Pov. George
Lachen, ich höre Lachen. Es ist laut, traurig und hört sich falsch an. Es kommt von draußen. Ich steige aus dem Bett und laufe auf das einzige Fenster zu, das es im Zimmer gibt. Das Fenster wird von einem durchsichtigen Vorhang bedeckt. Die Sonne strahlt ins Zimmer als ich ihn etwas beiseite schiebe und ich muss ein Paar mal blinzeln, weil sich meine Augen erst an dass Licht gewöhnen müssen. Ich sehe: Ginny, Harry, Ron und Hermine. Sie sitzen unten, im Graß. Sie sprechen über etwas, was ich nicht hören kann, weshalb ich das Fenster, leise, einen Spalt breit aufmache. Frische Luft strömt ins Zimmer und erst jetzt bemerke ich, wie stickig und abgestanden die Luft in meinem Zimmer ist.
Ich beobachte wie Harry seinen Arm um Ginny legt und sie leicht am Arm streichelt. „Ich vermisse ihn auch“ , kommt leise von ihm. „Du brauchst dir keine Schuld an seinem Tod zu geben, ich weiß das du das tust Harry.“ , wirft Hermine ein. Harry sieht bedrückt zu Boden und erwidert nichts. Ich weiß über wen sie reden. Es ist nicht seine Schuld. Niemals wäre es das. Wir haben freiwillig gekämpft. Wir wollten es. Wir waren uns bewusst, das nicht alle überleben werden. Wir dachten nur nicht, das einer von uns zum Opfer wird. Ich würde gerne zu Harry hingehen und ihm das sagen, aber dass ist leichter gedacht als getan. „Ich mache mir Sorgen um George.“ , wirft Hermine nach einer Weile der Stille ein. „Ich hab ihn, seitdem wir wider hier sind, nicht mehr gesehen.“ , fährt sie fort. „Ich schon.“ , sagt Ginny. Nun liegen alle Blicke auf ihr. „Ich hab ihm ein Sandwich gemacht und hab es ihm heraufgebracht. Er war am schlafen. So sah es jedenfalls aus. Vielleicht hat er auch nur so getan. Ich weiß es nicht.“ Nun ist es wieder ruhig geworden sie sehen nachdenklich zu meinem Zimmerfenster. Ich hocke mich auf den Boden und hoffe, das sie mich so nicht sehen können.
„Er hat den Spiegel kaputt gemacht.“ , fängt Ron an. „Den Spiegel im Flur. Ich hab es gesehen. Sie haben mich aber nicht bemerkt. Jedenfalls, hab ich nur gesehen, wie er in den Spiegel gesehen hat. Ich hab ihn noch nie so gesehen. Dann hat er den Spiegel zerschlagen. Seine Hand hat angefangen zu bluten, sah aber nicht allzu schlimm aus. Mum und Dad kamen die Treppe hoch, sie haben ihn einfach nur angesehen, dann ist er in seinem Zimmer verschwunden. Es war komisch ihn anzusehen, irgendwie tat es ein Bisschen weh. Es muss schrecklich für ihn sein.“ , beendet Ron seinen Satz.
Ich wende mich ab, lege mich wieder in mein Bett und fixiere Freddies Bett auf der gegenüberliegenden Seite. Dabei hallen Rons Worte in meinem Kopf nach. Sie sind hart und tuen jede Sekunde, die ich weiter über sie nachdenke, noch mehr weh. Sie schneiden wie ein scharfes Messer mein Herz in weitere kleine Teile. „Es tat weh, Es tat weh, Es tat weh“ immer und immer wieder führe ich mir diese Worte vor meine Augen und sie tuen genauso weh wie beim Ersten Mal. Tränen bilden sich in meinen Augen, sie verwischen meine Sicht. Ich versuche sie weg zu blinzeln, doch so sehr ich weiß, das keine einzige etwas an der Situation ändern wird, und das ich keine davon weinen will, so müssen sie doch raus. Ehe ich mich versah kullert mir auch schon eine aus dem Augenwinkel und eine zweite und eine dritte, bis ich in einem See von Tränen und Schluchzern versunken bin. Ich weiß nicht, wie lange ich hier schon liege und weine, aber es muss lange sein, denn die Sonne ist verschwunden und es ist dunkel im Zimmer geworden. Ich weine und weine, bis es an der Tür klopft und Jemand versucht einzutreten.
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Der Brieffreund einer Leiche
FanfictionDie Fanfiction handelt von George Weasley und dem langen und traurigen Weg, den Tod seines Zwillings zu akzeptieren. Viel Spaß :)