"...Keinen festen Freund bis ich 18 bin"

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Erschrocken dreht Felix sich zu mir um. Sein Gesicht wird kreidebleich als er mich zusammengekrümmt auf dem Boden liegen sieht. Er kommt sofort zu mir. „Sophie was ist los?" Ich bin nicht in der Lage zu sprechen also deute ich nur stumm auf meinen schmerzenden Fuß. Er beugt sich zu mir runter hebt mich hoch und trägt mich erstmal vom Weg runter und setzt mich in die Wiese. Nachdem er auch unsere Boards geholt hat beginnt er mir den Schuh auszuziehen. Ich beiße die Zähne fest zusammen um nicht laut auf zu schreien, was mir aber nur teilweise gelingt. Besorgt mustert Felix meinen Fuß. „Damit müssen wir um Arzt der Fuß ist doppelt so dick wie dein anderer Fuß." „Felix bitte nicht meine Eltern rasten aus und ich hab niemand der mich beschützt." „Doch ich beschütze dich aber dein Fuß muss zu einem Arzt."

Nur mit einem Schuh setze ich mich aufs Longboard und Felix zieht mich bis zum nächsten Krankenhaus. Dort angekommen stützt er mich mit der einen Hand und mit der anderen trägt er unsere Longboards. Wir müssen lange warten bis ich endlich an der Reihe bin. Dann humple ich in eins der 100 Behandlungszimmer. Felix kommt natürlich mit. Der Arzt untersucht meinen Fuß lange. „Sie haben Glück er ist nur leicht verstaucht. Aber sie müssen ihn ruhig halten. Sie müssen mindestens 3 Tage auf Krücken laufen. Dann kommen sie wieder und wir geben ihnen eine Schiene, die müssen sie dann nochmal ein Woche tragen. Ich gebe ihnen jetzt noch ein Mittel, damit die Schwellung zurückgeht." „Okay."

Felix und ich stehen vor dem Krankenhaus. Er ruft Simon an, damit er uns abholt, weil mit meinem Fuß kommen wir nicht weit. Scheiße, was soll ich bloß machen wenn meine Eltern den Fuß sehen bin ich Tod. Verstecken kann ich ihn aber nicht. Ich spüre wie mir vor lauter Verzweiflung eine Träne die Wange runter kullert. Schnell wisch ich sie weg, doch es werden immer mehr. Irgendwann kann ich sie nicht mehr aufhalten und lasse sie über mein Gesicht strömen. Als Felix fertig telefoniert hat dreht er sich zu mir um. Ich schaue schnell zu Boden, doch er hat mein Gesicht schon gesehen. Behutsam nimmt er mich in den Arm, ich lehne meinen Kopf gegen seine Brust. Lange stehen wir so da, irgendwann sagt er dann „Ist das so schlimm mit deinen Eltern?" „Ohne meine Brüder schon. Ich darf mir jetzt 3 Stunden lang anhören wie unverantwortlich und rücksichtslos ich bin." „Ich könnte dich doch beschützen." „Das ist lieb von dir aber wenn sie dich sehen wird es noch schlimmer so von wegen jetzt hast du auch noch einen Freund, wir hatten doch klare Regeln usw." „Aber ich bin doch gar nicht deine Freund." „ Das erkläre mal meinen Eltern." „Ok, und was sind das für Regeln?" „ Das, das ist so ein Ding von meinen Eltern. Wenn ich mich nicht an sie halte bekomme ich Hausarrest und sie nehmen mir mein Longboard für ein halbes Jahr weg." „Und um was gehen die Regeln so?" „ Naja also: Keinen festen Freund bis ich 18 bin. Nick darf nicht länger wie 18 Uhr bleiben. Ich darf kein Training verpassen. Gute Schulnoten. Wenn ich mich verletze beim Longboarden hab ich ein Monat kein Longboard mehr und wenn ich meinen Eltern nichts sage und sie es raus bekommen gilt das, was ich dir gerade gesagt hab." „Entschuldigung, dass ich das jetzt so sage aber deine Eltern haben sie doch nicht mehr alle. Ich mein du bist 14, indem Alter braucht man Freiheiten." „ Meine Eltern sehen das leider völlig anders." Damit ist die Unterhaltung beendet. Felix denkt über irgendetwas nach und ich bin an meinem Handy. Endlich kommt Simon. Scheinbar sind wir ziemlich weit weg von unserem Haus. Simon hat eine gefühlte Ewigkeit geraucht. Als wir ihm Auto sitzen herrscht betretenes Schweigen, keiner sagt etwas. Irgendwann öffnet Simon seinen Mund und sagt „ Was hast du eigentlich angestellt mit deinem Fuß Sophie?" „Nichts eigentlich. Ich war nur mit meinem schmerzenden Fuß eine dreiviertel Stunde joggen und zwei Stunden im Fußballtraining sonst hab ich nichts gemacht." „ Ah und das nennst du also nichts?" „Klar in Berlin hab ich das immer so gemacht sonst wäre ich schon längst in einer Irren Anstalt gelandet." „Wieso das denn?" Plötzlich werde ich total Müde. Ich bringe noch ein „Felix soll dir das er..." Und dann schlafe ich einfach ein. Ich wache erst auf als ich spüre wie mich zwei Arme vorsichtig hoch heben und mich aus dem Auto tragen. Langsam schlage ich die Augen auf und schaue direkt in das hübsche Gesicht von Felix. „Na gut geschlafen Fußball-Queen?" „Etwas kurz aber sehr entspannend." Sage ich Lachend. „Soll ich dich trotzdem hochtragen?" „Du musst, ich bin ja die Fußball-Queen und du mein Diener." Nachdem Simon die Haustür aufgeschlossen hat trägt Felix mich tatsächlich hoch bis in den 4. Stock. „Kann ich noch ein bisschen zu dir ich will nämlich nicht gleich auf meine Eltern treffen." „Klar wir könne ja nochmal FiFa15 spielen." Felix trägt mich freundlicher weise sogar hoch bis ins Wohnzimmer. Dort fällt mir plötzlich ein" Felix wo sind meine Krücken?" „Simon bringt sie gleich noch hoch zusammen mit unseren Longboards." „Ok" Wir fangen an zu spielen. Nach 10 Spielen schaue ich auf die Uhr. „Ich muss langsam rüber wir haben schon 21.30 Uhr." „Ja ich glaube auch das die Idee ganz gut ist." antwortet Felix mir. Er bringt mich noch runter bis zur Tür. Ich nehme meine Krücken, mein Longboard lasse ich erst mal hier. Mit einer kurzen Umarmung verabschiedet Felix sich von mir. Mit gemischten Gefühlen mache ich mich auf den Weg zu meiner Wohnung. An der Tür angekommen drücke ich zögernd auf den Klingelknopf. Man hört Schritte und die Tür öffnet sich.

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Hey! Das Kapitel ist jetzt mal nicht so lang. Es kann sein das es noch ein paar Rechtschreibfehler mehr hat wie sonst, weil @Natalilaaa nicht so viel Zeit hatte um es noch mal zu lesen und meine Rechtschreibkünste sind einfach teilweise Katastrophal. Danke für unglaubliche 91 Reads. <3

LG @Dragongirl2500 & @Natalilaaa

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