8. Kapitel

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Ich bleibe bis spät am Abend bei Louis. Die Zeit vertreiben wir uns mit Küssen und Video Spiele spielen. Erst zuhause realisiere ich alles so wirklich. So viele Fragen sind jetzt da. Sind wir jetzt zusammen? Sollen wir es den andern sagen? Sollen wir es unseren Eltern sagen? Was werden sie denken? "Hey Harry willst du auch ein Stück Torte?" Reißt mich mein Vater aus den Gedanken. "Hast du gebacken?" Frage ich etwas verwirrt und er nickt. Ich marschiere ihm nach in die Küche wo tatsächlich ein kleiner etwas verkrippelter Kuchen steht. "Du vermisst sie nicht wahr?" Frage ich doch er schneidet mir nur ein Stück Kuchen runter und reicht es mir. "Kost mal ist echt lecker."
Dad backt nur wenn er Mum vermisst, er backt an ihrem Todestag, an ihrem Geburtstag, an ihrem Hochzeitstag und manchmal wenn er sie einfach so vermisst. Ich weiß ehrlich gesagt nicht warum er es macht, er kann nicht mal wirklich backen, die Kuchen schmecken nie wirklich lecker. Trotzdem esse ich sie immer ihm zu liebe. Vielleicht liegt es aber auch daran dass sie immer gebacken hat. Mum hat gut gebacken, manchmal vermisse ich es. "Danke." Ich setze mich an den Küchentisch und wir verschlingen den Kuchen wortlos. Ich muss zugeben er ist besser als die letzten. "Was hast du eigentlich so lange bei Louis gemacht?" Ich weiß dass er nur fragt um das Thema zu wechseln, trotzdem werde ich rot wie eine Tomate. "Nicht viel." Sage ich und stocher verlegen auf meinen leeren Teller rum. "Warum wirst du den rot?" Lacht er. "Habt ihr etwa geknutscht?" Ich weiß dass er es nur als Witz meint, aber es ist die Wahrheit das haben wir gemacht. Ich werde, wenn das überhaupt geht, noch roter und siehe verlegen auf den Tisch. "Nein haben wir nicht." Sage ich und wirke dabei nicht wirklich überzeugend. "Harry? Ist alles ok..." Fängt er an doch ich unterbreche ihn. "Lass mich einfach in Ruhe ok." Ich weiß das es übertrieben ist, doch ich laufe in mein Zimmer und sperre dir Türe zu. Sehr gut überspielt Harry wirklich. Genervt ziehe ich meine Füße an und lege meinen Kopf auf meine Knie. "Harry...also ich wollte nicht..." Sagt mein Dad vor der Tür und klopft an. "Schon ok." Rufe ich durch die Tür und ich höre ihn ehrleichtert Seufzen. "Kannst du mir das vielleicht erklären, oder sollen wir das Thema lieber sein lassen?" "Sein lassen." Ich öffne die Tür einen Spalt und sehe in das verwirrte Gesicht meines Vaters. "Deine Mum hätte dass wohl besser gekonnt." Sagt er traurig und ich schließe ihn in meine Arme. "Schon ok Dad. Ich hab dich lieb." Er erwiedert die Umarmung. "Ich dich auch Harry."
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Ich und mein Dad lassen das Thema wirklich sein, die ganze restliche Woche spricht er es kein einziges Mal mehr an. Ich weiß dass er nichts dagegen hätte und es mir vor ihm eigentlich auch nicht peinlich sein muss, aber ich bin einfach noch nicht bereit. Ich weiß nicht mal ob ich mir sicher bin, ich weiß noch nicht mal was das mit Louis eigentlich ist. Sind wir zusammen? Haben wir eine Affäre? Ich zerbrech mir ewig lange den Kopf darüber als plötzlich mein Handy leutet. Louis.
"Hey." Gehe ich ran. "Hey."
"Was willst du?" "Ich weiß es nicht, ich will einfach nur reden. Hast du Zeit." Seine Stimme klingt etwas bedrückt. "Klar. Was ist den los?" "Nichts, ich will einfach nur reden." Irgendwie merk ich das er mich anlügt, doch ich mache mit. Wir reden über Gott und die Welt über alles was uns einfällt und erst als ich einen kurzen Blick auf die Uhr werfe, merke ich dass wir schon seit 2 Stunden telefonieren. "Vielleicht sollten wir langsam aufhörn." Lache ich. "Ich will nicht allein sein Harry." Flüstert er und ich höre ein wenig Trauer aus seiner Stimme. "Louis es ist halb 11 Abends und Morgen ist wieder Schule."Ich weiß, in der Nacht ist dieses Haus immer so einsam." Sagt er wie ein kleines Kind und ich kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. "Trotzdem danke dass du deine Zeit für mich geopfert hast Harry. Tschau." Ergenzt er noch und ich lege mit einem leisen "Tschau bis Morgen" auf.
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Am nächsten Tag im Sportunterricht kann ich meine Augen einfach nicht von Louis nehmen als er sich auszieht. Unsere Klassen haben zusammen Sport. Ich frage mich seit damals bei ihm, wie es wohl wäre mit ihm zu schlafen. Irgendwas in mir würd es sogar gern machen, doch irgendwie hab ich auch Angst.
Immer noch Louis anstarrend gehen wir in die Sporthalle. Volleyball. Warum tut der Lehrer mir das an? Wir stellen uns auf und schon geht es los und wie jedes Mal loose ich total ab. Man würde vielleicht von mir denken dass ich sportlich bin, bin ich ja eigentlich auch aber Volleyball ist einfach nicht meine Stärke. Der Ball geht ein paar Mal hin und her als ich ihn plötzlich auf mein Gesicht zurasen sehe, schnell versuche ich noch auszuweichen aber der Ball trifft mich einfach voll in die Fresse. Von dem Schwung falle ich hinter auf den Boden und spüre wie das Blut aus meiner Nase läuft. "Alles ok?" Fragt Louis der plötzlich neben mir kniet und mich besorgt ansieht. "Tomlinson geh mit Styles daweil rau, bis es aufhört. Ihr behindert das Spiel." Schreit mein Turnlehrer, so reizend wie er doch ist und ich und Louis gehen raus in die, bei der Umkleidekabine angeschlossenen, Duschen. Louis holt mir ein Tuch und haltet es unter meine Nase, anschließend macht er ein anderes nass und putzt damit meine Hände, welche voller Blut sind, ab. "Danke." Sage ich leise und er lächelt. Louis hinterher gehe ich raus in die Umkleidekabine und lasse mich neben ihn auf die Bank nieder. Er legt seine Hand sanft auf meine und den Kopf auf meine Schulter. "Ich hatte so oder so keine Lust auf Volleyball." Flüstert er und drückt mir einen Kuss auf die Schulter. Ich spüre erneut dieses Kribbeln und habe dass Bedürfniss nach mehr von ihm. Gerade als ich etwas sagen will legt er seinen Mund an meinen Hals und fängt an mich dort zu küssen. Lust steigt in mir auf und ich kann ein leises Stöhnen nicht unterdrücken. Wir bleiben noch eine Weile so sitzen, seine Hand in meiner und seine Lippen an meinem Hals. Bis die Tür zur Turnhalle plötzlich aufgerissen wird. Ein Junge aus meiner Klasse betritt den Raum und Louis hüpft sofort weg von mir. "Mr. Kalutzer fragt wann ihr wieder kommt?" Erst jetzt bemerke ich dass meine Nase nicht mehr blutet und stehe widerwillig von der Bank auf. "Es geht wieder." Dicht gefolgt von Louis betreten wir die Sporthalle. Doch ich kann mich nicht mehr auf das Spiel konzentrieren, ich habe immer noch das Gefühl seiner weichen Lippen an meinem Hals und meine Gedanken sind bei seiner Hand in meiner. Nach dem turnen gehen wir dann anschließend alle zusammen duschen. Ich hatte früher nichts dagegen, aber heute muss ich mich regelrecht zwingen Louis' Körper nicht zu betrachten, dass ich schon fast in Lichtgeschwindigkeit dusche.

"Boyfriends" ~ Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt