Ich stehe noch unter Schock und kann sie nur mit großen Augen anstarren.
Vor mir stehen das erste Mal, seit sie uns vor 5 Jahren nach dem Tot von Dad verlassen haben, meine drei Brüder Jayden, Aiden und Luc mein Zwillingsbruder. Sie haben sich verändert. Haben viele Tattoos und sind muskulöser als früher. Ihre Augen strahlen pure Kälte aus, während ein Funke Lust darin aufblitzte. Bah ernsthaft jetzt? Die denken auch nur an das eine. Ist ja widerlich, ich bin immerhin ihre Schwester...Das grinsen der drei wurde breiter und verschwitzter, wobei es so aussah als würde Luc mich auch nachdenklich mustern. Anscheinend haben sie mich beim starren erwischt. ,,Kleine, du brauchst uns nicht so an zu starren. Wir wissen das wir heiß sind." , sagte auf einmal Jayden und zwinkerte mir zu. ,,Mach lieber ein Foto das hält länger.", meinte Aiden und das brachte mein Fass zum überlaufen. Sie erkennen mich nicht. Nach 5 verdammten Jahren erkannten Sie mich nicht. Meine Wut stieg immer mehr. ,,IHR HIRNVERBRANNTEN DRECKSKERLE SOLLTET LIEBER EURE FRESSE HALTEN BEVOR HIER NOCH KÖPFE ROLLEN!", schrie ich sie an. Luc der sich bis jetzt noch raus gehalten hat, wurde sichtlich wütend. Er spannte sich an und sein Kiefer zuckte verdächtig. Ach Lucki, immer noch so leicht, wie früher aus der Fassung zu bringen und dann sind es doch nur leere Drohungen am Ende. Bedrohlich kam er auf mich zu. ,,Niemand beleidigt meine Familie!", knurrte er mich an während er weiterhin bedrohlich auf mich zu kam. Das war der Punkt wo ich es nicht mehr halten konnte und laut drauf los lachte. Sie sahen mich überrascht und verwirrt an aber die Wut sieht man ihnen immer noch an. Nachdem ich mich wieder beruhigte sah ich ihnen finster in die Augen und ich konnte schon förmlich spüren wie meine Augen dunkler wurden, was sie dazu beanspruchte einen kleinen Schritt zurück zu treten. ,,Ihr wagt es von Familie zu reden? Huh? Das ich nicht lache, ihr hab keine Ahnung von Familie!", sagte ich ruhig mit gefährlichen Unterton. Die Wut der drei Verräter stieg. ,,DU SOLLTEST LIEBER DEIN MUND HALTEN, SCHLAMPE. GEH WIEDER NACHHAUSE ZU DEINER HURE VON MUTTER UND DEINEN DRECKIGEN VATER. WENN DU MEINE FAMILIE NOCHEINMAL RUNTERMACHST ODER BELEIDIGST, WÜRDEST DU DIR WÜNSCHEN, UNS NIE BEGEGNET ZU SEIN!", schrie mich jetzt Jayden an. Ich bebte vor Wut. Niemand beleidigte meine Mum geschweige denn meinen Dad. Egal ob es meine Brüder sind oder nicht. ,,Oh verdammte Scheiße.", sagte Liam welcher die ganze Zeit hinter mir stand, als er mitbekam, dass ich an mein Hosenbund fasste um mein Messer, was ich dort immer aufbewarte, vor zu holen. Er zögerte nicht lange, unterbrach das Blickduell zwischen Jayden und mir, indem er mich hoch hob und über seine Schulter schmiss. ,,LIAM DU ARSCH! LASS MICH RUNTER! ICH BRING SIE UM! ICH BRING SIE ALLE DREI UM! NIEMAND REDET ÜBER MEINE FAMILIE!",schrie ich ihn an, während ich auf seinen Rücken trommelte. Er dachte erst gar nicht dran mich runter zu lassen und ging weiter den Weg entlang zu meinem Auto. Alle, wirklich alle starten uns verstört an. Das ließ mich noch wütender machen. ,,Glotzt nicht so oder habt ihr nichts besseres zu tun?", knurrte ich sie laut an. Sie drehten sich weg und ich versuchte immer noch von Liam's Schulter runter zu kommen.
Als er vor meinem Wagen stand ließ er mich runter, hielt mich allerdings noch fest damit ich nicht gleich auf meine Brüder losging. Er musterte mich kurz besorgt und fragte dann was das gerade eben war. ,,Sie sind es.",gab ich nur leise von mir. Verzweifelt fuhr ich mir durch meine Haare. Er schien zuerst verwirrt, da er mich mit einer Augenbrauen nach oben gezogen, fragend ansah. Ich sah ihn verzweifelnd, traurig und wütend an. ,,Liam...Sie sind es!", gab ich genauso leise wie zuvor von mir. Jetzt ging ihm anscheinend ein Licht auf. Augengenblicklich spannte er sich an und wurde genauso wütend wie ich. Er wusste wen ich meinte. Er kannte all meine Geheimnisse. Der Tod meines Vater's der sich nach genaueren untersuchen meinerseits als Mord herausstellte, das ich Snow bin, von der Entführung und all meinen Narben mit den Geschichten dahinter, von der Vergewaltigung während meiner zwei wöchigen Gefangenschaft und letztendlich auch von meinen Brüdern die mich und meine Mum in der schwierigsten Zeit verlassen haben. ,,Sie haben mich nicht erkannt...", sagte ich traurig und sein wutverzerrter Blick wurde wieder weich. Er sah mich etwas mitleidig an und umarmte mich, während er mir leise aufmunternde Worte sagte, was mich etwas beruhigte.
Nach ein paar Minuten lösten wir uns wieder voneinander und ich murmelte ein leises 'Danke'. Kurz sah ich hinter Liam und sah die Gruppe von vorhin und meine Brüder die gegenseitig mit irgendwelchen Barbie's Speichel austauschen. Erbärmlich... Ich wurde wieder wütend und drehte mich zu Liam. ,,Wenn ich jetzt nicht Nachhause fahre um dort meine Wut raus zu lassen, fürchte ich das heute jemand der mich auch nur falsch anguckt, Morgen kein Sonnenlicht mehr erblickt.", sagte ich mit zusammen gebissenen Zähnen, zu ihm. Er lachte leicht auf und drückte mir meinen Autoschlüssel, den ich vorhin verloren haben muss, in die Hand. ,,Na los hau schon ab, ich sag Bescheid das es dir nicht gut ging. Wir wollen ja schließlich nicht das es heute noch Tote an der Schule gibt. Obwohl die Schlagzeile dafür wäre definitiv brillant. -17 jähriges Highschool Mädchen schoss in der Schule alles kurz und klein nach einem Wutausbruch-", sagte er am Schluss mit verstellter Stimme, was mich kurz zum lachen brachte. Ich drehte mich um, um ins Auto zu steigen hielt aber inne, drehte mich um und sprang Liam nochmal in die Arme. ,,Ich bin so unglaublich froh dich wieder gefunden zu haben. Danke. Achso und bevor ich es vergesse. Du kommst definitiv nicht ohne Erklärung davon, wieso du dich nie gemeldet hast.", sagte ich gespielt böse, was aber gleich darauf wieder zu einem hinterhältig, bösen Lächeln wurde. ,,Bis später. Ich hab jetzt noch ein Date mit meinem Boxsack.", rief ich ihm noch zu bevor ich einstieg. Das letzte was ich hörte bevor ich weg fuhr, war Liam's Lachen, weshalb mir ein leichtes Lächeln auf den Lippen schlich. Ohh wie hab ich ihn vermisst.
Zuhause schmiss ich meine Sachen in die Ecke und machte mich auf den Weg zum Fitnessraum. Sobald ich ihn betrat, bandagierte ich meine Hände, ging zum Boxsack und schlug wild drauf los, mit den Gedanken an meine Brüder. Wie sie uns verlassen haben und nur einen lächerlichen Zettel mit den Worten: 'Es tut uns leid. Sollten wir uns jemals wieder sehen, werden wir es euch erklären und ihr werdet uns verstehen. Wir lieben euch.
PS: Happy Birthday, Prinzessin.', da ließen. Ja genau, gut aufgepasst. Sie sind nicht irgendwann abgehauen. Nein. An den Morgen von meinem 12 Geburtstag wollte ich zu ihnen aber das einzige was ich fand war dieser Brief.Wie sie mich heute nach all den Jahren nicht erkannt haben und mich anmachten, als ich vor ihnen stand. Ja ok ich hab mich verändert. Habe Tattoos, längere Haare, kleide mich anders und bin nicht mehr das schüchterne Goodgirl von früher. Eher das genaue Gegenteil. Aber trotzdem hätten sie mich erkennen müssen. Das hab ich ja schließlich auch und das obwohl sie sich auch nicht gerade wenig verändert haben. Meine Schläge wurden härter und ich steigerte mich noch weiter in meine Gedanken. Wie sie mir versprochen haben, mich nie alleine zu lassen. Wie sie mir versprochen haben, immer auf mich aufzupassen und mich zu beschützen. Wie Sie mich, sowohl auch unsere Eltern heute beleidigten.Meine Gedanken und Schläge wurden unterbrochen, von jemanden der mir auf die Schulter tippte.
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Fallen One
Teen FictionEs geht um die 17 jährige Luna Negro, welche Eiskalt und skrupellos ist. Früher war sie ein Goodgirl aber ihre Vergangenheit hat bei ihr Narben, innen sowie auch außen, hinterlassen und sie wurde zu dem berüchtigsten Badgirl des Landes. Sie wurde...