of stars and shadows - eine Sirius Black FanFiction

Kapitel Siebenundzwanzig

Auch in den nächsten Tagen brach niemand das Schweigen über den Abend, sodass Sirius und Lewis immer noch ahnungslos durch die Gegend liefen. Sie waren beide genervt darüber, aber sie konnten auch nichts tun, ihre Erinnerungen blieben allesamt verschwommen und dunkel.

Wobei sie sich mittlerweile an einige Bruchstücke erinnern konnten. Lewis meinte beispielsweise, dass Sirius und er viel miteinander getanzt hatten und Sirius konnte allmählich sicher behaupten, dass er mit Sicherheit einen Feuerwhiskey nach dem anderen geext hatte.
Natürlich half Sirius' Erinnerung nicht wirklich bei der Lösung von ihrem Problem, aber sie erklärte immerhin, warum Sirius sich nicht erinnern konnte.

Um auf die Lösung ihres Rätsels zu kommen, begannen die beiden auch immer mehr Zeit miteinander zu verbringen – was die anderen aus unempfindlichen Gründen nur zum mehr kichern brachte. Deshalb saßen sie auch zusammen am Freitagnachmittag in der Bibliothek. Lewis schrieb an seinem Aufsatz für Geschichte der Zauberei, während Sirius noch die Sage um Arachne und Athene für Verwandlung zu Ende lesen musste. Sie saßen zusammen an einem der Tische gegenüber voneinander. Da Lewis ziemlich groß war, berührten sich ihre Knie ständig und Lewis vermutete auch, dass Sirius immer wieder mit Absicht seinen Schuh anstieß.

Das Thema, über welches Lewis schrieb, war die Verbindung, die Muggel aufgestellt hatten, zwischen Magie und Dämonen. Eigentlich, dachte Lewis, war dies ein Thema, das mehr zu Verteidigung der dunklen Künste passte, aber es gab ja öfter fächerübergreifende Themen und wenn man es jetzt schon behandelte, dann würde man später im anderen Fach keinerlei Probleme haben.

Lewis zog ein geöffnetes Buch, welches er sich vor wenigen Minuten unter dem strengen Blick Madam Pince aus dem Regal gezogen hatte, zu sich und studierte einen Abschnitt: Schon Augustinus von Hippo verurteilte jegliche Magie, da diese immer auf einem Vertrag zwischen Menschen und Dämonen beruhe. Diesem Verdikt folgte auch das Decretum Gratiani. Diese Vorstellung vom Teufelspakt nahm in der hochscholastischen Dämonologie einen bedeutenden Platz ein. In den kanonistischen Quellen wurde er aber kaum erwähnt. In den wenigen Stellen wurde lediglich der Text des Decretum Gratiani wiedergegeben, und nur der französische Glossenapparat Animal est Substantia bringt als Beispiel die Legende aus dem 9. Jahrhundert, wonach ein Theophilus Vicedominus einen solchen Pakt geschlossen habe, aber dann von der Jungfrau Maria erlöst worden sei. Die Dekretisten befassten sich mit dem Teufelsbund im Zusammenhang mit der Wahrsagerei und unterschieden zwischen der gelehrten Wahrsagerei, die auf Grund spezieller Kenntnisse Künftiges prognostizieren könne und von einigen für erlaubt angesehen wurde, und dem Furor, der Besessenheit, die auf Grund eines Teufelspaktes in die Zukunft blicken lasse und daher eine schwere Sünde sei. Auch die Bußsummen betonten, dass magische Praktiken nur mit Hilfe des Teufels möglich seien, was den Schluss zulässt, dass ein solches Verhalten in der Beichtpraxis eine Rolle spielte.

Gedankenverloren nahm Lewis die Spitze seiner Feder in den Mund und überlegte, was genau aus diesem Paragraphen wichtig für seinen Aufsatz sei. Das Buch wurde von einem Muggel geschrieben, dessen Name allerdings unlesbar war, aufgrund von etlichen Wasser- und Altersschäden – wahrscheinlich hatte Madam Pince deshalb so streng geguckt.

Lewis war sich auch sicher, dass das Buch das einzige Exemplar war, was von einem Muggel geschrieben und in der Bibliothek von Hogwarts gefunden werden konnte. Es war schon ein besonderes Buch.

„Meine Güte", stieß Sirius dann plötzlich aus und schleuderte Lewis wieder zurück in die Realität. „Diese Athene hat aber kein großes Gemüt, oder?", er sah Lewis fragend an.

Er nahm die Feder aus dem Mund. „Na ja", sagte er. „sie ist eine Göttin und Götter haben bekanntlich ein sehr großes Ego und Machtproblem."

Sirius nickte, deutete aber auf Lewis' Mund. „Dein Mund sieht blau von innen aus. Ist bestimmt nicht sehr gesund."