Chapter 18 -

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Leicht genervt sprang ich ein weiteres Mal hoch, in der Hoffnung das letzte Bild an den blöden Schrank zu bekommen. In solchen Momenten hasste ich meine Größe einfach. Es war jetzt nicht so, dass ich mega klein war, doch auf die 1.70 kam ich auch nicht.

Mein Blick fiel auf den Stuhl der bei meinem Schreibtisch stand. Ohne lange nachzudenken schnappte ich den Holzstuhl und stellte ihn direkt an die Schranktür, um kurz darauf auf ihn zu steigen und das Bild endlich an die Tür zu kleben.

"Was machst du da...?" fragte plötzlich jemand hinter mir. Erschrocken fuhr ich rum, brachte mit meiner schnellen Aktion den Stuhl zum wackeln und flog runter. Jedoch bevor ich den Boden berührte fing mich derjenige auf, der dafür verantwortlich war.

Überrascht schaute ich hoch und direkt in die grünen Augen meines Freundes.

"Hieß es nicht, du sollst nichts gefährliches anstellen?" fragte dieser und setzte mich auf meinem Bett ab.

"Das war nicht gefährlich! Jedenfalls nicht solange du mich nicht erschreckt hast." widersprach ich sofort. Lloyd schmunzelte und gab mir einen Kuss auf die Stirn, während seine Hand auf meinem Kopf verweilte.

"Wenn du das sagst." murmelte der Blondhaarige und ließ sich neben mich auf das Bett fallen. Erschöpft schloss er die Augen und vergrub sein Gesicht in der Bettdecke. Ohne eine Vorwarnung packte er mich an der Taille und zog mich zu sich runter, sodass ich nun neben ihm lag.

Ich grinste und kuschelte mich an ihn. Es war ein echt schönes Gefühl, wieder so in seinen Armen liegen zu können.

Lächelnd schaute ich ihn an. Einige seiner Haarsträhnen fielen ihm wirr ins Gesicht und blieben an seiner Wimpern hängen. Seine Augen waren geschlossen, seine Lippen etwas geöffnet und er atmete friedlich.

Ich legte meine Arme um seine Hüften und genoss die Wärme, die er austrahlte. Entspannt schloss auch ich meine Augen.

~*~

Ein summendes Geräusch weckte mich langsam. Verschlafen hob ich meinen Kopf an und schaute mich verwirrt um, ehe mein Blick auf meinem Handy landete, welches auf meinem Schreibtisch lag.

Seufzend setzte ich mich in Bewegung und wollte aufstehen, als Lloyd seinen Griff verfestigte. Grummelnd öffnete er die Augen und schaute mich müde an.

"Was ist los....?" fragte er und gähnte.

"Mich ruft jemand an." antwortete ich und schmunzelte leicht, als Lloyd sich aufsetzte und mich damit mit sich hinauf zog, wodurch ich nun auf seinem Schoß saß.

"Dann ignorier's." murmelte er. So verschlafen wie der Blondkopf war funktionierte wohl auch sein Gehirn noch nicht richtig, sonst wäre er wahrscheinlich ebenfalls auf due Idee gekommen, dass es Madeline war, die mich gerade anrief.

"Das kann nur Mad sein. Hab alle anderen blockiert." erwiderte ich und befreite mich aus seinem Griff. Schnell griff ich nach meinem Handy und nahm den Anruf an.

"Hey..." ertönte die Stimme meiner besten Freundin am anderen Ende der Leitung. Sie klang nicht wie sonst. Ihre Stimme wirkte traurig, schon fast verheult.

"Was ist los?" fragte ich. Eine ungutes Gefühl machte sich in mir breit, während ich angespannt auf Madeline's Antwort wartete.

"Er hat mich wieder angeschrien.... Mom war angeblich da. Sie wollte mit ihm reden, um seine Einverständnis zu bekommen, dass sie uns zurückholen kann. Meiner Meinung nach kann sie Todo dann gleich bei ihm lassen." beantwortete Sie mir die Frage. Ich seufzte. Oh man, Todero machte ihr das Leben echt nicht leicht.

"Und was ist sonst noch passiert? Ich kann mir nicht vorstellen, dass er zugestimmt hatte." sprach ich meine Bedenken aus. Dieses Mal seufzte Mad und ich hörte wie etwas raschelte, fast so als ob sie sich gerade hingesetzt hatte.

"Ich zitiere: 'No! Una prostituta drogadicta no tendrá a mis hijos! Váyase. No eres más que una vergüenza!'. Auf deutsch übersetzt heißt das soviel wie 'nein'. Er hat Mom eine drogenabhängige Prostituierte und Schande für die Familie genannt. Ich werde ihm niemals verzeihen, Mom sowas anzutun. Und dann wirft er ihr das auch noch in Spanisch vor. Er ist die Schande der Familie. Wie kann er es wagen, die Sprache für seine Untat zu beschmutzen?! Ich hasse ihn. Ese maldito gilipollas. Se supone que debe morir." antwortete sie. Ich zuckte zusammen als sie anfing auf spanisch zu fluchen. Ihre Mutter war Mexikanerin, ihr Vater Italiener.

"Hey! Ihm gleich den Tod zu wünschen bringt auch nichts. Mad, wir schaffen das okay? Gemeinsam, so wie immer." versuchte ich sie zu beruhigen. Ich konnte hören wie sie seufzte und dann ein leises "okay" murmelte.

I

ch drehte mich zu Lloyd um, der mich fragend anschaute und erklärte ihm schnell was los war. Der grüne Ninja nickte nur und ließ sich wieder nachhinten fallen, wo er dann die Decke anstarrte.

"Habt ihr morgen was vor?" fragte Mad auf einmal.

"Äh, nein. Ich glaube nicht." antwortete ich und hielt mein Handy schnell etwas von mir weg.

"Lloyd, haben wir morgen irgendwas geplant?" fragte ich sicherheitshalber meinen Freund.

"Nein... Eigentlich nicht." antwortete dieser und drehte mir den Rücken zu. Da wollte jemand wohl seine Ruhe.

"Du hast ihn gehört." sagte ich zu Mad, welche leise kicherte.

"Okay, gut. Dann kommt ihr morgen um 14 Uhr zu mir, okay?" - "Geht klar."

Ich setzte mich auf meinen Schreibtischstuhl und redete noch eine Zeitlang mit Madeline, bis diese auflegen musste, weil es bei ihr nun Essen gab.

Grinsend legte ich mein Handy zur Seite und schaute zu Lloyd, der allein Anschein nach wieder schlief. Wie lange hatte er denn bitte in den letzten Wochen geschlafen, dass er jetzt so müde war?

Langsam stand ich auf, öffnete leise die Tür und schlich mich aus meinem Zimmer. Ich beschloss ihn schlafen zu lassen und mir einen Film reinzuziehen.

Unten angekommen hörte ich schon das summen meiner Mutter, welche gerade das Abendessen zubereitete und währenddessen Musik hörte.

"Ah, hallo kleines." begrüßte sie mich, als ich die Küche betrat.

"Hey Mom. Kann ich dir was helfen?" fragte ich und setzte mich an die Theke. Mom rührte gerade eine Tomatensoße an, die sie später anscheinend auf die Pizza tun wollte.

"Nein, ich hab hier alles im Griff. Wo ist Lloyd?" antwortete Sie und drehte das Radio leiser. -"Der schläft."

Mom nickte und meinte dann, dass ich zu Nelson ins Wohnzimmer konnte. Ausnahmsweise durfte er doch etwas an seiner Konsole hocken, jedenfalls solange bis das Essen fertig war.

Ich drückte die Glasstür auf und entdeckte meinen kleinen Bruder auf dem Sofa sitzend und Minecraft zockend.

"(V/N)!" rief er fröhlich, als er mich bemerkt hatte und sprang auf. Überglücklich umarmte der kleine mich und zog mich dann mit zum Sofa, wo er mir einen Controller in die Hand drückte.

"Du spielst doch ne Runde mit, oder?" fragte er und grinste etwas. -"Das fragst du noch? Klar!"

Like Heroes | Lloyd G. x Reader (IN ÜBERARBEITUNG) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt