Aralas- Schau nicht zurück

Kapitel 4

Der Weg zu dem Raum, in dem Frodo geschlafen hatte, kam ihm unendlich lang vor.
Die Morgensonne flutete den Gang mit goldenem Licht und malte die Umrisse der Säulen, die die Überdachung stützten, grau auf den Boden.
Seine Schritte waren so lautlos wie eh und je, sein Haar hatte die Farbe wie verblichenes Gold und das silbertrübe Hemd, das er trug, war einst für Aragorns Krönung bestimmt gewesen.
Er wusste, es hätte ihm gefallen.
An seiner Hand trug er Barahirs Ring.
Was war er nicht glücklich gewesen, als sie in Lórien zusammen auf den Hügel gestiegen waren und dort inmitten kleiner goldener Blüten von Kräutern, die den Boden bedeckten und in denen Aragorn bis zum Knöchel einsank, beschützt von großen Bäumen mit ausladenden Kronen, einander gefragt hatten.
Was war er nicht glücklich gewesen, als Aragorn seinen Ring, den Ring Barahirs, vom Finger genommen hatte und ihm angesteckt hatte.
Was war er nicht töricht gewesen.
Er hatte geglaubt, es würde unendlich sein.
Hatte geglaubt, Aragorns Sterblichkeit würde ihr in spätestens dreihundert Jahren ein bitteres Ende finden lassen.
Doch es tat gut, Frodo zu sehen, wie er lachend auf dem Bett saß, umringt von Meriadoc und Peregrin.
Sie lachten.
Sie umarmten einander.
Als Letzter kam Samweis herein, und es war, als würde die Zeit einen Augenblick lang stehen bleiben, während Frodo und Sam einander betrachteten. So viel hatten sie zusammen durchgestanden, so viel ertragen.
"Wo ist Aragorn?", fragte Frodo.
Nein. Er durfte nicht fragen. Er durfte n-
"Frodo, er..." Gimli sprach. Guter alter Gimli. "Er ist gefallen"
Als er es aus dem Mund seines besten Freundes hörte, erschauerte er.
Er hatte gedacht, jetzt wäre es vorüber, jetzt käme nur noch die Trauer, aber das...
Er wandte sich ab, hoffte, dass niemand seine Tränen sah.