In den nächsten Tagen gewitterte es nicht mehr – zu Freuden von Lewis und Loki – aber regnen tat es noch in Strömen – zu Freuden der Rumtreiber, den der einunddreißigste Oktober rückte immer näher und somit auch der wahrscheinlich legendärste Streich der vier Freunde. Man sah sie mittlerweile nur noch im Gemeinschaftsraum oder in der Bibliothek über mehrere Bücher und Aufzeichnungen hocken, während sie versuchten einen Zauber zu finden, um den Schutzzauber der Großen Halle aufzuheben – was natürlich nur Lewis wusste.
Die anderen Gryffindors versuchten natürlich auch herauszufinden, was Sirius, Remus, Peter und James vorhatten, aber jeder einzelne von ihnen scheiterte. Einer von den vieren dachte sich immer eine unsinnige Ausrede aus, wie, dass sie versuchen, das Ministerium der Zauberei zu übernehmen oder zum Mars mit einem Besen fliegen wollen ... aber eigentlich könnte man selbst das ihnen zu trauen. Die Jungs würden alles machen, wenn sie nur könnten.
Lewis ging an diesem Abend mit seiner Gitarre hinunter in den Gemeinschaftsraum. Er hatte schon seit längerer Zeit nicht mehr gespielt und fand, dass es mal wieder nötig wäre. Also kramte er den Gitarrenkoffer unter seinem Bett hervor, hielt Loki davon ab, sich hineinzulegen und nahm das kostbare Instrument mit runter.
„Der Meister der Gitarre ist zurückgekehrt!", rief Theodore Finch, als er Lewis erblickte. Theodore, ein Drittklässler, der auf seine dunklen Haare genauso stolz war, wie ein gewisser anderer Gryffindor, der schon letztes Jahr ein begeisterter Zuhörer gewesen war und auch nach Unterricht gefragt hatte. Leider musste Lewis aber absagen, weil er es mit den ganzen Prüfungen nicht auf die Reihe gekriegt hätte.
„Hey, Theodore", begrüßte Lewis ihn und setzte sich auf einen Sessel und legte seine Gitarre auf den Schoß ab. Theodore schmiss sich auf das leere Sofa und sah Lewis erwartungsvoll an. „Gibst du mir dieses Jahr Stunden?"
Lewis nickte. „Klar. Wenn ich sie gestimmt und mich eingespielt habe, können wir die erste Stunde gleich abhalten.", er zwinkerte. „Dann wirst du der nächste Meister der Gitarre sein"
Theodores Augen leuchteten auf. „Das wäre der Hammer."
„Ich werde dir auch mal gleich erklären, wie man die Gitarre stimmt, ja?", Theodore nickte begeistert. „Also, am Kopfende der Gitarre sind die Gitarrensaiten auf den so genannten Wirbeln aufgewickelt. Das Drehen der Knöpfe überträgt über ein kleines Schneckengetriebe die Bewegung auf den Wirbelschaft, die Grundlage, um die Gitarre zu stimmen.", er drehte probehalber an den Knöpfen. „Drehst du nun an diesem, dann wird – je nach Drehrichtung – die Spannung der Saite erhöht oder verringert, und dadurch wird der Ton entsprechend höher oder niedriger. Eigentlich ein sehr einfaches Prinzip.", er hielt Theodore die Gitarre hin. „Probiere mal. Aber sei vorsichtig!"
Theodore sah ganz verzaubert auf das Instrument und nahm es sehr vorsichtig und langsam in seine Hände. Er legte sie sich genauso auf den Schoß, wie er es bei Lewis gesehen hatte. Behutsam drehte er an den Knöpfen und stellte begeistert fest, wie sich der Ton der jeweiligen Seite veränderte.
„Das ist so cool", hauchte er und gab Lewis die Gitarre zurück.
Lewis grinste und begann die Gitarre zu stimmen. Ganz am Anfang hatte er immer eine Stimmgabel benutzt, aber mit der Zeit konnte er es aus dem Bauchgefühl und dem Gehör heraus selbst bestimmen. Er stimmte gekonnt nacheinander die verschiedenen Saiten an den jeweiligen Bunden, und wandte sich dann nochmal Theodore zu: „Ich stimme mit dem Gehör, aber ich denke, dass es bei dir noch eine ganze Zeit dauern wird, bis du das auch kannst, deshalb werde ich dir nach Weihnachten meine alte Stimmgabel mitbringen. Damit sollte es für den Anfang einfacher sein, okay?"
„Ja, bitte!", der Drittklässler war richtig besessen davon, dass er bald selbst spielen konnte.
Lewis nickte und räusperte sich dann. Es war Zeit, sich einzuspielen und er wusste auch schon sofort, welches Lied er dafür spielen würde.
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of stars and shadows - eine Sirius Black FanFiction
FanfictionAUF UNBESTIMMTE ZEIT PAUSIERT Lewis Travers und Sirius Black haben eigentlich nichts gemeinsam - sieht man mal von etlichen familiären Problemen ab - aber dennoch ziehen sie sich einander an, wie es einst Romeo und Julia getan haben. Doch ihre Liebe...