2 Wochen späterNormalerweise schlief Jungkook ziemlich gut in seinem Bett. Es war groß, weich, gemütlich und an die Tatsache, dass er abends im Stockdunkeln einschlafen musste, hatte er sich auch mehr oder weniger gewöhnt.
Weshalb er morgens mit einem sehr eigenartigen Gefühl aufwachte, als sein Wecker neben ihm ihn aus dem Schlaf riss.„Was zum-" Jungkook schlug langsam die Augen auf auf und streckte sich ausgiebig, noch immer auf der Suche, weshalb irgendetwas nicht stimmen konnte. Es war irgendetwas anders.
Aber was?Mit hochgezogenen Augenbrauen fiel sein Blick von seiner Zimmerdecke auf sein Bettbezug, seinen Kleiderschrank, seinen Schreibtisch, sein Fenster.
Sein Fenster, das nicht den Sichtschutz trug, wie sonst auch. Nein, er konnte hinausblicken und das am frühen Morgen.
Und da machte es bei Jungkook und seinem nun nicht mehr ganz so benebelten Gehirn klick, als er geradeaus auf Kim Taehyung starren konnte, der fleißig seine Arbeit am Computer verrichtete und gerade so tat, als sei dieser Morgen genauso wie jeder andere Morgen auch.
Jungkook war noch nicht in der Lage dazu, seine Situation so richtig zu realisieren, da sprang sein Körper, wohlgemerkt nur in Boxershorts, wie von selbst auf, riss seine Zimmertür auf und sprintete zu seinem besten Freund, der sich gleich auf das größte Gejammer des Jüngsten gefasst machen konnte.
„Jimin!! Chim! Jiminie, Jiminjiminjimin" heulte Jungkook, obwohl er noch nicht einmal an dessen Zimmertür angelangt war, sodass der Blonde in kürzester Zeit seine Tür aufriss und Jungkook entgeistert anstarrte.„Jungkook what the fuck, es ist noch viel zu früh! Was bitte ist passiert, dass du-" „Mein Fenster!" kreischte dieser nur hysterisch, sodass Jimin direkt ein Licht aufging und sich zeitgleich auch Hoseoks Tür öffnete, die sich direkt neben Jimins' befand.
„Zu früh" brachte der eigentliche Sonnenschein mit seiner Morgenstimme nur heraus und einen kurzen Augenblick später trat auch Yoongi aus seiner Höhle heraus, der völlig genervt seinen Mitbewohnern Todesblicke zuwarf.
„Warum zur Hölle ist mein Rollladen nicht unten? Ich hab ihn gestern doch runtergelassen!" jammerte Jungkook, der aufgebracht mit einem Bein hin- und her wippte, sich aber etwas beruhigt hatte, nachdem er realisierte, dass die Mitarbeiter der Universität noch nicht all zu früh angefangen hatten zu arbeiten, da es erst kurz nach halb acht war .
Während Jimin nur versuchte seine Miene nicht zu verziehen, brach Hoseok plötzlich in schallendes Gelächter aus, sodass Jungkooks Herz vor Aufregung wieder schneller schlug.
„Ach, deshalb brüllst du hier die ganze Bude voll" lachte er, ehe er seinen Arm um den Jüngsten legte. „Komm schon Jungkookie, stell dich nicht so an. Jiminie und ich dachten, wir geben dir etwas Starthilfe, nachdem du die letzten zwei Wochen jeden unserer Pläne abgeschlagen hast. Irgendwo muss man ja mal anfangen."
„Und deshalb schleicht ihr nachts in mein Zimmer und nehmt mir meinen kostbarsten Sichtschutz weg?!"Jungkook wollte den beiden für diese Aktion zwar böse sein, aber er konnte einfach nicht. Mit bittenden Augen sahen sie den Schwarzhaarigen an, der nur resigniert aufseufzte. „Hoffentlich habe ich nicht irgendeinen Scheiß im Schlaf getan, ihr macht das nie wieder!"
„Beruhig dich Kookie, es wird schon nichts passiert sein" tröstete Jimin den Jungen vor sich, der nur die Arme verschränkte. „Er hat dich ja nicht beim Duschen oder so gesehen. Wir meinen es ja nur gut, sonst schwärmst du ihm noch das komplette Jahr hinterher und verlässt danach die Uni, ohne überhaupt einmal mit ihm interagiert zu haben. Vielleicht hat er es ja auch überhaupt nicht bemerkt und du machst dir gerade komplett unnötig Sorgen?" Beruhigend strich er Jungkook über den Rücken, der nur leicht nickte.
Jimin hatte in irgendeiner Weise in allen Punkten Recht.
Und warum regte er sich überhaupt so auf? Er war schließlich hier derjenige, der den größten Crush hatte, aber nie aus sich heraus kam, sollte er nicht irgendwo auch dankbar sein ? Taehyung sah Jungkook sicherlich als ganz üblichen Student, so wie alle anderen, die die Schule besuchten oder in einer der Studentenwohnugen lebten.
Und am Morgen vor zwei Wochen als sie sich begegneten sagte er wahrscheinlich auch nur aus Höflichkeit ‚Hallo', er war schließlich ein Angestellter der Universität.Warum machte er also so ein großes Theater um nichts? Es war womöglich normal, dass Studenten ihre Fenster frei hatten und bis in den späten Morgen schliefen, den Mitarbeitern der Universität, die durch die Fenster schauen konnten, war das zu hundert Prozent komplett egal. Schließlich hatten sie weit wichtigere Dinge zu tun.
Beleidigt über seine neue Erkenntnis stampfte Jungkook zurück in seinen Bereich der Wohnung, zog sich aber schnell noch ein T-Shirt und eine Jogginghose im Bad über, damit er nicht Oberkörperfrei in sein Zimmer laufen musste. Selbst wenn man ihn beim Schlafen sehen konnte musste er nicht noch eine Show abliefern. Naher erhoffte er sich noch, dass Taehyung ihn sah, aber dieser sicherlich nicht einmal wusste, wer Jungkook überhaupt war. Warum sollte man so einem Langweiler wie ihm überhaupt Interesse schenken?
Gott, er war auch so erbärmlich.
Zögernd sah er in Richtung Sekretariatsgebäude und konnte zu seinem Glück (und Pech) feststellen, dass Taehyung gerade nicht an seinem Platz saß, sodass er sein Fenster zum Lüften öffnete, sein Handy schnappte und in Richtung Bad verschwand, um sich für den Tag fertig zu machen.
Jungkooks Morgen verlief somit weitestgehend ruhig, er duschte, aß Frühstück und vergaß beim morgendlichen Plausch mit den anderen fast gänzlich den ‚Vorfall' am Morgen. Innerlich konnte er darüber sogar lachen, da ihm immer mehr klar wurde, dass er sich wie ein pubertierender Teenager verhielt und es im Grunde egal sein konnte, ob sein Rollladen unten oder oben war. Er sollte aufhören aus Mücken einen Elefanten zu machen.
Kurz bevor es Zeit war zu gehen schnappte er sich seinen Rucksack und lief zu seinem geöffneten Fenster, um es zu schließen, nur um den großen Fehler zu machen und wie üblicherweise in das gegenüberliegende Fenster zu schauen.
Normalerweise traf sein Blick immer auf den Sekretär, der konzentriert am Rechner saß und seiner Umgebung keine Beachtung schenkte.
Normalerweise erhaschte er sich so für ein paar Sekunden das Abbild, das sein Herz schneller schlagen ließ, ohne dabei erwischt zu werden.Jungkook hatte das Gefühl kurz vor einem Herzinfarkt zu stehen, als sich das schöne Augenpaar des hübschen Sekretärs und seine eigenen kreuzten, als hätte Taehyung nur darauf gewartet, Jungkook beim Starren zu erwischen.
Um dem ganzen noch die Kirsche obendrauf zu setzen sah der Schwarzhaarige mit Entsetzen zu, wie der Ältere schelmisch zu grinsen begann und noch den Nerv hatte, den völlig überforderten Jungen zuzuzwinkern, sodass dessen Morgen dann doch nicht mehr so entspannt war als gedacht, da sein blödes Herz nicht mehr aufhören wollte Saltos zu schlagen und er sich permanent die Frage stellte;Was hatte Taehyung bitte von ihm gesehen?'
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Boy next door • Taekook [✓ ]
FanfictionWie zeigt man seinem Crush, dass man ihn mag? Wenn es nach Jungkook gehen würde, dann überhaupt nicht. Seine Mitbewohner und gleichzeitig guten Freunde sind da aber anderer Meinung- und helfen ein ganz kleines bisschen nach. • boyxboy • kurzgesch...