Pov. George
Nachdem ich aufwache weiß ich gar nicht, was ich denken soll. Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich habe das Gefühl gar nichts mehr zu wissen. Ich gehe immer noch unentschlossen in die Küche und mache mir einen Kaffee. Nachdenklich nippe ich an ihm.
Durch das plötzliche Klingeln an meiner Tür, werde ich aus meinen Gedanken gerüttelt. Wer ist das? Ich stelle meinen Kaffee auf dem Tresen ab und gehe zur Tür. Vielleicht ist es Ginny. Ich mache die Tür auf. Aber dort steht nicht Ginny. Nein. Ich reiße erschrocken meine Augen auf. Kann das wahr sein?
Angelina Johnson steht vor mir. Sie mustert mich Entsetzt. Verständlich, wir haben 14Uhr und ich bin immer noch im Schlafanzug. Spaß. Ich weiß nicht recht ob sie mich so ansieht, weil ich so aussehe, wie ihr ehemaliger Freund, oder weil ich total abgemagert und mit Augenringen, die von hier bis nach Azkaban gehen, vor ihr stehe. Unter ihren Blicken fühle ich mich so klein wie eine Maus.
"Hallo?", sage ich kleinlaut. Es klingt eher wie eine Frage, als eine Begrüßung. Nun schaut sie mir in meine Augen. Es dauert nicht lange, da fällt sie mir in die Arme. Sie umarmt mich so doll, dass ich kaum Luft bekomme, wodurch ich ein bisschen schmunzeln muss. So kenne ich sie gar nicht. Früher hat sie fast nie jemanden umarmt oder der Gleichen. Sie war schon immer sehr selbst bewusst, und so ziemlich Jeder mochte sie. Es scheint, als hätte nicht nur ich mich in der Zeit verändert.
Sanft streichle ich ihr über den Rücken, als sie zu weinen anfängt. Wow sie hat sich echt verändert. "Was ist denn los?", frage ich nach einer Weile. Ok dumme Frage ich weiß.
Sie lässt von mir ab. "Ich hab mir Sorgen um dich gemacht!" antwortet sie leicht wütend. Verlegen kratze ich mich am Hinterkopf. "Tut mir leid.", entschuldige ich mich verlegen. Eine kleine Weile stehen wir unbeholfen voreinander. In Angelinas Blick ist eine Mischung aus: ich gebe ihm gleich eine Backpfeife und leichtem Verständnis.
"Willst du reinkommen?" Sie nickt auf meine Frage hin und somit gehen wir durch den Laden in die Wohnung. Nun ist mir die Unordnung hier schon ein bisschen unangenehm. "Tut mir leid wegen der Unordnung", "Macht nichts.", "Willst du einen Kaffee oder so?" frage ich während ich mir meinen Kaffee von dem Tresen schnappe und gierig einen großen Schluck von ihm trinke. "Gerne." Während ich anfange einen Kaffee für sie zu machen, schaut sie sich in der Wohnung um.
"Weißt du, als ich euch an dem Tag gesehen habe, da habe ich mich so Heimisch gefühlt. Vielleicht klingt es ein bisschen verrückt, aber vielleicht bin ich das auch. Ihr wart ein tolles Team. Man konnte sich immer auf euch verlassen, wenn man euch brauchte. Ich habe mich nie einsam gefühlt, weil ich immer wusste, das wenn es hart auf hart kommt, ihr immer da sein würdet. Genau das gleiche habe ich an diesem Tag auch gedacht. Ich dachte: egal wer oder wie viele sterben, Fred und George würden immer da sein und ihre bescheuerten Witze machen. Als ich dann dich gesehen habe, wie du vor ihm auf die Knie gefallen bist, da habe ich gemerkt, wie selbstverständlich eure Anwesenheit für mich war. Von diesem Tag an habe ich nie wieder Etwas für selbstverständlich gesehen." Mir fällt fast die Kaffee Tasse aus der Hand so doll verschlucke ich mich an meinem Kaffee.
Es dauert eine Weile, bis ich mich wieder fasse. "Es tut mir leid, ich weiß, dass du Fred sehr mochtest", sie lacht bitter auf, nachdem ich die Worte ausspreche. "Er mochte dich auch sehr." führe ich fort. " Weißt du?", sagt sie, dreht sich zu mir um und geht ein paar Schritte auf mich zu. "Ich hab ihn gesehen. Ich hab ihn gesehen, kurz nachdem ihr euch trennen musstet. Ich habe gesehen, das es ihm schwer viel sich gegen die ganzen Todesser zu wehren. Ich bin zu ihm hin und habe ihm geholfen. Als wir dann alle Todesser, die in unserer Nähe waren fertig gemacht haben, hat er zu mir gesagt, ich solle wider zu Oliver und Alicia fliegen. Als ich gerade weg fliegen wollte, hat er mich aufgehalten. Sagte Worte zu mir die ich in dem Moment noch nicht richtig verstehen wollte und gab er mir einen Kuss. Dass war unser erster und letzter Kuss.", Ich stehe mit weit geöffneten Mund vor ihr, während mir der Kaffee aus dem Mund läuft. Es war dumm nochmal einen Schluck zu nehmen. "Warum hast du mir das nie erzählt?" frage ich aufgelöst, von dem was ich gerade gehört habe. "Ich habe nie einen passenden Moment gefunden es dir zu erzählen. Ich meine du warst weg. Verschwunden. Nicht mal deine Familie wusste eine Zeit lang nicht, wo du dich aufhälst! Wie hätte ich es dir erzählen sollen?" Ich ignoriere ihre Frage "Was hat er dir gesagt?!", frage ich etwas zu laut. Sie zuckte leicht zusammen. "Es tut mit leid." flüstere ich. Ich sehe sie nicht an. Ich weiß nicht mal wohin ich sehen soll. "Es ist nur, es ist so viel los. Es tut so verdammt weh. Am liebsten würde ich die ganze Zeit schreien." Warum ich ihr das erzähle? Keine Ahnung. Ich habe das Gefühl, dass ich ihr vertrauen kann. "Dann schrei.", sie sagt es so selbst verständlich und ich wundere mich, warum ich noch nicht auf die Idee gekommen bin es zu machen.
Gerade, als ich etwas erwidern möchte, überrollt mich ein Schmerz, den ich seitdem ich mein Ohr verloren habe nicht mehr gespürt habe. In Körperlicher Hinsicht. Mein Kopf tut weh. Ich lasse meine Kaffee Tasse fallen und fasse mit beiden Händen an meinen Kopf. Mir wird komisch zu mute und alles, was ich in diesem Moment will, ist mich hinsetzen oder mich hinlegen. Ich gleite an dem Tresen runter auf dem Boden. "George?", "George!", "George! Was ist mit dir?", "Mein Kopf tut weh." versuche ich heraus zu bekommen, während ich mit meiner Hand versuche auf meinen Kopf zu deuten. Alles wird immer schwärzer um mich herum, bis ich komplett von Dunkelheit umgeben bin.
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Der Brieffreund einer Leiche
FanfictionDie Fanfiction handelt von George Weasley und dem langen und traurigen Weg, den Tod seines Zwillings zu akzeptieren. Viel Spaß :)