Kapitel Zweiunddreißig

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Da sie an diesem Tag keinen Unterricht mehr hatten, gingen sie sofort in die Bibliothek. Immerhin hatte Frank Lewis darum gebeten, ihm bei einer Sache mit Alice zu helfen.

Die Bibliothek war nicht sehr voll, die meisten Schüler hatten noch eine oder zwei Stunden vor dem Ende des Schultages vor sich. Sie setzten sich in eine abgelegene Ecke und holten etwas Pergament und Tinte hervor, um so zu tun, als würden sie arbeiten. Schließlich wollten sie nicht, dass Madam Pince auf sie zu kam und sie aus der Bibliothek scheuchte oder – noch schlimmer – ihnen Aufgaben gab, wie alle Bücher zu entstauben.

Diese Frau konnte wirklich boshaft sein.

„Also", begann Lewis und sah Frank schräg an. „Was ist mit Alice?"

Frank seufzte. „Sie ist ... so anhänglich.", er stützte sich auf seinen Ellenbogen ab. „Ich meine, ich mag das, aber in letzter Zeit ist es viel zu viel für meinen Geschmack. Ich würde gerne auf etwas Abstand gehen, aber ich glaube, dass sie das nicht so gut aufnehmen würde."

„Dir ist klar, dass du mit ihr darüber reden musst, oder?", fragte Lewis. „Du kannst das nicht bis in alle Ewigkeit in dich hineinfressen und nichts sagen. Das hilft weder dir noch ihr."

„Sagt der Richtige", murmelte Frank und Lewis verdrehte die Augen.

„Hey, ich versuche nur zu helfen."

„Du bist echt mies darin.", Frank legte seinen Kopf auf den Tisch. „Vielleicht gehe ich Alice doch erstmal aus dem Weg. Ich meine, was ist das Schlimmste, dass passieren kann?"

„Du könntest ihr so das Herz brechen und ihr würdet euch trennen, auch wenn du das nie beabsichtigt hattest.", überlegte Lewis laut.

Frank sah ihn kopfschüttelnd an. „Sehr hilfreich, Lewis, wirklich.", der Sarkasmus war nicht zu überhören.

„Entschuldige, aber ich weiß da wirklich nicht, was ich sagen soll.", er sah sich in der Bibliothek um; ihm ist noch nie wirklich aufgefallen, wie hoch eigentlich die Bücherregale waren. Sie schienen fast aus der Decke zu steigen, als würden sie ins unendliche Weite des Himmels hinauswachsen. Und die Bücher erst! Es waren so unglaublich viele, dass sich Lewis kaum vorstellen konnte, dass jedes einzelne irgendwann mal geschrieben wurde. Es konnte doch gar nicht so viele Geschichten und Themen geben, über die man schreiben konnte!

Obwohl – Lewis hatte selbst ja noch kein einziges Buch geschrieben. Woher sollte er denn dann auch wissen, ob es einfach war? Vielleicht war es auch überhaupt nicht schwer und die Wörter flossen einfach nur so aus dem Füllhalter durch die Tinte aufs Papier.

Oder es gab nur einfach mehr Autoren auf der Welt, als er gedacht hatte. Denn wenn jeder Mensch auf dieser Erde, egal ob magisch oder nicht, mindestens ein Buch schreiben würde, dann könnte es sogar möglich sein, die ganzen Bücher in der Bibliothek mit Worten zu füllen, die tatsächlich auch Sinn ergaben.

Lewis seufzte. Das wurde alles zu kompliziert für seinen Kopf. Er sollte aufhören zu denken.

„Lewis?", fragte Frank und Lewis erinnerte sich daran, dass er ja mit seinem besten Freund in der Bibliothek saß.

„Ja?"

„Und? Was denkst du?", Frank sah ihn erwartungsvoll an.

Lewis verfluchte sich innerlich selbst. Er war so in Gedanken versunken gewesen, dass er Frank gar nicht zugehört hatte. Und er konnte ihn jetzt auch nicht danach fragen, was er gesagt hatte, denn wer weiß, wie lange Frank schon geredet hatte.

Lewis war wirklich ein miserabler Freund.

„Was ich denke?", wiederholte Lewis. „Also, ich denke, dass ... all das, was du gerade gesagt hast ... wirklich – ähm – gut klang."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 17 ⏰

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of stars and shadows - eine Sirius Black FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt