10. Kapitel

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Sie haben ihr Ziel erreicht

"Warst du eigentlich schonmal in Kanada?" frage ich Jackson. Dieser schüttelt verneinend den Kopf. "Ich auch nicht, aber das weißt du wahrscheinlich ja schon." Er schmunzelt. "Wirst du mir das mein Leben lang nachtragen?" "Vielleicht." grinse ich. Er seufzt gespielt verzweifelt auf, ehe wir beide zu lachen beginnen. "Darf ich Radio einschalten?" frage ich. "Das musst du nicht fragen. Mach einfach." grinst er. "Danke."

Ich mache den Radio an und erkenne das Lied. Es heißt Mood und ist meiner Meinung nach ein totales gute Laune Lied. Ich kann mich nicht zurück halten und singe mit, was mir kurz einen schrägen Blick von Jackson einfängt, aber das ist mir egal.

"We play games of love to avoid the depression. We been here before and I won't be your victim. Why you always in a mood? Fuckin 'round, actin' brand new. I ain't tryna tell you what to do. But try to play it cool. Baby, I ain't playin' by your rules. Everything look better with a view. Why you always in a mood? Fuckin 'round, actin' brand new. I ain't tryna tell you what to do. But try to play it cool. Baby, I ain't playin' by your rules. Everything look better with a view, yeah."

Und schon ist das Lied wieder zu Ende.

"Warum weiß ich nicht, dass du singen kannst?" fragt er verwirrt. Ich lache. "Wenigstens etwas, was du noch nicht wusstest." Er grinst.

"Macht es dir was aus, wenn ich schlafe?" "Nein, gar nicht. Schlaf ruhig. Brauchst du eine Decke?" "Hast du eine?" "Auf der Rückbank." Ich drehe mich und ziehe die weiße Flauschidecke nach vor, um sie anschließend über mich zu schmeißen. "Schlaf gut mi mariposa." "Danke, aber was heißt das eigentlich?" "Der Spitzname?" "Ja." "Mein Schmetterling." "Wieso Schmetterling?" will ich wissen und drehe mich zu Jackson. "Weil, als ich dich das erste Mal sah, ich ein Gefühl bekam, als würden tausende von Schmetterlinge durch meinen Körper fliegen." Bei seiner Erklärung muss ich unwillkürlich schmunzeln. Wie süß.
"Gute Nacht Jack." murmel ich und lege, warum auch immer, meine Hand über seine, die am Schalthebel liegt. Er zieht seine Hand weg und legt sie kurz darauf auf meine, um sie samt dem Schalter zu umklammern. Meine Augen fallen zu und ich schlafe ein.

Langsam werde ich wach, als ich das Navi sagen höre: "Sie haben ihr Ziel erreicht." Sofort bin ich hellwach, richte mich auf und sehe mich um.

Überall nur Wald.

Links von uns steht ebenfalls ein Auto. Daneben lehnt ein Mann, der auf uns zu geht. Wir steigen aus.

"Hallo und Willkommen." begrüßt er uns mit einem Akzent. "Hallo, danke." "Wenn ihr mir folgen würdet. Ich bringe euch zur Hütte. Der Flug muss sicher anstrengend gewesen sein." Während wir dem Mann folgen, entsteht ein angenehmes Gespräch, in dem er ein bisschen von sich erzählt und uns den Schlüssel der Hütte übergibt.

Nachdem er uns zu dieser geführt hat, verlässt er uns auch relativ schnell wieder, kündigt aber an, dass er zu unserer Sicherheit, regelmäßig nach uns sehen wird. Wir nicken dies nur ab und begeben uns in die Hütte.

"Wow, wie schön." sage ich und erkunde die Hütte.

Wenn man rein kommt, befindet man sich in einer Garderobe. Dann hat man die Möglichkeit links, rechts oder gerade aus zu gehen. Wie sich herausstellt befindet sich geradeaus die Küche, rechts das Wohnzimmer und links das Schlafzimmer, wo auch noch das Badezimmer angrenzt. Kurz gesagt, man kann sich nicht verlaufen.

"Lass uns erstmal Sachen einräumen und das Bett überziehen." Ich nicke zustimmend und übernehme zweiteres.

Jackson hat eine weiß und hellgrau gestreifte Bettwäsche mitgenommen und ein schlichtes, weißes Leintuch.

Nachdem wir auch noch alles in den Schrank geräumt haben, der gegenüber von dem Bett steht, lasse ich mich ins Bett fallen. Die Zeitverschiebung macht mir tatsächlich etwas zu schaffen. "Gute Idee." grinst Jack, verdunkelt das Zimmer indem er die Vorhänge vor die Fenster schiebt und legt sich anschließend selbst ins Bett, nachdem er sich das Oberteil vom Kopf gezogen und sich eine Jogginghose angezogen hat. Vor meinen Augen, wohl bemerkt, weshalb meine Wangen nun feuerrot sind.

Ich habe ihm den Rücken zu gedreht, damit er dies nicht sieht. Er würde mich bloß damit aufziehen.

Als er sich ins Bett legt, kuschelt er sich natürlich sogleich wieder an mich. Ich lasse es einfach geschehen, denn wenn ich ehrlich bin, ist es in dieser Hütte ein wenig kalt. "Schlaf gut mi mariposa." flüstert er und vergräbt sein Gesicht in meinem Nacken. "Gute Nacht Jack." flüster ich zurück, ehe ich in einen friedlichen Schlaf gleite.

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