das Klischee [2]

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Die eisigen Regentropfen trommelten noch immer gegen die Scheibe der Bibliothek, welche wenn auch nur langsam beschlugen und ließen nur matt das Licht von draußen hinein. Ich kräusel angestrengt meine Lippen und vergrabe mein Gesicht dann seufzend in meinen Handflächen. Egal, was ich tat, ich wurde einfach nicht fertig mit den Hausaufgaben, die uns Professor Snape in Zaubertränken aufgetragen hatte, weswegen ich seufzend meine Feder sinken ließ. Mein Blick glitt zum Fenster und für einen Moment verlor ich mich, in der dichten Wolkendecke, welche sich wie ein dunkler Schleier über die Skyline gelegt hatte. "Na, brauchst du Hilfe?", höre ich plötzlich eine raue, taktvolle Stimme an meinem Ohr, weshalb ich mich zu dieser umdrehte. Draco sieht mich an. Er hatte seine Hände lässig in die Taschen seiner Jeans gesteckt und kaut unbegeistert auf seiner Lippe herum. "Wobei sollte ich deine Hilfe gebrauchen?", zische ich und drehe mich zurück zu meinen Aufgaben. Draco schnauft. "Nun ja, das", er zeigt auf mein Arbeitsblatt. "Ist falsch." Ich sehe nach draußen und verdrehe meine Augen. "Ich weiß, das wollte ich sowieso gerde verbessern. Sonst noch was?" "Die anderen Aufgaben auch." Dabei zeigt er auf den Rest des Blattes und ich verdecke sie schnell mit meinen Händen, bevor ich mich genervt zu ihm herum drehe. "Nein, ich meine sonst noch was, oder kannst du endlich verschwinden?" Er lächelt nur und die leichten Grübchen an seinen Wangen kommen zum Vorschein. Okay, jetzt bloß nicht ablenken lassen. "Ich kann dir bei den Aufgaben helfen, rutsch Mal." Engeistert sehe ich ihn an. "Das kannst du vergessen, Malfoy. Diese Masche hat vielleicht bei Hermine gezogen, aber mich kannst du nicht so leicht verarschen, also wäre ich dir wirklich sehr dankbar, wenn du deine Sachen nehmen würdest und einfach verschwinden kannst." Er zieht unbeeindruckt eine Augenbrauen nach oben und quetscht sich dann zu mir auf die Bank. Dabei es ihn nicht Mal ein kleines Stück, dass ich dagegen protestiere. "Was ist dein Problem, Malfoy? Vor einer Woche, hat es dich auch nicht interessiert, was ich tue." "Hör auf, dich so aufzuführen und ließ die erste Aufgabe vor", befiehlt er. Ich sehe ihn an, aber merke selber, dass er keine Wiederrede duldet, weshalb ich mich zum Arbeitsblatt herunterbeuge und beginne zu lesen. Als ich fertig bin, sehe ich zu Draco, welcher mich die ganze Zeit so angestarrt hat. Was war nur los mit ihm. "Hier spielt die Musik", gebe ich ihm vor und zeige auf mein Blatt. Er nickt und sieht dann auf das Blatt. "Es ist ganz simpel..."

"Verstanden?" Ich sehe ihn an und nicke: "Ich denke schon." Ich grinse. Es hatte eine Weile gedauert, bis ich es verstanden hatte, aber Draco war wirklich eine Eins im erklären und ich verstand es endlich. "Na siehst Du", sagt er und grinst noch stolzer als ohne hin schon. "Gehst du jetzt mit mir aus?" Sofort wechselt mein Gesichtsausdruck und ich sehe ihn an. "Nein", sage ich dann mit fester Stimme und stehe auf. Jedenfalls versuche ich es. "Ich habe etwas gut bei dir", sagt er und zeigt auf meine Unterlagen. "Du hast nie gesagt, du verlangst etwas dafür, Malfoy", argumentiere ich und er rollt seine Augen. "Na dann ebend, ab jetzt." "Zu spät", antworte ich nur und versuche einen zweiten Versuch daran zu setzen, aufzustehen, aber auch dieser scheitert. "Was hast du denn zu verlieren?" Meine Jungfräulichkeit. Kommt mir in den Sinn und sofort beiße ich mir auf die Innenseite meiner Wange. Was sage ich da? "Ich will einfach nur auf mein Date mit dir." "Lügner." "Wie bitte?" "Lügner", wiederholt er nochmal und unterstreicht es dieses Mal mit seinen Händen. "Ich weiß, du willst mit mir ausgehen, aber du hast Angst. Angst, dass dir das Schlammblut sauer ist.  Angst, dass du Kontrolle verlierst, aber glaub' mir, die hast du schon verloren." Ich starre ihn mit offenem Mund an. "Nenn Sie nie wieder Schlammblut", gebe ich dann patzig zurück. "Gehst du dann mit mir aus?", fragt und grinst. Ich atme tief ein. "Wirst du mich irgendwann damit in Ruhe lassen?" Er schüttelt seinen Kopf. "Ein Date, keins mehr. Und dafür, entschuldigst du dich bei Hermine." "Deal." Ich sehe ihn verwirrt an, denn ich hatte mit einer anderen Reaktion seinerseits gerechnet. "Ich entscheide dafür aber wohin wir gehen", bestimmt er weiter. "Okay, solange es kein Golfclub ist." Er grinst. "Okay, kein Golfclub." Ich tue das hier alles, für Hermine, rede  ich mir ein und lerne dann zu Ende.
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Ich wollte nur sagen, dass ich müde bin:P (00;56)

OS' -drarry Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt