3. Die Organisation

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Das Klopfen an der Tür riss mich aus dem Geschehen.
[K/N] musste wieder über Nacht in dem Krankenhaus von Konoha bleiben. Durch seine Kopfverletzung wollten die Ärzte ihn noch zur Überwachung im Krankenhaus behalten. Er hatte die Nacht gut überstanden und somit packten wir seine Sachen zusammen, um von hier zu verschwinden.

Insgeheim hoffte ich, dass wir Sasuke nicht mehr über dem Weg laufen müssten. Wir könnten einfach von hier verschwinden. Er hatte seine Familie hier aufgebaut und [K/N] und ich würden weiter leben, wie wir es bisher auch taten.

Doch schon nachdem ich das Wörtchen „Herein" rief, wurden meine Wünsche zunichte gemacht. Sasuke stand im Türrahmen, blickte zu uns und teilte uns mit, dass der Hokage mich sehen will.

„Ich will mit, Mama!"
„Nein!" „Nein."
Dieses kleine Wörtchen drang sowohl aus meinem, als auch aus Sasukes Mund. Mit erhobenerer Augenbraue sah ich ihn an. Seit wann hatte er ein Aufenthaltsbestimmungsrecht über meinen Sohn?
„Du gehst wieder in das Motel zurück und wartest dort auf mich."


Seufzend folgte ich Sasuke, der mit mir zum Hokageturm ging. Ein unangenehmes Schweigen lag über uns.
„Es tut mir leid, Sasuke. Wenn ich gewusst hätte, dass du eine Familie hast, dann..."
„Dann hätte ich wohl nie von meinem Sohn erfahren?"
Sein Blick streifte kurz meinen. Ich zuckte unbeholfen mit den Schultern.
„Nein, wahrscheinlich hättest du es nie erfahren."
„Tzz.."

Begeistert sah er nicht aus, aber so genau wusste ich es nicht.
Ich war schlecht darin menschliche Gefühle richtig zu deuten. Ich durfte meine Gefühle nie zu lassen, ich hatte in der Ausbildung lernen müssen, wie man das tut. Es gelang mir mittlerweile immer besser, die Menschen um mich und auch meine eigenen Gefühle zu verstehen. Vieles hatte mir [K/N] mit seiner offenen und freundlichen Art bei gebracht. Aber es gab immer noch Gefühle, die ich nicht verstehen konnte. Und viele hatten etwas mit dem Mann neben mir zu tun.

Wir betraten das große Gebäude und Sasuke schlängelte uns durch die Gänge, zu einer Tür, die wir nach kurzem anklopfen betraten.
Dieser Raum, war wie ein Konferenzraum, indem ein großer Tisch mit mehreren Stühlen standen.
„Ah, da seid ihr ja endlich! Setzt euch!"
Naruto deutete auf zwei Plätze in der Nähe von seinem, an dem wir Platz nahmen.
Am Tisch saßen noch der Kazekage aus Sunagakure, die Shinobis, die bei dem Kampf dabei waren und ältere Menschen, die augenscheinlich die Berater der Kages waren, da diese jeweils links und rechts von denen saß.

„Ich würde mir gerne noch einmal den Bericht von euch anhören. Shikamaru?"
Er erzählte, dass die Kriegerinnen bereits Sarada gefangen hielten, als das Shinobi Team zu den Feinden eintraf. Sie konnten die Kräfte der Feinde nicht zuordnen, weil sich das Chakra nicht wie normales anfühlte. Gegen das Kekkei Genkai von Shikamaru waren sie ebenfalls immun. Er erzählte über ihre Pläne, mich zu finden und zu töten bis zu dem Zeitpunkt, an denen [K/N] und ich ins Spiel kam. Zum Schluss schien er nicht wirklich zu wissen, wie er den Tod der Feinde beschreiben sollte, ohne mich zu beleidigen.

„Ich habe sie abgeschlachtet!" Half ich ihm auf die Sprünge. Alle Blicke waren auf mich gerichtet. Ich wusste selbst, dass ich ein Monster war. Sie mussten kein Geheimnis darum machen.

„Du gehörst selbst zu diesen wider- Entschuldigung- zu diesen Wesen. Warum hast du sie getötet?"
Ich schaute zu dem Berater des Kazekage. Er schien sich nicht die Mühe zu machen, seine Abneigung mir gegenüber zu verbergen. Er sollte alt genug sein, um von den Geschichten gehört zu haben, in denen wir noch aktiv waren. Mit der Zeit wurden es nur noch Schauergeschichten und man hörte auf, sie sich zu erzählen. Doch sie waren wahr.

„Ich bin aus der Organisation ausgetreten."

„Welche Organisation?"

Naruto und die anderen waren zu jung, um von uns zu wissen. Der Einzige, der dies alles kennt, ist Sasuke, weil ich es ihm erzählte. Damals.

„Die Organisation hat keinen Namen und ist schon viele hunderte Jahre alt. Sie wurde damals von zwei Brüdern entwickelt, die mit Freude an Menschen experimentierten. Die Brüder steckten jegliche Art von Magie und Kraft, die sie entweder fanden oder selbst entwickelten in die Menschen und versuchte eine ungeheuerliche Waffe zu entwickeln.
Macht. Geld. Ruhm.
Sie wollten die Weltherrschaft. Von Generation zu Generation wurde ihr Wissen übermittelt und immer kräftigere Wesen wurden erschaffen. Stärker. Gefährlicher. Unmenschlicher.
Von der Charakteristik ist die Kraft ähnlich euren Chakra. Nur Stärker und vielfältiger Einsetzbar.
Vor ungefähr einhundert Jahren, geschah etwas, was einer Katastrophe glich. Unsere Anführer hatten unsere Kräfte auf ein Maximum dosiert und in alles gesteckt, was sie finden konnten. Männer, Frauen, Kinder und auch Babys. Keiner von ihnen konnte diese unmenschliche Kraft kontrollieren. Sie entwickelten sich zu Monstern. Unkontrollierbar. Ohne Sinn und Verstand. Die Stärksten von uns wurden ausgesendet, um sie zu töten, was uns auch gelungen war.
Der Führer unserer Organisation, schickte allerdings auch ihre treusten Kriegerinnen, um alle von uns zu töten.
Die Paar, die dieses Dorf angegriffen haben, gehören zum kläglichen Rest unserer Rasse."

Ich beendete meinen Beitrag und wartete ab. Der Berater des Hokages, ein ebenfalls genauso sympathischer Mann, wie der des Kazekages, meldete sich zuerst zu Wort.
„Also wollten diese Ungeheuer nichts weiter, als dich? Und wenn du dich einfach ergeben hättest, hätte es keine Kämpfe geben müssen?"

„Das ist richtig."

„Wieso hast du es nicht einfach getan?"
Es war mehr ein grummeln, als eine wirklich Frage, doch ich musste es beantworten.

„Weil ich einen Sohn habe und ihn nicht einfach zurück lassen werde."
Wieder entsetzte Blicke, die mich anstarren.

„Viecher wie ihr könnt euch vermehren?!"
Wieder einer dieser ekligen Berater.

~Sasuke x Reader~ Dawning // ABGESCHLOSSEN//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt