Teil 17

12 1 0
                                    

Pov. George

Es ist eine Woche her, seitdem Angelina bei mir eingezogen ist. Ab und zu ist Ginny vorbei gekommen und hat ihr Sachen zum umziehen und so gebracht. Ihre Anwesenheit tut gut. Ich komme nicht mehr so oft auf dumme Gedanken und wir haben uns wieder gut angefreundet. Nur das vor die Tür gehen fällt mir schwer. Ich weiß nicht genau wieso. Vielleicht ist es einfach die Angst vor den Blicken, die mir die Leute auf den Straßen zuwerfen. Ihr Mitleid, welches ich nicht haben will. Sie wissen es alle, weil alle uns kannten. Angelina meint, das ich mal vor die Tür muss, aber ich will nicht. Sie kann sehr stur sein, aber sie will mir nur helfen und dass weiß ich sehr zu schätzen. „Du kannst nur gesund werden, wenn du es wirklich willst." meinte sie letztens zu mir. Ich habe lange über diesen Satz nachgedacht. Bin ich etwa krank? Vielleicht schon. Vielleicht bin ich krank. Manchmal fühle ich mich wie ein Puzzel, bei dem Puzzelteile verloren gegangen sind. Ich bin genau so. Aber vielleicht muss ich mich auch einfach mehr anstrengen die fehlenden Teile von mir zu finden. Aber was hilft das suchen, wenn ich doch schon weiß, dass ich sie nicht finden kann, weil der Mensch mir die Puzzelteile geklaut hat tot ist?
Die Fragen begleiten mich die ganze Woche über. Sie hängen an mir, wie ein Sack Mehl. Generell fühle ich mich diese Woche nicht gut. Das viele Nachdenken macht mir sehr zu schaffen, was auch Angelina auffällt. „George, was ist los?", fragt sie mich ernst. Sie spielt dabei mit ihren Fingern, so, wie sie es immer tut, wenn sie sich Sorgen macht oder ihr etwas auf dem Herzen liegt. „Denkst du ich bin kaputt?", nachdenklich sehe ich aus dem Fenster. „Wie meinst du das?", „Naja, kaputt halt. Als ob man mich reparieren muss, damit ich wieder funktioniere.", Ich spüre ihren Blick auf mir, nachdem ich die Worte ausspreche, die mir schon so lange auf dem Herzen liegen. „George schau mich an.", sagt sie ernst und ich weiß, das es keine Bitte, sondern eine Aufforderung ist, der ich zwar etwas wiederwillig, nachgehe.
Ihr Blick ist ernst und bestimmt. Sie legt ihre Hände auf meine Schultern. Sie sind warm und sanft. „Du bist nicht kaputt. Du bist traurig und wütend. Das kann ich verstehen! Mir ist es nicht anders ergangen. Ich weiß, dass es bei dir noch schlimmer ist, als wahrscheinlich bei allen Anderen. Du bist nicht kaputt. Du bist kein Gegenstand! Du bist George Weasley. Du bist ein wundervoller Mensch mit viel Humor und Mut. Lass dir das niemals  nehmen! Du bist einfach noch nicht bereit los zu lassen, und ich bin solange bei dir bis du es schaffst. Verstanden? Wir schaffen das! Hab ich Recht?" Ich lächle leicht. „Ja du hast Recht."

Der Brieffreund einer LeicheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt