Kapitel 5: Wahrheit

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Julias Sicht:

Habe ich ihm, also meinem Ausbilder Niklas, gerade wirklich den Grund für meine krankschreibung erzählt. Aber er hatte recht, ich konnte ihm vertrauen. Als er mich plötzlich in einer lange Umarmung zog, löste das bei mir ein solches Kribbeln im Bauch aus. Hilffeeee! Habe ich mich wirklich in diesen vier Tagen, die ich ihn kenne, neu verliebt. Obwohl ich in einer Beziehung war. War, das ist so verletzend die Vergangenheit zu benutzen. Ich konnte mich aber definitiv nicht auf Niklas einlassen. Nicht das er auch Gefühle für mich entwickelt und wir nachher zusammen kommen. Jeder würde denken ich benutze ihn nur als Ablenkung bzw. das ich ihn nur ausnutze. Und das möchte ich ihm nicht antuen. Auch wenn ich ihn niemals ausnutzen würde, da er einfach ein zu guter Mensch ist. 

„ Möchtest du etwas trinken? Und sollen wir uns etwas zu essen bestellen, habe großen Hunger." fragte ich Niklas ganz gespannt. „ Ein Wasser gerne, na gut aber ich bezahle." sagte er streng. „Niklas, Nein! Ich werde bezahlen." sagte ich in einem strengen Ton. „ Auf keinen Fall. Ich bezahle und da gibt es auch nichts zu diskutieren." gab er mir als antwortet. „ Na schön, aber dafür trinken wir Wein anstatt Wasser." fragte ich ihn. „ Einverstanden!" gab er mir zurück. 

Als das Essen kam, redeten wir um Gott und die Welt. Er hatte mir zum Beispiel erzählt, dass er erst vor drei Monaten hier nach Erfurt gekommen ist. Außerdem hat er einen kleinen Sohn, Max ist sein Name. Wie ich finde ein wunder schöner Name. Ich habe ihm auch noch einiges aus meiner Kindheit erzählt. Er war eine echt gute Ablenkung, das hatte ich jetzt wirklich gebraucht. Doch mir brannte die ganze Zeit eine Frage auf der Zunge, die ich Niklas unbedingt stellen wollte. Weiß aber nicht ob das so angebracht ist, theoretisch wäre das ja schon mögliche. Ach ich frage ihn einfach:„ Du Niklas" „Mhm" kam von ihm zurück. „ Ich hätte da mal eine Frage. Ist mir etwas unangenehm aber hast du eigentlich eine Freundin?" fragte ich ihn nervös. „ Nein." gab er mir zögernd als Antwort. „ Wieso hast du so gezögert? Bist du etwa jemanden am Daten oder bringt eine Frau dein Herz schon zum schlagen?" fragte ich ihn interessiert. „ Joa, es gibt da so eine Frau, die aber von meinen Gefühlen noch nichts weiß. Das soll auch erst einmal so bleiben, da sie gerade eine schwere und anstrengende Phase hat." gab er zurück.

 Ich fragte nicht weiter nach, da es mich nichts weiter anging. Dennoch war ich interessiert, wer sein Herz erobern konnte, ohne es zu wissen. Das macht mich irgendwie schon bisschen traurig, da ich mich glaube in ihn verliebt habe. Ich kann momentan noch nicht viel zu meinem Gefühlszustand sagen, da das mit Milan noch ziemlich frisch ist und mich hat das natürlich sehr verletzt und das kann man in drei Tagen nicht einfach so vergessen.

Niklas Sicht:

Ich machte mich langsam auf den nach Hause Weg, da es schon ziemlich spät war. Auf dem kompletten Weg waren meine Gedanken nur bei Julia und diesem wunderschönen Abend mit ihr. Ich fand es beeindruckend, dass Julia sich so für mich, ihren Ausbilder interessiert hat. Sie stellte mir persönliche fragen, die ich natürlich auch beantwortet habe. Ich fasse es immer noch nicht, dass ich ihr gesagt habe, dass ich Gefühle für eine Frau habe, sie es aber nicht weiß. Dabei ist Julia die Frau die ich liebe, aber ich kann mich nicht noch einmal auf eine Arbeitskollegin einlassen erst recht nicht auf meine Assistenzärztin.

Das habe ich nämlich schon einmal und habe es nach nur einigen Monaten sofort bereut. Als ich meine Assistenzarzt Zeit in Leipzig mit Leyla gemacht habe, habe ich mich in eine andere Assistenzärztin verliebt, mit der ich dann auch zusammen war, allerdings für nur 4 Monate. Wir sind komplett zerstritten auseinander gegangen. Doch das schlimme ist, dass ich nach unserer Trennung jeden Tag mit ihr Dienst hatte, da wir uns für das selbe Fachgebiet, die Gynäkologie, entschieden haben. Das heißt wir mussten zusammen arbeiten, obwohl wir komplett zerstritten waren. Das war einfach nur der Horror!! 

Das möchte ich mir und auch Julia nicht antuen. Auch wenn diese Liebe zu Julia ganz anders ist als die Liebe zu Anna. Als ich zuhause ankam, machte ich mich sofort Bett fertig, da ich morgen Spätschicht hatte. Doch ich konnte nicht einschlafen, da meine Gedanken die ganze Zeit bei Julia waren. Ich muss mir morgen unbedingt Rat bei meiner besten Freundin Leyla holen. Ich bin langsam echt verzweifelt. Doch dann hat mich mein Alkohol im Blut, doch zum schlafen getrieben, weshalb ich auch schnell einschlief. 

Ich hatte einen wirklich schönen Traum. Ich habe geträumt, wie ich mit Julia für ihre Facharzt Prüfung in Gynäkologie und Allgemeinchirugie gelernt habe. Wie ich sie darauf vorbereitet habe. Außerdem wie wir glücklich zusammen in einem Haus mit einem Kind leben und unsere bevorstehende Hochzeit zu Ende planen. Das war ein echt wunderschöner Traum, doch mein blöder Wecker beendete den Traum. Ich machte mich schnell fertig und ging das erste mal seid langem wieder zu Fuß zur Arbeit, da hatte ich noch Zeit darüber nachzudenken wie ich Leyla später darauf ansprechen soll. Naja. In der Klinik angekommen zog ich mich schnell um und teilte meine Assistenzärzte ein.

Leylas Sicht:

Ich hatte gerade Mittagspause als Niklas, mein bester Freund zu mir kam. Er sah wirklich ratlos aus. Ich denke er braucht jemanden zu reden. Aber naja ich hörte erst einmal was er von mir möchte. „ Hey, hast du einen Moment." fragte mich Niklas wie vermutet. „ Für dich doch immer Niklas. Lass uns dahinten hingehen. Was bringt dich den zu mir?" fragte ich ihn neugierig. „ Naja, ich habe dir neulich nicht die Wahrheit gesagt als du mich gefragt hast ob ich denn nicht auf der Suche nach einer Frau bin. Ich habe schon meine perfekte Frau gefunden..." weiter kam er gar nicht da ich ihn unterbrach. „ ...warte du hast eine Freundin? Wieso sagst du mir es erst jetzt? Glückwunsch!" rief ich voller Freude. „Leyla, nein ich habe keine Freundin, aber ich habe eine im Auge. Mein Herz schlägt für jemanden, allerdings ist das eine Arbeitskollegin und wie du weißt habe ich mir nach Anna geschworen nie wieder etwas mit einer Arbeitskollegin anzufangen. Man Leyla, es ist Julia also Frau Berger und meine Liebe zu ihr ist ganz anders als damals zu Anna. Ich weiß nicht mehr weiter. Soll ich ihr das sagen?" fragte mich Niklas wirklich verzweifelt. 

Ja, ich weiß noch als er mit Anna Schluss gemacht hat und sich geschworen hat nie wieder etwas mit einer Kollegin anzufangen. „ Niklas, bist du dir sicher das es anders ist als damals? Wenn ja dann sag es ihr, es kann nicht schaden. Vllt fühlt sie ja genauso. Nur versprich das nächste mal, falls es zu einer Beziehung und anschließend zu einer Trennung, was ich natürlich nicht hoffe, kommt dann sprecht euch aus und lasst es gut enden." riet ich ihm. Er bedankte sich und ging wieder zu seinen Patienten. Ich habe meine restliche Mittagspause alleine verbracht.

Hello, hier ist schon das nächste Kapitel. Vielleicht kommt heute sogar schon Kapitel 6. Ich bin die letzen zwei Tage voll im Schreibmodus und bin richtig motiviert weiter zu schreiben. Ich persönlich freue mich schon auf die nächsten drei Kapitel, da sie länger sind und vor allem inhaltlich sehr krass sind. Ich warne jetzt schon einmal vor, wer Kapitel mit Selbstmord oder Selbstmordgedanken nicht lesen kann, würd ich es nicht empfehlen die nächsten zwei Kapitel zu lesen. 

LG Jule

IaF-djÄ. Nie mehr ohne dichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt