Kapitel.3

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Dem Gott ist klar, dass da etwas nicht stimmen kann.
Doch zurück in seinem Schlafzimmer lässt Peter es sogar zu, dass Barnes Seele wieder in den Stein zurückkehrt. Können Menschen ihre Ansichten tatsächlich so ändern...?
„Kann ich ihnen auch Befehle geben?", unterbricht Peter seine Gedanken, nachdem die Seele wieder eingeschlossen und der Winter Soldier somit ruhig gestellt worden ist. Loki zögert.
„...Nein. Aber ich könnte sie anweisen, auch dir zu gehorchen."
Thor und Barnes stehen regungslos im Zimmer, sehen zu dem Gott, der seinerseits von dem Menschen abgelenkt ist. Jede Bewegung, jedes Wort wird von ihm scharf beobachtet und analysiert. Zum einen, weil es ihm einfach gefällt. Zum anderen, weil er dem Ganzen noch immer nicht ganz traut.
„Dann gib mir Tony. Ohne seinen Anzug ist er ohnehin keine Bedrohung für dich. Aber ich hätte gerne jemand Vertrautes in meiner Nähe. Jemanden, mit dem ich reden kann."
„Er hat keine Seele, Peter. Er wird dich nicht einmal erkennen."
„Darum geht es nicht. Bitte, Loki."
Natürlich fühlt sich der Gott nicht wohl dabei. Es ist zwar wahr, Stark alleine ist keine Bedrohung, aber dennoch... Es wäre ein Risiko. Und der Gott weiß gut, wie falsches Vertrauen enden kann.
Er seufzt.
„Barnes, du darfst gehen. Thor, bring Tony Stark hierher."
„Danke."
„Ich gebe dir nur eine Chance. Solltest du mich hintergehen, verschließe ich deine Seele für immer."
Peter nickt ernst. „Ich weiß."

Es kostet den Menschen eine Menge Zeit und Überredungskunst, bis Loki ihn endlich mit Stark alleine lässt. Dann nimmt er auf dem Bett Platz und erst einmal ein paar tiefe Atemzüge. So weit, so gut. Er hat seine Seele zurück, Loki vertraut ihm einigermaßen und Tony steht ihm gegenüber.
Der Plan mag nicht ausgeklügelt sein aber er ist das beste, was Peter sich spontan überlegen konnte: Nach und nach den Avenger irgendwie ihre Seele zurückgeben, ohne das Loki es mitbekommt. Und wenn er alle befreit hat, gemeinsam gegen ihn kämpfen.
Natürlich- Es schmerzt Peter. Er will nicht das Vertrauen des Gottes missbrauchen, ihm so in den Rücken fallen, wo der ihm doch gerade für seine Verhältnisse ungemein entgegenkommt. Aber es hilft nichts. Hiermit ist Loki zu weit gegangen und wenn er die Möglichkeit hat, liegt es in seiner Verantwortung das Ganze irgendwie aufzuhalten.
„Tony?"
Der Mann, der für ihn schon so lange Zeit eine Art Vater ist, wendet sich ihm zu, doch sein Blick ist leer, ebenso wie sein Ausdruck. Es ist, als wäre diese leere Hülle niemals Tony Stark gewesen, als wären sie sich nie begegnet.
Nichtsdestotrotz nutzt der Mensch die Gelegenheit, um den Mann erst einmal in seine Arme zu schließen. Er hat ihn und die anderen Avenger so sehr vermisst und auch, wenn sie gerade alle seelenlos sind, geht es ihnen gut.
Sie leben und er wird es schaffen, sie alle zurückzuholen. Irgendwie.

Es klingt vielleicht komisch aber Peter hat das Gefühl während dieser Zeit im Seelenstein, dieser Zeit der verschobenen Existenz, reifer geworden zu sein. Ihm fällt es plötzlich leichter, Umstände distanzierter zu betrachten, Probleme sachlich anzugehen. Als hätte ihm diese Pause einen geistigen Neustart ermöglicht.
Das ist auch der Grund, warum er das hier überhaupt tun kann. Tony von gemeinsamen Erinnerungen erzählen, darauf hoffen, dass es ihn irgendwie zurückholt.
Denn er empfindet immer noch Liebe für die Person, die er vor wenigen Stunden noch als Monster bezeichnet hat. Er tut es wirklich. Was beweist, dass dieses Gefühl nie rational ist und nicht einfach abgeschaltet werden kann. Aber es hat sich dennoch geändert.
Die Liebe macht Peter nicht mehr so blind, wie er jetzt glaubt, es lange gewesen zu sein. Er hat sich etwas vorgemacht, Jahrelang. Jetzt glorifiziert er den Gott nicht mehr, er sieht ihn mit einem Mal, wie er wirklich ist. Unperfekt und voller Fehler. Sein Aussehen, seine Gesten, seine Stimme können ihn nicht mehr ablenken von dem wahren Inhalt seiner Worte.
Also ja, Peter liebt Loki noch. Aber er ist nicht mehr verliebt.

Peter und LokiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt