Teil 6

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Pov. George

Ich schrecke auf. Jemand rüttelt an der Tür. „George? Kannst du bitte aufmachen?...Bitte es ist wichtig!", ruft Percy. Ich wische mir mit meinem T-shirt die Tränen aus dem Gesicht und versuche zu vertuschen, das ich bis eben noch geweint habe. Dann greife ich mir meinen Zauberstab und hebe den Zauber auf, der die Tür blockiert.

 Percy stolpert hinein. Anscheinend, hat er im selben Moment versucht die Tür zu öffnen. Ich sitze auf meinem Bett. Ich fühle mich so verunsichert. So schutzlos. Er stellt sich aufrecht hin, schaut kurz zu mir und sieht direkt wieder weg.  Es sieht so aus, als wäre er noch am überlegen, ob seine Idee doch so gut war wie einst gedacht.

 Er räuspert sich kurz und fragt: „Kann ich mich setzen?" Eigentlich, will ich nicht, das er hier ist, er kann mir ja noch nicht mal in die Augen sehen. Trotzdem nicke ich, weil ein Teil von mir, einfach zu gerne erfahren möchte, was er von mir will. Langsam geht er auf mich zu und setzt sich neben mich auf dass Bett. Mein Blick ist auf meine Füße gerichtet. Ich möchte ihn schließlich nicht verletzen. "Also ich... ich weiß nicht, wie ich das sagen soll, aber vielleicht kann es dir helfen.", beginnt er. Seine Stimme zittert ein bisschen und aus dem Augenwinkel kann ich sehen, wie er sich nervös durch die Haare fährt.

 „Weißt du, ich war bei ihm, als es passiert ist.", Fährt er fort. Ich sehe erschrocken auf. Was? Er war bei ihm? Ich weiß zwar, das er wegen der Explosion, die von Augustus Rookwood ausgelöst worden ist, gestorben ist, aber was ich nicht wusste, war das Percy bei ihm war. Von einem auf dem anderen Moment, habe ich tausende von Fragen. Was hat er als letztes gemacht? Was hat er als letztes gesagt? War er glücklich? Oder war er traurig? Wer war noch da? Ich will ihn so viel fragen, aber ich kann es nicht. Es kommt nicht aus mir raus. Kein Satz. Kein Wort. Kein Ton. Alles , was ich kann, ist stumm neben Percy sitzen und hoffen, das er mir noch mehr verrät. „Er war glücklich.", kommt nach einer Weile von ihm. Kann Percy etwa Gedanken lesen?. „Ich hab einen Witz gemacht, deshalb hat er sich gefreut.", beantwortet nun noch eine meiner vielen Fragen. 

„Weißt du,....wir machen uns alle große Sorgen um dich.", er stockt als ob er nicht wüsste ob er weiterreden sollte, oder ob er einfach wieder gehen sollte. Er entscheidet sich für Ersteres. „Du kommst nie aus deinem Zimmer, oder redest mit uns. Mum und Dad wissen nicht, was sie dagegen tun sollen, oder was sie für dich tun können. Ich meine. Es ist jetzt schon fast zwei Monate her. Vielleicht wird es langsam Zeit etwas zu ändern.", mit den Worten steht er auf und geht zur Tür. Kurz bevor er geht, dreht er sich um. „Wir vermissen dich.", nuschelt er und verlässt damit meinen Raum und auch mich. 

Nun bin ich wieder allein. Ich weiß nicht, was ich denken soll. Mit gemischten Gefühlen, lasse ich meinen Blick durchs Zimmer gleiten. Meine Augen bleiben bei einem Bild hängen. Das Bild zeigt Fred und mich, an unserem 11.Geburstag. Wir haben beide einen von Mums selbstgestrickten Pullovern an. Ich stehe vom Bett auf, gehe auf das Bild zu und nehme es in die Hand. Ein kleiner verzierter Rahmen, rahmt das Bild ein. Ich nehme das Bild heraus.

 Vielleicht vergehen mehrere Stunden, vielleicht aber auch nur ein paar Minuten, in denen ich mir das Bild intensiv anschaue und um so länger ich dies tue um so klarer wird mir, das Percy recht hat. Ja, vielleicht muss sich was ändern. Ich stecke das Bild in meine Hosentasche, schnappe mir Papier, einen Stift und fange an zu schreiben.

Der Brieffreund einer LeicheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt