Sauer. Oder doch nicht?
Ich drehe mich überrascht herum. Jackson steht mit fassungslosem Gesichtsausdruck im Durchgang zur Küche. Er trägt eine Jogginghose und ein weißes Tanktop. Seine Haare sind verschwitzt. "Scheiße, siehst du heiß aus." rutscht es mir heraus, doch macht es mir komischerweise nichts aus. Jack hingegen, klappt der Mund auf. "Wie bitte? Ich habe mich gerade verhört, oder?" "Keine Ahnung." Ich lasse mich wieder auf die Couch plumpsen.
Jetzt erst fällt mir eine Trainingstasche in seiner Hand auf. War er im Fitnessstudio?
"Sag mal, hast du da einen Radler in der Hand?!" ruft er nun sichtlich wütend und fassungslos. Demonstrativ tue ich so, als würde ich mit einem anderen Getränk anstoßen und trinke zwei Schlucke vom Getränk, ehe es mir aus der Hand gerissen wird. "Ey!" beschwere ich mich. "Nichts ey! Du bist erst fünfzehn! Du darfst rechtlich gesehen noch gar nicht trinken und mach endlich die Mucke leiser!" ruft er gestresst und schaltet den Fernseher aus. "Wieso denn die Musik?" frage ich beleidigt. Er atmet durch, ehe er MEINE Radler Flasche mit einem Zug austrinkt und sie schließlich in die Küche trägt. Wenig später kommt er wieder zu mir und lässt die Tasche neben der Couch fallen.
"Du machst mich alle." murmelt er. "Ich dich?! Nö! Du mich! Wieso musst du auch so gut aussehen?! Kannst du nicht dick, fett und hässlich sein? Wie soll ich es denn schaffen, dich zu hassen?!" rufe ich aufgebracht, doch zu meiner Verwunderung fängt er an zu lachen. "Junge, Leonie." lacht er und stützt sich auf der Couch ab.
Dann mache ich etwas, was ich mir selbst im betrunkenen Zustand nicht zugetraut hätte. Ich lege meine Hand auf Jacks Nacken und drücke ihn zu mir, um meine Lippen auf seine zu drücken. Er erwidert den Kuss sofort, löst sich jedoch relativ schnell wieder von mir, um über die Couch zu springen. Er kniet sich vor mich hin, drückt mich bestimmend auf den Rücken und legt sich auf mich. Unsere Lippen prallen wieder aufeinander. Sein Körper überdeckt meinen. Er ist um einiges muskulöser und größer als ich.
Meine Arme finden den Weg um seinen Nacken und meine Hände den Weg in seine Haare. Seine Arme hat er links und rechts neben meinem Kopf, ins Kissen abgestützt.
Was mache ich da eigentlich? Ach egal. Es fühlt sich irgendwie richtig und gut an.
Ganz plötzlich löst sich Jack von mir. Ich sehe ihn drängend an. Er soll weiter machen!
"Du wirst das morgen bereuen." wispert er. Hä? "Wieso sollte ich?" "Weil du betrunken bist." antwortet er und setzt sich auf. "Ich weiß trotzdem, was ich mache." "So? Tust du das wirklich?" fragt er mit verspielter Stimme. Ich nicke bekräftigend. "Gut. Wenn du das wirklich tust, dann hast du sicher kein Problem damit, mich morgen früh, wenn du wieder nüchtern bist, zu küssen." Er grinst herausfordernd. Nicht mit mir! "Was bekomme ich dafür?" "Du darfst dir etwas aussuchen." "Ich will nach Kanada. Mit dir." Er sieht mich etwas überrumpelt an, denkt einen Moment nach und hält mir seinen kleinen Finger hin. "Deal." Grinsend hake ich meinen Finger bei seinem ein. "Deal."
"Jetzt solltest du aber erstmal deinen Rausch ausschlafen." "Aber es ist doch erst zwei Uhr." Ich zeige auf die Uhr. Er seufzt. "Geh ins Bett. Ich weck dich dann, wenn es essen gibt." "Machst du bitte Palatschinken?" Flehend sehe ich ihn an. "Du willst Palatschinken?" Wild nicke ich mit dem Kopf. Er schmunzelt. "Eigentlich hatte ich vor, Rindsragout zu machen, aber ok. Dann mache ich Palatschinken. Geht sowieso schneller." "Danke!" Freudig umarme ich ihn. Er zieht mich lachend auf seinen Schoß und steht mit mir in seinen Armen auf.
Im Schlafzimmer lässt er mich aufs Bett fallen und deckt mich zu. "Versuch etwas zu schlafen. Ich hol dich dann." sagt er und küsst meine Schläfe. "Okay." gebe ich nach und kuschel mich ins Kissen. Er schmunzelt und verlässt das Schlafzimmer, nachdem er die Vorhänge vor die Fenster geschoben hat, um den Raum abzudunkeln. "Gute Nacht." "Nacht." murmel ich zurück und schlafe ziemlich schnell auch ein, was bei so einem bequemen Bett kein Wunder ist.
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Nur Meins ✔️
Genç KurguLeonie ist ein junges Mädchen. Sie wurde vor wenigen Wochen fünfzehn. Was sie nicht weiß; Seit einem halben Jahr wird sie von einem 23-jährigen, jungen Mann gestalkt. Er ist besessen von ihr und will sie bei sich. Er ist der Überzeugung, dass sie nu...