favourite crime

Kapitel 6

Tonis Pov:

Ich wachte auf und bemerkte, dass mein Schlafzimmerboden voll mit meinen Klamotten war. Instinktiv schaute ich zur Seite. Die andere Seite des Bettes war leer.

Ich erinnerte mich daran, dass Anni aufgestanden war und wahrscheinlich auch das Haus verlassen hatte.

Ich stand auf und suchte mir meine Klamotten vom Boden zusammen. Dann ging ich in die Küche. Auf dem Weg dahin sah ich in den Spiegel. Ich wusste nun warum Anni mich angestarrt hatte, mein Hals war übersät mit Knutschflecken. Ich musste wohl oder übel ein T-Shirt ohne weiten Ausschnitt anziehen, wenn ich verhindern wollte, dass ich irgendwelche Fragen beantworten musste.

Der Stream- es würde wahrscheinlich extrem merkwürdig werden. Wir beide, zusammen in einem Raum, vor laufender Kamera-live. Ich hoffte, dass Anni sich später nichts anmerken lassen würde.

Den Morgen verbrachte ich auf dem Sofa, aß ein Müsli und schaute eine Doku auf Netflix. Diese wäre vor 2 Wochen wahrscheinlich nicht meine erste Wahl gewesen, ich wollte nur alle zwischenmenschlichen Szenen vermeiden, um nicht an gestern erinnert werden zu müssen.

YouTube fiel auch raus, da Anni sicher auf meiner FrontPage auftauchen würde und ich den Tag dann an gar nichts anders denken konnte.

Ich schaute mehr oder weniger achtsam die Doku, das einzige, dass hängenblieb war, dass Blinddärme doch nicht so unnötig sind, wie viele denken-toll.

Ich musste erneut eingeschlafen sein, denn ich erwachte gegen Mittag erneut. Ich zog mich an und ging zurück in die Küche, um mir Mittagessen zu machen.

Den restlichen Nachmittag verbrachte ich damit die Doku weiterzugucken und aufzuräumen, nicht gerade die spannendste Aktivität, aber ich musste mich ablenken.

Anni kam gegen 17 Uhr nach Hause. Ich begrüßte sie flüchtig und sah ihr nicht in die Augen. Verdammt nochmal, wir sind nur Freunde. Freunde. Mehr nicht.

Anni kam zur mir, während ich noch den Rest für den heutigen Stream vorbereitete. Es war nicht unser erster gemeinsamer Stream. Aber es wahr der erste Stream nach gestern. Ich hoffte, dass die Zuschauer nichts bemerken würden.