Im Krankenhaus wird Leona in die Notaufnahme geschoben, ich darf nicht mit rein, weshalb ich mich in den Wartebereich setze. Immer wieder sehe ich Leona, wie sie auf der Liege lag, ihre Augen geschlossen und keine Regung von ihr.
~was ist ihr bloß passiert, ob was an der Vermutung von dem Rettungsmann dran ist? war es wirklich Gewalt, Körperverletzung, wurde sie geschlagen aber wieso, wieso schlägt man seine Kinder, wieso schlägt irgendwer Leona?~ eine Träne rollt meine Wange entlang. Ich höre die Tür der Notaufnahme aufgehen, ich springe auf und schaue um die Ecke. Die beiden Rettungskräfte laufen, lächelnd auf mich zu.
"Was ist mit ihr?" frage ich verwirrt.
"Ihr geht es schon besser, sie ist grad aufgewacht." sagt der eine.
"Das erste was sie sagte war, Simone. Ich glaub sie war noch nicht ganz da." sagt der andere nun. Mein Herz macht einen Hüpfer, bei dem Gedanken, dass es Leona besser geht. ~sie hat meinen Namen gesagt~
"Kann ich zu ihr?" frage ich aufgeregt.
"Klar." sie nicken, verabschieden sich noch von mir und schon bin ich in der Notaufnahme verschwunden. Am Empfang frage ich nach ihrem Zimmer.
"Auf Zimmer drei, aber sie ist noch sehr schwach..." den Rest höre ich nicht mehr. An ihrem Zimmer atme ich noch einmal tief ein, dann betrete ich das Zimmer. Sie ist nicht allein, sie hat eine Nachbarin, die scheinbar viele schlimme Verbrennungen erlitten hat. Schnell gehe ich an der Patienten vorbei. "Simone?" fragt Leona schwach, als sie mich entdeckt.
Erst jetzt sehe ich das große Hämatom an ihrem linken Auge.
"Leo, was ist nur passiert, ich bin froh dass es dir wieder besser geht, wie geht es dir jetzt? Wie ist das passiert?" frage ich drauflos.
Sie grinst leicht. Verlegen schaue ich in ihre Augen. "Sorry, ich frage zu viel." murmel ich.
"Kein Problem, ich bin froh, dass du hier bist." lächelt sie. Ich setze mich auf ihr Bett und nehme ihre Hand in meine, sofort spüre ich das mir bekannte Kribbeln im gesamten Körper auffahren. "Was ist passiert?" frage ich leise. Ihr Blick wird traurig und sie schaut weg, sofort bereue ich meine Frage, ich will nicht dass sie traurig ist.
"Ich war, nachdem du mich nach Hause gefahren hast, noch etwas spazieren, dabei habe ich die Zeit vergessen. Als meine Mutter mich dann abgeholt hatte und ich Zuhause ankam, war Er richtig sauer..."fängt sie an, leise zu erzählen. "Wer? Dein Stiefvater?" frage ich, nichts gutes ahnend. Sie nickt und erzählt weiter. "Er hasst mich und meine Geschwister, würde es das Gesetz nicht geben, wären wir alle längst tot." tränen rollen über ihr Gesicht. Geschockt über ihre Worte, starre ich sie einen Moment lang an.
"Er war sauer, dass ich so spät erst kam und hat mich geschlagen und getreten, bis ich mein Bewusstsein verloren habe." beendet sie nun. Ich schlucke einmal um mir ihrer Worte richtig bewusst zu werden.
"Aber was ist mit deiner Mutter?" frage ich dann. Sie starrt immer noch gerade aus und antwortet monoton. "Ihr, sind wir egal, es ist ihr egal, was er uns an tut, sie liebt ihn."
Weitere Tränen verlassen ihre Augen, schnell wischt sie diese weg und schaut mich dann wieder an. Mit einem gezwungenen Lächeln sagt sie:"aber es ist mir egal, ich habe mich dran gewöhnt, es ist mein Alltag, mein Schicksal..." zum Ende hin wird sie immer leiser.
"Nein, du kannst das nicht einfach akzeptieren, das ist nicht richtig." entgegne ich.
"Aber was soll ich denn tun?" fragt sie jetzt hilflos.
"Ich werde dir helfen, er wird seine Strafe beckommen, dass verspreche ich dir." sage ich fest, und schaue ihn ihre Augen. Hoffnung blinkt in ihren Augen auf aber nur sehr schwach.
"Woher wusstest du eigentlich, dass mir was passiert ist, die Rettungskräfte eben, erzählten mir du hättest so ein Gefühl gehabt?" fragt sie irgendwann leise. "Irgendwie habe ich von dir geträumt, und als ich wach geworden bin, wusste ich das bei dir etwas nicht stimmt." antworte ich nachdenklich.
"Ich habe auch von dir geträumt." sagt sie jetzt nachdenklich. "Denkst du wir haben eine Verbindung, eine seltene?" fragt sie mich dann. Ich nicke langsam:" ja das habe ich mir auch gedacht." antworte ich lächelnd. Sie lächelt zurück. Eine Weile schweigen wir."Du bist bestimmt müde, ruh dich aus, ich kümmer mich um deinen Stiefvater." sage ich entschlossen und will schon aufstehen.
Sie packt meinen Arm, wenn auch sehr schwach. "Bitte sei vorsichtig, du weißt nicht wozu er fähig ist." flüstert sie, bittend. "Mach dir keine Sorgen, ich schaffe das." spreche ich ihr und im gewissem Maß auch mir, Mut zu. Ich lächle und drehe mich dann zum gehen um. "Ich liebe dich." flüstert sie. Ich drehe mich an der Tür noch einmal um und schaue sie liebevoll an. "Ich liebe dich auch." dann gehe ich.Draußen atme ich einmal tief ein und aus. Ich krame mein Handy hervor und wähle die 110. Ich schilder der Polizei die Lage am Telefon, sie versichern mir sofort bei Leona Zuhause vorbei zu fahren und sich die Lage anzuschauen, aber versprechen können sie nichts, da ich keine Beweise vorlegen kann. Leona kann erst aussagen, wenn sie aus dem Krankenhaus wieder raus kann, sollte es den Beamten aber verdächtig vorkommen, können sie ihren Stiefvater festnehmen.
Erleichtert beende ich das Gespräch und laufe zu den wartenden Taxis. Ich muss nach Hause fahren, mittlerweile ist es schon 5Uhr morgens, meine Kinder müssen bald aufstehen und zur Schule, auch ich muss zur Schule.
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Why do I dream of her?
De TodoIch mein, sie ist meine ehemalige Schülerin, zuletzt gesehen haben wir uns vor zwei Jahren. Außerdem hatte ich damals keinerlei Gefühle für sie, in diese Richtung oder etwa doch? Bestes Voting #1 lehrerin 05.12.21 #5 lehrerin 05.01.22 #3 lehrerin...