57.Teil

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"Wie...an was?" fragt sie aufgeregt.
"Naja, also..." fange ich an. Auf einmal wird mir etwas klar. ~sie hat sich also wegen mir, in mich verliebt, also hat es wirklich geklappt...aber ist das dann auch wirklich echte Liebe?~ "Ist schon ok, ist nicht so wichtig." lehne ich ab, es zu erzählen. Sie schaut mich kurz nachdenklich an, nickt dann aber. "Soll ich weiter erzählen?" fragt sie nach einer kurzen Stille zwischen uns in der wir beide unseren Gedanken nachhingen. "Gerne." antworte ich.
"Ok, wo war ich stehengeblieben?" überlegt sie laut. "Du hattest erzählt, dass du mit jemand Professionellem darüber geredet hast." helfe ich ihr auf die Sprünge. Sie lächelt mich dankbar an und erzählt weiter. "Also ich habe dieser Person alles erzählt und anvertraut, zu dem Zeitpunkt wusste ich aber noch nicht genau, was das eigentlich war, was mich dazu brachte von dir zu Träumen, ständig an dich denken zu müssen. Jedenfalls schlug die Person irgendwann, nach Wochen, in denen es immer schlimmer wurde, ich mich nicht mehr selbst verstanden habe, dass ich dich vielleicht treffen sollte, um herauszufinden was da in mir vorging. Ich wollte es erst nicht, doch dann schrieb ich dir eine E-mail." sie atmet einmal tief durch und schaut mich prüfend an. "Mir geht es gut, mach dir keine Sorgen." versichere ich ihr. Sie nickt und nimmt den Faden ihrer Erzählung wieder auf:"Du hast mir sofort geantwortet und zu einem Treffen zugesagt. In dem Moment war ich wahrscheinlich der glücklichste Mensch der Welt, auch wenn ich noch unschlüssig wegen der Gefühle war."
~email, email, email... E-mail...~ aufeinmal wird mir wieder Schwarz vor Augen.
Ich sitze müde und geschafft im Zug auf dem Weg nach Hause. Wieder mal ist "Sie" in meinen Gedanken, ich stelle mir vor, wie sie mein Abteil betritt mich sieht und zu mir herkommt. Mich mit einer Umarmung begrüßt und wieder aufbaut, sich dann neben mich setzt und wir ein bisschen reden. Plötzlich blingt mein Handy auf. ~ich habe schon wieder eine E-Mail bekommen, aber bestimmt ist es eh wieder von der Schule, auf eine E-Mail von Ihr kann ich lange warten~
Trotzdem öffne ich immer noch hoffnungsvoll die Mail.

E-mail
Guten Tag Leona,
Entschuldige dass ich störe. Ich wollte fragen, ob du dich vielleicht, mit mir treffen würdest. Ich würde sehr gerne über etwas reden. Bitte schreib mir einfach wenn du nicht möchtest, ich würde mich aber sehr freuen.
Liebe Grüße Simone Wattner

Mir bleibt fast das Herz stehen als ich sehe dass die Mail wirklich von ihr ist. ~also hat es wirklich geklappt, mein Hoffen und Beten hat funktioniert~ Aufgeregt lese ich die Mail und am liebsten würde ich laut losschreien vor Freude. Aber hier sind zu viele Menschen in meinem Abteil, weshalb ich nur einen kleinen Freudenschrei über meine Lippen bringe.
~ist das grad wirklich echt, oder träume ich, sie hat mich wirklich nach zwei Jahren angeschrieben und will sich dann auch noch mit mir treffen, das ist fast unmöglich~
Ich klicke auf Antworten und verfasse gleich eine Antwort.

E-mail
Ebenfalls einen Guten Tag. Ich freue mich sehr über ihre Nachricht und würde mich super gern, mit ihnen treffen. Wann passt es bei Ihnen, denn am besten?
Liebe Grüße Leona Küstel

Sofort bekomme ich eine Antwort, die mein Herz fasst zum explodieren bringt.

E-mail
Das freut mich. Wie wäre es mit morgen, am Wald?

Auch ich fackel nicht lange mit meiner Antwort.

E-mail
Ja das klingt gut, aber ich habe bis 15:30 Unterricht und könnte deshalb erst um 17:00. Ich hoffe das ist in Ordnung.

E-mail
Ja klar, kein Problem. Dann bis morgen.

E-mail
Bis morgen.

"OMG!" schreihe ich nun doch durch den Zug. Alle Leute schauen mich verständnislos an, doch ich grinse nur.
Jemand rüttelt an meiner Schulter, erschrocken reiße ich meine Augen auf.
"Hast du dich wieder an was erinnert?" fragt Simone aufgeregt.

Why do I dream of her?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt