Er gab mir mein Handy und half mir schnell meine sachen wieder aufzuheben. "Tut mir echt leid. Hab dich gar nicht gesehen." Lachte er und ich nahm meine Taschen wieder in die Hand. "Oh! Äh...naja...war ja irgendwie auch meine Schuld. Ich hab nich aufgepasst." Er musterte mich langsam "Hab ich dich schon mal irgendwo gesehen? Ich weiß nich du kommst mir bekannt vor." Ich versuchte so glaubwürdig rüber zu kommen wie möglich, was mir auch relativ gut gelang "Nein! Also...ich wüste nicht woher!" Sein lächeln wurde breiter. "Gleich um die Ecke ist eine ziemlich gute Eisdiele...hast du vielleicht Lust?" Ich sah ihn unglaubwürdig an. "Du verarscht mich doch!" lachte ich, doch er schüttelte nur den Kopf. Mir blieb die Luft weg. "O...oke! Wenn du darauf bestehst." lachte ich und wir liefen los. Mittlerweile kannte ich Köln so gut, dass ich genau wusste welche Eisdiele er meinte. Wir kauften beide zwei Kugeln und schlenderten dann durch die Gassen. "Ich heiße übrigens Taddl!" Er hielt mir lachend die Hand hin und ich schüttelte sie grinsend "Mel!" ich nahm meine Hand wieder zu mir und fuhr mir durch die Haare. "Mel wie Melanie?" wollte er wissen und ich nickte kurz. "Ja...ich weiß, ich seh nicht aus wie eine Melanie, aber deswegen Nennen mich ja auch alle Mel!" Ich bleib stehen uns starrte eine Schaufenster Puppe an. "WOW!" staunend betrachtete ich das Kleid, während Taddl sich langsam neben mich stellte. "Willst dus anprobieren?" fragte er mich lächelnd. "Kann ich mir nicht leisten. Hast du mal den Preis gesehen?" gab ich klein laut zu und wollte schon weiter gehen als er mich am Arm zurück hielt. "Ja, aber du willst es, also probierst du es an. Sehs als ein Geschenk von mir!" lachte er beim reingehn. Ich folgte ihm sprachlos und suchte drinnen gleich nach dem Kleid. Taddl fand es zuerst und ich ging in die Kabine. Als ich raus kam sah Taddl mich staunend an. "Gekauft!" sagte er immer noch leicht sprachlos und ich fiel ihm um den Hals. "Du bist der beste." lachte ich und zog mich wieder um. Wir gingen noch ein bisschen shoppen und als es schon ein wenig dämmerte führte er mich zu einem Hochhaus mitten in der Stadt und blieb davor stehen. "Was wollen wir hier?" ich schaute nach oben und dann wieder zu ihm. Lächelnd nahm er meine Hand und führte mich die Treppen hoch, keuchend kamen wir oben an. "Sorry! Der Aufzug ist kaputt, aber glaub mir, es lohnt sich." Er stieß eine Tür auf und mir stockte der Atem. Es war ein kleiner 'Hochhausgarten' auf dem man über ganz Köln schauen konnte. Meine Haare wehten im Wind und Taddl zog mich zum Gitter, von dem man den Sonnenuntergang genau beobachten konnte. "Unglaublich! Hätte nich gedacht das ich sowas mal erleben darf." staunte ich und betrachtete sie Stadt von oben. "Ich komme hier oft her wenn ich alleine sein will. Das Haus steht leer also stört es auch keinen wenn ich hier bin. Ardy und ich haben das hier entdeckt. Früher war hier noch gar nichts aber ich denke wir haben das ziemlich gut hinbekommen." lachte er und ich sah mich nickend um. "Nicht schlecht. Wer ist Ardy?" ich kam mir echt blöd vor bei der Frage. "Ardy? Ein echt guter Kumpel von mir. Wir wohnen zusammen in ner WG und sind so eng befreundet das manche schon denken wir wären ein paar...was wir natürlich nicht sind!" Lachte er und sah mich an."Aber jetz mal zu dir. Erzähl mal bisschen was, von deinem leben und so..." Ich über legte eine Weile, mein leben war nicht das interessanteste, wenn man melody ausschloss. Dann begann ich zu erzählen. "Geboren bin ich in Nürnberg, naja und ich wohne bis heute dort. Ganz schön da, nich zu groß und nich zu klein. Ich bin 19 und bin grade bei einer Ehrenrunde der zwölften. Ziemlich ätzend, weswegen ich mich oft frag, ob ich die schule abbrechen soll. Wo meine mum allerdings sehr dagegen ist und in der zwölften ist es denk ich mal dann auch schon egal...bisschen auch wegen dem abi. Dann hätt in wenigstens eins. Mit 15 ist eine Freundin von mir nach Köln gezogen und seit dem is Köln meine zweite Heimat. Wenn ich mal auszieh werde ich denk ich auch nach Köln ziehen." Ohne einmal weg zuschauen hatte Taddl mir die ganze Zeit aufmerksam zugehört was mich etwas verwirrt machte. "Wenn du mal nach Köln ziehst kannst du mich ja mal besuchen kommen." ich wollte gerade zustimmen als mein Handy klingelte, auf dem Display war Jans Nummer angezeigt. "Shit...sorry da muss ich dran gehn!" schnell drehte ich mich weg und meldete mich. "Sry hab voll die Zeit vergessen." Taddl hatte sich ans Geländer gelehnt und betrachtete die Sonne die schon fast hinter Köln verschwunden war. "Ach kein Problem" lachte Jan "wollte nur sagen, dass wir jetz heim fahren und wollte fragen, ob wir dich mit heim nehmen sollen. Hast ja des Pennyboard hier gelassen!" während ich überlegte, sah ich heimlich zu Taddl und entschied mich schließlich für die sicherste Methode "Nein danke. Ich fahr später mit dem Bus, sonst müsst ihr noch nen Umweg fahren." Jan erwiderte nur noch ein "komm nich all zu spät hast ja keinen Schlüssel..." und legte schließlich auf. Nachdem ich mein Handy wieder eingesteckt hatte drehte ich mich zu Taddl. "Sorry nochmal..." sagte ich kleinlaut und stellte mich neben ihn. "No problem, darf man erfahren wer das war?" lachte er. "Nur ein Kumpel." Taddl begann zu grinsen "Nur ein Kumpel? Aha...schien aber ganz schön wichtig zu sein wenn du ihn mir vorziehst." lachend stieß ich zurück "Ha Ha! Er macht sich eben sorgen, wollte wissen wo ich bin und ob er mich mitnehmen soll." als ich den Satz beendet hatte, bereute ich es sofort. "Soll ich dich heim bringen?" schoss es aus Taddl, wie aus einer Pistole. "Nein!" erwiderte ich schnell. "Ich komm schon alleine klar..." mein Blick schweifte nochmal über Köln, bevor ich mich seufzend wieder an Taddl richtete "Ich glaub ich muss gehn...sehen wir uns morgen?" Er überlegte kurz, dann nickte er. "Klar, ich geb dir meine Nummer, dann können wir was ausmachen ok?" ich nickte und er tippte seine Nummer in mein 'Melanie Handy' ein, was ich für schlauer hielt. Dann stiegen wir die Treppen wieder runter und ich machte mich auf den Heimweg.
DU LIEST GERADE
Undercover girl
FanfictionHundert Gesichter, zwei Leben, aber ein und das selbe Problem.