Stöhnend rollt sich Harry aus seinem weichen Bett. Er war mal wieder viel zu spät eingeschlafen und die Albträume, welche auch nach den vielen Jahren nicht verschwunden waren, hatten ihn den Großteil seines Schlafes gekostet. Müde reibt sich der Schwarzhaarige den Schlaf aus den Augen, bis er es schließlich schafft, die Füße auf den hölzernen Boden zu stemmen und aufzustehen. Schritt für Schritt tapst der junge Mann in das anliegende Bad, in welchem er sich frischmacht, um sich dann sein Auroren Gewand aus der Garderobe zunehmen. Halbwegs wach zieht er sich an und marschiert schließlich die lange Treppe hinunter in die Küche des Grimmauldplatzes Nummer 12. Nach dem Harry seinen Schulabschluss in Hogwarts nachgeholt hatte, war er in das Haus gezogen, welches ihm sein Patenonkel vermacht hatte, ganz zum Missfallen von Ms. Black, welche stets in ihrem Portrait vor sich hin flucht, wenn man ihr zu Nahe kommt. Während der Renovierung des Hauses hatte Harry mehrfach versucht das Gemälde zu entfernen, doch nach ewigen kläglichen Versuchen hatte er es einfach aufgegeben und es zum Charme des Gebäudes dazugezählt, genau wie der alte Stammbaum der Blacks und der mürrische Hauself Kreacher. Seufzend lässt sich Potter am viel zu großen Esstisch nieder und beobachtet, wie Kreacher ihm stillschweigend das Frühstück serviert. Während Harry isst, schweifen seine Augen über die magische Zeitung und durchleuchten jede einzelne Zeile nach neuen Katastrophen in der Zauberwelt, doch bis auf einigen Klatsch und Tratsch findet sich nichts interessantes. Schließlich steht der junge Zauberer auf und läuft, sich streckend, zum Kamin im Wohnzimmer. Als er sich gerade eine Hand voll Flohpulver nimmt, ruft er noch zu Kreacher: "Ich werde erst heute Abend wieder da sein, kümmere dich bis dahin bitte um die Reinigung des Hauses". Ein leises: "Sehr wohl, Master Potter", lässt Harry erkennen, dass der Hauself verstanden hatte und so steigt Harry in den Kamin und spricht laut und deutlich: "Harry Potters Büro, Aurorenabteilung, Ministerium". Harry spürt das Ziehen im Magen und schon steht er in seinem bekannten Arbeitsplatz. Schon damals war Harry von der Aurorenarbeit fasziniert gewesen und als ihm damals nach dem Krieg das Angebot gemacht wurde, hatte er nicht lange überlegt. Doch heute weiß er, dass das Leben nicht nur aus Action besteht und er sein tägliches Leben hauptsächlich mit Aktenarbeit verbringt. Doch vielleicht ist es ganz gut so, denn schließlich hatte Harry in seiner Jugend mehr Abendteuer erlebt, als mancher in seinem ganzen Leben. Lächelnd dreht sich Harry zu seinem Kollegen und guten Freund Paul um, er hat den Schreibtisch gegenüber von ihm und ist schon zehn Jahre länger als Potter im Geschäft, doch das hält ihn nicht davon ab, immer noch genauso viel Energie zuhaben, wie ein Frischling. "Guten Morgen Harry, lange Nacht gehabt?", grinst Paul ihn an. "Du hast keine Ahnung.", antwortet ihm Harry lachend und setzt sich an seinen massigen Schreibtisch. Vor ihm stapeln sich die Zettel und Blöcke, des letzten Auftrages und versperren ihm den Blick zu seinem Arbeitskollegen. Harry legt seinen Kopf leicht zur Seite, um doch noch etwas von Paul zuerkennen, doch dieser vertieft sich schon in seine Dokumente und so macht sich Harry seufzend auch an seine eigene Arbeit. Der große Harry Potter, der Junge der überlebte und Voldemort erledigte, sitzt nun in einem Büro und arbeitet wie jeder andere auch. Harry ist froh, dass sich all die Aufregung gelegt hatte, noch vor wenigen Jahren, wollte die ganze Welt was von ihm und er konnte keinen Schritt aus dem Haus machen, ohne dass er Autograme geben musste oder von der Klatschpresse verfolgt wurde. Doch nach den vergangenen Jahren in welchen Harry stets nur im Büro arbeitete und nur für einige Einsätze in die Welt kam, verlor sich das Interesse an ihm. Es gab keine neuen Freunde oder Feinde, keine großartigen Verletzungen oder Tode und erst recht keine Geliebten, welche in irgendeiner Weise die Blicke wieder auf Harry richten konnten. Harry hatte nach einiger Zeit festgestellt, dass er gar nicht so abgeneigt von dem gleichen Geschlecht war, wie er es sich lange eingeredet hatte und doch das die Chancen auf eine Beziehung sich verdoppelt hatten, blieb jegliche Art von Bindung aus. Harry schüttelt mit einer einfachen Kopfbewegung alle abweichenden Gedanken aus seinem Kopf und konzentriert sich wieder vollkommen auf seine Arbeit.
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Nach einigen Stunden des sturen Ausfüllens von ewig langen Pergamentrollen lehnt sich Harry in seinem Stuhl zurück. Vielleicht würde ihm ein kleiner Spaziergang helfen, denkt sich der schwarzhaarige und steht schließlich auf. Mit einem "Bin gleich wieder da.", verabschiedet sich Harry von Paul und macht sich auf, durch die Gänge des Ministeriums zuwandern. Einige gleichaussehende Flure und Treppen führen ihn schließlich zur großen Eingangshalle, bei welcher er an der obersten Treppenstufe stehen bleibt und das laute Treiben unter ihm beobachtet. Entspannt lehnt sich Harry an das Gelände und sieht dabei zu, wie die vielen Zauberer und Hexen durch den Raum wuseln und Pakete von einer Ecke zur Anderen tragen. Er erkennt sogar zwei seiner Kollegen, wie sie gerade durch eine der vielen Türen treten, zwischen ihnen eingeengt einer der vielen Gefangenen, welche im Ministerium auf ihr Urteil warten. Sein wilder Blick fliegt durch die Menschenmenge und dann geht alles extrem schnell. Noch während Harry realisiert was passiert, reißt sich der Gefangene los und greift nach dem Zauberstab des Auror, welcher ihn festgehalten hatte. Wie verrückt wirbelt der Zauberer mit dem Stab umher und schafft es tatsächlich einen Zauber loszulassen. Während seine Kollegen es schaffen den Flüchtigen zugreifen und ihn zu entwaffnen, zischt der grüne Blitz an die gegenüberliegende Wand, doch der Zauber wurde mit einem unpassenden Zauberstab vollführt und prallt einfach von dem Wiederstand ab. Rasend schnell schießt er nun in die entgegengesetzte Richtung, direkt auf Harry zu. Er will gerade noch seinen Stab ziehen, um sich zu verteidigen, da trifft es ihn schon und er wird gewaltsam nach hinten geschleudert. Mit einem dumpfen Knall prallt der junge Zauberer gegen das Geländer und verliert im gleichen Moment das Bewusstsein.

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The lost magic of love - Drarry
Fanfiction" Vier Knochenbrüche und einige gewaltige Hämatome, da haben sie sich ja mal wieder selbst übertroffen Potter.", raunt eine tiefe Stimme ihm zu. Blinzelnd versucht sich Harry zu orientieren, doch seine Ohren werden noch immer von einem durchgängiges...