favourite crime

Kapitel 7

Annis Pov:

Ich begrüßte Toni hörte allerdings nur ein flüchtiges "Hi" aus ihrem Streaming Zimmer. Ich zog meine Schuhe und meine Jacke aus, zog mir etwas anders an und ging zu Toni.

Sie schaute mir, während sie alles für unseren gemeinsamen Stream vorbereitete, kein einziges Mal in die Augen.

Der Stream startete und wir reagierten auf peinliche Geschichten der Zuschauer. Unsere Hände berührten sich zwischendurch flüchtig, jedes Berührung war wie ein Stromschlag, der durch meinen Körper ging. Es kam wieder alles von gestern hoch.

Ich versuchte mich zu beruhigen und legte meine Hände auf meine Oberschenkel. Toni interpretierte dieses Zeichen allerdings falsch und legte ihre Hand auf meine. Fuck.

Für die Zuschauer musste alles ganz normal aussehen, hoffte ich zumindest. Bevor irgendwer etwas bemerkte, sagte ich, dass ich auf Toilette müsse und verschwand hinter der Tür.

Ich wartete bis mein Puls sich beruhigt hatte und setzte mich wieder hin.

Den restlichen Stream war ich recht angespannt, ich war dennoch trotzdem dankbar, dass Antonia ihre Hände bei sich behielt. Das konnte doch nicht sein das eine Freundin so eine Wirkung auf mich hatte. Ich meine wir waren doch noch Freunde, oder?

Tonis Pov:

Ich war süchtig nach diesen Berührungen. Unter dem Tisch legte ich meine Hand auf Annis in der Hoffnung sie zu beruhigen, sie wirkte sehr angespannt. Vielleicht wollte ich diese Berührung auch selbst, aber wenigstens hatte ich einen Grund für meine Handeln.

Ich bewirkte damit aber anscheinend das Gegenteil, denn Anni stand ruckartig auf und ging auf die Toilette.

Dies stellte sich allerdings als Lüge heraus, denn ich hörte die Spülung nicht.

Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und beendete den Stream dann nach einer weiteren Stunde. Ich schaltete die Cam und den PC aus und ging anschließend mit Anni in die Küche, um uns etwas zu Essen zu machen.

Anni sagte etwas, doch ich war so in Gedanken, dass ich es nicht mitbekam.

"Sorry, was hast du gesagt?"

"Ist alles okay zwischen uns, du benimmst dich irgendwie merkwürdig."

"Ja, klar, hab nur ein bisschen wenig gepennt."

Was für eine Lüge. Anni wusste genau, dass ich mindestens eine Stunde länger geschlafen hatte als sie. Sie ließ sich allerdings nichts anmerken.

Den Abend verbrachten wir schweigend auf der Couch nebeneinander. Als es langsam dunkel wurde, sagte ich, dass ich müde sei und ins Bett gehen würde. Das entsprach nicht ganz der Wahrheit, denn ich war definitiv nicht müde, wollte mich aber dennoch ins Bett legen, um nicht länger mit Anni schweigend auf der Couch zu sitzen zu müssen.

Ich zog mich um und putzte mir die Zähne, schlafen konnte ich allerdings nicht.

Anni kam herein und fragte, ob ich schon schlafen würde, ich antwortete nicht. Sie legte sich neben mich und flüsterte noch ein "Gute Nacht Antonia" bevor ich endlich einschlief.