Spionage

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Ächzend steht Harry auf, um sich fertig zumachen, denn trotz der leichten Schmerzen vom gestrigen Vorfall erwartete man ihn im Ministerium, denn nicht einmal Harry Potter würde ein Tag des Schwänzens erlaubt werden. Der Schwarzhaarige zwängt sich schnell in seine Uniform und befestigt seinen Zauberstab in der ledernden Hülle an seinem Oberschenkel. Auch wenn Harry sich das ungern eingestand, aber Malfoy hatte gestern alle Leistung vollbracht. Jeder seiner Knochen stand wieder dort, wo er hingehörte und die Schmerzen hielten sich auch in Grenzen, was Harry jedoch nicht davor schonte, die Zähne zusammenbeißen zu müssen, als er die Treppen hinunterstieg. Unten angekommen , erwartet ihn bereits Kreacher mit einer Schale Rührei. Mühselig verspeist der junge Zauberer die Portion, dann macht er sich auch schon auf den Weg zur Arbeit. Wie immer freudig strahlend erwartet Paul ihn bereits in ihrem Büro und zusammen machen sie sich daran die Berge an Anträgen auszufüllen. Zunächst müssen sie Berichte über ihren letzten Fall verfassen, in welchem einige Niffler ihr Unwesen in London getrieben hatten, dann müssen Anträge auf Wiedererstattung und Neuaufbau gestellt werden und schließlich füllen die Auroren noch ihre Personalbögen aus, dass sie beide bei körperlicher und psychischer Gesundheit sind, dass müssen sie nach jeder Mission machen und bis jetzt konnte Harry jede Antwort mit Nein beantworten. Alle, bis auf eine: "Haben sie Nachschäden, welche mit negativen Emotionen, wie Angst und Panik verbunden sind?". Albträume, ja die hatte Harry, doch er hatte auch schon viele psychologische Gespräche deswegen und so heftet er wie immer die Bescheinigung vom Arzt an diese Stelle. Nach all den Jahren weiß selbst die Behörden in der hintersten Ecke des Ministeriums, was das zu bedeuten hat. Trotz starker Schäden des Traumes, darf Harry Potter weiter als Auror arbeiten.
Endlich fertig mit seiner Arbeit lehnt sich Harry in seinem Stuhl zurück und beobachtet Paul, wie sich dieser nochmal seine Notizen durchließt. Eine seiner braunen Strähnen fällt ihm leicht ins Gesicht und verdeckt teilweise seine grauen Augen. Paul war für Harry schon immer faszinierend, doch da dieser eine Frau und zwei Kinder hat, verwarf der junge Zauberer schon vor vielen Jahren seine Chancen und mittlerweile sind beide ohne Hintergedanken gute Freunde. "Kommst du noch mit ins Café?", fragt Harry seinen Kollegen. Dieser schaut kurz verwirrt nach oben, schüttelt dann aber den Kopf und sagt: "Meine Zwillinge warten Zuhause auf mich. Wir wollen noch eine Runde Quidditch spielen". Lächelnd nickt Harry ihm zu, dann würde er heute wohl alleine in die Winkelgasse, mal wieder.

Lässig lässt sich Harry an einem der vielen kleinen Tische fallen, sofort kommt eine junge rothaarige Frau und fragt nach seiner Bestellung, welche der Zauberer ihr lächelnd gibt. Nach wenigen Minuten, in welchen Harry ein wenig in der Zeitung herumgeblättert hat, wird ihm sein Kaffee gereicht, welchen er dankend annimmt. Harry ist gerne in der Winkelgasse, es erinnert ihn an die alte Zeiten und durch die vielen Menschen fühlt er sich ein bisschen weniger einsam. Vorsichtig nimmt er einen Schluck des heißen Getränkes und lässt seinen Blick über die Zauberer und Hexen wandern, bis sein Blick an einem bekannten Blondschopf hängen bleibt. Zunächst ist sich Harry nicht sicher, ob er die Person richtig zuordnet, doch dann dreht sich dieser leicht zur Seite, um seinen Besuch zu empfangen und nun erkennt er die scharfen Wangenknochen und die blasse Haut nur zu gut. Nur wenige Tische weiter sitzt Draco Malfoy und unterhält sich mit einer schwarzhaarigen Frau. Sie scheint einige Jahre älter als er, doch Beide gehen mit einer gewissen Vertrautheit miteinander um. Vielleicht waren sie ja zusammen, wohlmöglich verheiratet, leicht beugt sich Harry vor, doch erkennt er keinen Ehering. Plötzlich schreckt der dunkelhaarige zurück. Was macht er denn da? Seinen ehemaligen Feind ausspionieren? Was sollte es ihn angehen, ob dieser leiert ist oder nicht? Hastig schiebt Harry seinen Stuhl nach hinten, legt einige Münzen, als Bezahlung, auf den Tisch und verlässt fluchtartig das Café. Geistesabwesend wandern die Hände des Zauberers durch seine wild abstehenden Haare, dann appariert er nach Hause.

The lost magic of love - DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt