Ein Date?

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Deine Perspektive:

Nun saßen wir hier. Zusammen. In diesem kleinen Café, an welchen Levi vorhin stehen geblieben ist. Die ganze Zeit lang beobachtete ich den heißen Dampf meines Kakaos. Levi hatte sich nur einen Schwarztee bestellt, mehr nicht. Ich glaube wirklich, das wir diese aufwärmung dringendst Gebrauchen.

"Wer war Petra?"
Häute ich aufeinmal die Frage des Tages raus. Naja, wir werden ja noch sehen ob dies die schlimmste Frage des Tages war. Wie auch immer. Levi sah mich leicht überrascht an und fragte mich, wieso ich dies wissen wollte. Schulterzuckend sah ich wieder auf meinen Kakao. Ich vernahm ein seufzen von Levi.
"Petra war.. Eine Freundin. Sie war ebenfalls, wie du, bei mir."
Sofort wusste ich was er mir damit sagen wollte. Er hat es nur anders ausgedrückt und nicht direkt ausgesprochen. Eigentlich ein sehr schlaues Verhalten seinerseits. Ich nickte, fragte aber nicht weiter. Es wäre sonst unhöflich.

"Was ist mit Eren? Was willst du jetzt machen?"
Levi musterte mich, obwohl ich nichteinmal zu ihm sah, spürte ich seinen Blick auf mir. Irgendwie war mir nicht so wohl, wegen seinem Blick. Aber ich konnte es auch nicht vermeiden. Mir war eh schon total warm, hier, in diesem kleinen Café. Mit der dicken Jacke von Levi wurde diese ganze Sache auch nicht besser. Und das er mich die ganze Zeit in verlegenheit bringt, auch nicht. Aber er kann ja nichts dafür. Ich frage mich eh, ob das hier eine Art Date ist..

Ich seufzte. Ich hatte Angst ihm in die Augen zu schauen. Was gerade mit mir los war wusste ich auch nicht. Wahrscheinlich war es, weil ich mal dachte, das es Eren wirklich ernst meinte. Es war mir unangenehm, Eren war mein kindheitsfreund, eigentlich nichts weiter. Doch da kam die einbildung. Die einbildung, das er die ganze Zeit über recht hatte mit Levi.

"Du liebst ihn nicht wirklich, du boldest dir das alles nur ein, weil du niemanden anderen hast! Aber ich bin immer für dich da.."

Ich atmete tief durch. Solche Erinnerungen konnte ich jetzt wirklich nicht gebrauchen.
"Weiß nicht..",
Wiedermals zuckte ich mit den Schultern. Vielleicht werde ich ein letztes Mal zurückkehren und meine Sachen abholen. Dann werde ich mir mit meinem gesparten Geld eine kleine Wohnung suchen. Ja, das ist mein Plan. Einen anderen Ausweg hätte ich ja nicht. Bei Levi zu bleiben, wäre nur eine Lach Nummer. Ich bin ihm doch nur ein Klotz am Bein. Es wäre dann nur noch mehr Arbeit im Haus. Vielleicht nerve ich ihn ja auch damit, mit dieser ganzen Mitleid-Sache. Er interessiert sich garnicht dafür und hört mir nur zu, um mich wieder um seinen Finger zu wickel und dann in sein Bett zu bekommen. Wie damals..

"Also..",
Ich sah auf, jedoch war Levi diesmal derjenige der auf seinen Schwarztee sah. Eine Weile blieb es ruhig. In dieser Zeit legte sich ein rosa-schimmer auf seine Wangen. Verlegen sah er kurz zur Seite, dann zu mir und schließlich wieder auf seinen Tee.
"Wenn du willst dann-",
Er seufzte und unterbrach somit seinen angefangenen Satz. Ich musste leicht schmunzeln. Was war den jetzt mit ihm los? Welche Frage wäre den so schlimm zum aussprechen? Wenn ich schon direkt sein kann, dann kann er es doch jetzt auch sein, oder? Was kann schon schlimmes passieren?

Er ging sich einmal durch seine schwarzen Haare, was eigentlich sehr attraktiv aussah. Ja, diese eine Geste von ihm ließ mich wieder erröten. Kurz trafen sich unsere Blicke. Doch sobald wir einander bemerkten sahen wir wieder auf unser Getränk. Was soll das den? Wir führen uns hier auf, wie zwei Schulkinder. Ich musste ein wenig über unser Verhalten lächeln.

"Kannst du auch gerne bei mir bleiben..",
Kam es dann doch schließlich kleinlaut aus ihm heraus. Seine Unsicherheit und nervösität konnte ich unschwer überhören. Er klang fast schon schüchtern und süß. Doch als ich realisierte, was er mir da gerade angeboten hatte, wurden meine Augen groß. Ungläubig sah ich ihn an, während er unsicher mit seinen fingern spielte. Dabei biss er sich auf die Unterlippe, ich konnte sein Herz bis zu mir schlagen hören.

Ich versteckte mein Gesicht hinter meinen Händen und musste kichern. Er sah so süß aus.
"Levi..",
Fing ich an und entfernte meine Hände von meinem Gesicht. Meine Wangen waren gerötet und auf meinen Lippen lag ein breites Lächeln.
"Liebend gerne!"

...

"Na mach schon. Klingel."
Forderte mich Levi auf. Wir standen nun schon seit ungefähr zehn Minuten vor Eren's Haustür. In diesen zehn Minuten habe ich mich nicht getraut die Klingel zu betätigen. Levi ging dies wahrscheinlich schon gewaltig auf die Nerven. Er wollte seine Zeit bestimmt nicht mit sowas unnötigen verschwenden. Was ist eigentlich aus mir geworden? Damals hatte ich doch noch extrem viel selbstbewusstsein..

Total in meinen Gedanken versicken, bekam ich nur in meinem Augenwinkel mit wie Levi klingelte.
"Levi!"
Ich hielt sein Handgelenk fest und sah ihn mit großen Augen an. Sofort ließ ich ihn wieder los. Plötzlich öffnete sich die Haustür. Ich sah ihn grüne Augen. Seine Augen.

"(VN)? Was machst du den hier?"

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Wörter: 852

Ich sag euch nur eins: es wird noch sehr viel Drama kommen in den nächsten Kapiteln ;)

𝗙𝗨𝗧𝗨𝗥𝗘 𝗛𝗨𝗦𝗕𝗔𝗡𝗗 𝗧𝗪𝗢|»𝗟𝗲𝘃𝗶𝘅𝗥𝗲𝗮𝗱𝗲𝗿«|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt