nur kann. Er beisst in meine Schulter rein, worauf ich ihn genervt im Wohnzimmer runterlasse.

„Ich will nicht zu Niall", murmelt er und lässt sich auf der Couch nieder. Am anderen Ende der Couch liegen drei leere Wodkaflaschen.

„Warum hast du Alkohol getrunken?", frage ich als nächstes.

„Weil du nisch wissen solltest, dass ich dich liebe", murmelt er und will wieder aufstehen, doch ich drücke ihn wieder auf die Couch und setze mich neben ihn.

Es ist mitten in der Nacht und der gute Louis hatte wohl nichts besseres zu tun, als sich zu betrinken. „Echt? Oder sagst du das jetzt nur, weil du sturzbetrunken bist?", ich sehe zu ihm. Er zuckt mit den Schultern und setzt sich auf meinen Schoss. Verwirrt schaue ich ihn an, doch dann presst er seine Lippen auf meine und-

Soll ich den Kuss erwidern oder nicht? So betrunken wie er ist.

Demnach drücke ich ihn weg, doch er versucht es immer wieder, so dass ich mich geschlagen gebe und den Kuss erwidere. Vorsichtig lege ich meine Hände an seine Hüfte und löse mich von ihm.

„Louis, du-„, bevor ich zu Ende reden kann, küsst er mich wieder, deshalb stosse ich ihn von mir runter und hebe ihn in Brautstyle hoch. „Was machs.. du?" will er leise wissen. Ich trage ihn deswegen in mein Zimmer und lege ihn in mein Bett.

„Wir sollten schlafen", erkläre ich ihm und lege mich neben ihn. „Mir ist warm", Louis versucht sich sein Shirt auszuziehen, aber da er es nicht hinbekommt, helfe ich ihm dabei. Er trägt noch eine Jogginghose und streift auch diese von seinen Beinen.

Allerdings ziehe ich ihn zu mir, als er sich noch seine Boxershorts ausziehen wollte. Bald schläft er ein und ich seufze.

Was denkt er sich bitte dabei, sich so dermassen zu betrinken..

Dann schlafe auch ich langsam ein.

***

Als ich am nächsten Morgen aufwache, schläft Louis noch. Meine Zimmertür wird geöffnet und Liam steckt seinen Kopf rein.

„Hast du getrunken?", will er bloss wissen, was ich aber verneine und ihm erkläre, dass das Louis gewesen sei. Er nickt nur und schliesst meine Zimmertüre wieder. Im selben Moment wacht Louis auf und setzt sich schnell auf.

„Warum bin ich bei dir?", murmelt er und verzieht direkt sein Gesicht. „Du kannst dich nicht erinnern?", erkundige ich mich verwirrt und er nickt langsam.

„Habe ich was schlimmes angestellt?", beängstigt sieht er mich an, doch ich kann ihn beruhigen: „Keine Sorge, hast du nicht. Zumindest haben wir nicht miteinander geschlafen", ich sehe ihn vorsichtig an.

„Soll das heissen, wir haben rumgeknutscht?!", er reisst seine Augen weit auf. „Nein, du hast mich nur geküsst und etliche Male es versucht, aber ich habe es irgendwann aufgegeben, dich daran zu hindern."

Soll ich ihm sagen, dass er mir indirekt seine Gefühle gestanden hat?

Irgendwie hat mich das nämlich glücklich gemacht.

„Oh mein Gott..", murmelt er zu sich selber und versteckt mit seinen Händen sein Gesicht. „Ausserdem hast du mir gesagt, dass ich nicht wissen soll, dass du in mich verliebt bist."

Ich habe mich dazu entschieden, ihm das zu sagen. Vielleicht entschuldigt er sich dann für gestern, da er doch eigentlich ganz süss und niedlich-

Moment. Warum denke ich das?

Ich bin doch nicht ernsthaft in ihn verliebt.

Oder doch?

Nein! Auf keinen Fall.

„Ach du Kacke", gibt Louis von sich und setzt sich an die Bettkante. „Also hatte ich doch recht?", ich setze mich neben ihn und schaue ihn an, er hingegen weicht meinem Blick aber aus.

Dann nickt er langsam und fängt an leise zu weinen, weswegen ich meinen Arm um ihn lege und ihn an mich ran ziehe.

„Alles gut, beruhige dich", rede ich sanft auf Louis ein, doch seine Reaktion ist bloss ein lautes Schluchzen. „Komm her", ich ziehe ihn vorsichtig auf meinen Schoss, wo er mich augenblicklich umarmt, sein Gesicht in meinen Hals drückt und weiterweint.

Ich streichle ihm vorsichtig über den Rücken und flüstere ihm immer wieder beruhigende Worte ins Ohr, wodurch er sich langsam beruhigt. Dass ich längst auf dem Weg zur Uni sein sollte, habe ich dabei komplett ausgeblendet.

„Harry, ich-", setzt Louis an, doch ich hindere ihn daran, indem ich einfach meine Lippen auf seine lege. Louis erwidert dieses Mal den Kuss und gibt nur ein lautes Seufzen von sich, ehe ich damit beginne, meine Lippen zu bewegen. Auch das scheint er zu erwidern. Seine Hände liegen an meinem Hals, während meine auf seiner Hüfte ruhen. Sofort lasse ich mich auf meinen Rücken fallen und ziehe Louis etwas näher zu mir. Dennoch lässt er von mir ab, schaut mir kurz in die Augen und steht auf.

Er wirft mir noch einen letzten Blick zu, ehe er mein Zimmer verlässt.

we're all human || l. s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt