Ablenkung

2 2 0
                                    

5 Jahre zuvor

Ich hatte keine Ahnung. Immer wieder sagte ich das selber zu mir, denn der Unterricht hatte nichts mit dem zutun was ich bisher alles gelernt hatte. Ich würde Su-ho fragen müssen ob er mir helfen kann den verlorenen Unterrichtsstoff nachzuholen, doch ich würde damit zugeben das ich überfordert wäre und das wollte ich nicht. Obwohl ich aufgrund meiner Verletzung die letzten beiden Stunden immer Ausfall hatte, da für mich der Klavier Unterricht ausfiel, bleib ich in der Schule. Meiner Mutter sagte ich das ich trotzdem anwesend sein sollte, denn ich wollte noch nicht zurück nach Hause. Es wäre immer wieder das selbe daher entschied ich mich wieder in den alten Clubraum zu gehen wie ich es den letzten Tage auch schon getan hatte. Ich konnte schon von weitem Musik hören die wahrscheinlich von Jungkook kam der mit Sicherheit am Tanzen war. Obwohl ich wusste das es unhöflich war ihn auszuspionieren, doch ich konnte es mir nicht nehmen lassen ihn beim Tanzen zu bewundern, die letzten Tage hatten wir uns damit arrangiert das wir uns manchmal beide im Clubraum verstecken zu scheinen. Meistens hatte er immer getanzt, entweder ich beobachtete ihn dabei was ihm verlegen wirken ließ oder ich machte Hausaufgaben die überfällig waren. Seine Bewegungen waren fließend und manchmal viel zu schnell sodass man gar nicht mitbekam was er alles gleichzeitig tat, es überraschte mich jedes mal aufs neue was Tänzer eigentlich leisteten um ihren Traum zu erfüllen ,,beobachtest du Leute eigentlich immer oder ist das nur so ein Hobby von dir?“ Jungkook sah mich lächelnd an ,,mal so mal so“ gab ich lachend zurück ,,wie läuft das Tanztraining?“ ,,eigentlich ganz gut“ ich sah ihn fragend an ,,warum eigentlich?“ er schüttelte den Kopf ,,es wollen mir einfach nicht alle Schritte gelingen" er trank einen Schluck aus seiner Wasserflasche ,,wofür übst du denn die ganze Zeit“ er sah mich schüchtern an ,,wir haben demnächst ein wichtiges Promovideo bis dahin muss alles sitzen" ich nicke verstehend. Ich hielt es für das beste ihn im Ruhe üben zu lassen ,,viel Glück“ wünsche ich ihm ,,du kannst hier bleiben ich habe mich dran gewöhnt" ich überlegte ein Moment doch entschied zu bleiben ich würde lieber hier warten statt ziellos durch die Schule zu gehen und zu warten bis Su-ho Schluss hatte ,,danke" als ich auf einen der Stühle am Ende des Raumes Platz nahm begann Jungkook schon wieder weiter zu üben. Eine Zeitlang beobachtete ich ihn dabei, doch irgendwann nahm ich  mein Notizheft vor und begann wahllos alles hineinzuschreiben was mir im Kopf schwirrte um meine Gedanken zu sortieren wie ich es schon lange nicht mehr getan hatte. Viel zu schnell klingelte die Schulklingel und symbolisierte uns das nun Schulschluss wäre, schnell packte ich meine Sachen zusammen und stand auf ,,bis morgen" verabschiede ich mich und er macht es mir gleich ,,bis morgen"  bevor ich aber den Raum verließ sah ich ihm nochmal an ,,mach nicht mehr so lange“ er nickt daraufhin nur und ich verließ den Clubraum.

Mein Kopf brummte, ich hatte keine andere Wahl als von meinen Hausaufgaben hochzusehen um wieder einen klaren Blick zu bekommen. Ich hatte viel nachzuholen, doch das alles wollte nicht in mein Kopf, früher hatten ich nie Probleme damit Sachen schnell zu lernen, doch die Korea Art setzte einen anderen Standard der mir schwerfiel eingehalten zu werden. Immer wieder war ich kurz davor Su-ho um Hilfe zu bitten, doch das ließ mein Stolz nicht zu, ich wollte ihn nicht fragen müssen um mir nachher anzuhören das ich ja nicht auf diese Schule hätte gehen müssen. Ich könnte es schon sehen. Das einzige gute an der Sache war das ich Hilfe von Jungkook bekam wenn ich im alten Clubraum war und er sah das ich nicht weiter kam, am Anfang kam ich mir komisch vor, doch die Wochen vergingen und ich ging ziemlich vertraut damit um. Verloren in meinen Gedanken bemerkte ich nicht wie jemand mein Zimmer betrat ,,bist du fertig mit den Hausaufgaben?“ es war meine Mutter ,,ja" ich brauchte unbedingt eine Pause und um ma musste ja nicht wissen wie schwer mir das alles fiel ,,möchtest du mit ins Café kommen ich löse jetzt Mea ab“ ich nicke ,,gerne".  Der Weg von Zuhause bis zum Café war zu Fuß 25 min was ich nicht lange fand. Ich hatte Zeit über alles nachzudenken und einen klaren Kopf zu bekommen. Ich hatte in dieser Zeit nicht oft in dem Café meiner Mutter gearbeitet, doch es gefiel mir da sehr, die alten Möbel die aber trotzdem noch sehr gut erhalten sind geben ein Gefühl von Zeitlosigkeit. Su-ho hatte durch seine vielen Proben und Arbeit in der Agentur keine Zeit meiner Mutter im Café zu helfen und Min-ha war mit ihren 13 Jahren noch zu Jung daher half ich so oft es ging aus. Durch meine Verletzte Hand konnte ich zwar nicht allzu viel machen und es dauerte länger als sonst aber meine Mutter war froh über die Hilfe und die Unterstützung. Ich machte gerade die Tische die bis eben besetzt waren sauber, indem ich sie abräumte und wischte damit neue Gäste platznehmen konnten ,,Jojo?“ Ich drehe mich um ,,was machst du denn hier?“ ich sah ihn erschrocken an, denn ich hätte nicht damit gerechnet ihn hier zu sehen ,,Jungkook“ stellte ich fest  ,,das Café gehört meiner Mutter ich helfe hier gelegentlich aus" ich nahm die Abräumschale und ging Richtung Tresen ,,was machst du hier?“ er zeigte auf zwei Leute hinter ihm ,,ich bin mit Freunden unterwegs wir wollten uns nur schnell etwas zum trinken holen“ die zwei jungen Männer habe ich bisher nicht bemerkt. Den größten der beiden hatte ich bereits am Tag des Ausflugs getroffen, seine Ausstrahlung ist immer noch wie die eines Models, der andere neben ihn sehe ich nur mir den Rücken, seine leicht Silbernen Blonden Haare glänzen in der Sonne wie Regentropfen, die beiden scheinen sich zu amüsieren, denn man kann deren lachen sogar bis zum Tresen hören ,,was kann ich euch bringen?“ ,,ein Latte und zwei Kaffee Americano“ ich nicke und verschwinde um den Kaffee zu Brühen. Ich sah nochmal in die Richtung der beiden Begleitpersonen von Jungkook die immer noch zu lachen schienen wie Kinder über einen weniger witzigen Witz ,,das macht 7,90€“ er bezahlt und lächelt mich noch mal an ,,wir sehen uns morgen“ ich nicke und lächelte ein wenig. Jungkook und die anderen verschwinden doch das war erst der Anfang von etwas das ich nicht vorhersehen oder richtig beeinflussen konnte, doch wir bereuen nicht die Dinge die wir getan haben, sondern die Dinge die wir nicht getan haben.

Never the same es beforeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt