"Das wäre dann die Letzte." Ich lege die Akte auf den Stapel, zu den anderen und schiebe sie zurecht. Dann lasse ich meinen Kopf in meinem Nacken zurückfallen und schließe meine Augen. Ich war den ganzen Tag damit beschäftigt gewesen, die unbearbeiteten Akten abzuarbeiten und zu sortieren, und jetzt, nach geschlagenen- warte mal, wie viel Uhr war es überhaupt? Ich blicke auf die weiße Wanduhr und reiße meine Augen auf. 21:45. Draco bringt mich um. Nein, nein, er schreit mich an und dann bringt er mich an. Wir waren heute für unseren zweiten Jahrestag, in unserem Lieblingssteakhouse zum Essen verabredet. Ich stehe auf, reiße meine Jacke von der Garderobe und ziehe sie über mein Sakko. Dann grabsche ich nach meinem Handy, welches auf dem Schreibtisch liegt und verstaue es in meiner Tasche. Der Verkehr braucht dafür, dass es abend ist zu lange. Schließlich komme ich doch zu Hause an. Ich parke das Auto in der Garage und beginne die Treppen zu unserem Haus zu gehen. Draco steht am Ansatz unserer Wohnung und würdigt mir nicht einen Blick. "Tut mir leid, ich habe nicht auf die Zeit geachtet", hechele ich. Er tritt einen Schritt von der Tür an und kurz denke ich, er will mich umarmen, aber falsch gedacht. Er streift meine Jacke und geht an mir vorbei. Ouch. Ich gehe ihm nach und schon bald sitzen wir nebeneinander in meinem Auto. Ich stecke den Schlüssel ins Zündschloss und sehe nochmal zu Draco. Er hat seinen Blick nach draußen gewendet und ich schlucke ein weiteres Mal.
Als wir im Restaurant ankommen, werden uns sogleich die Mäntel abgenommen. Eine Frau mit rotem Haar führt uns zu unserem Tisch und ich lasse mich dankend nieder. "Draco", beginne ich und nehme seine Hand über den Tisch in Meine. Er lässt meine Berührung gewähren und sein Blick trifft meinen. "Es tut mir wirklich leid, dass ich zu spät bin. Ich hatte einfach soviel zutun und bin garnicht dazu gekommen, auf die Uhr zu sehen. Verzeihst du mir?" Ich male Kreise in seine Handflächen, denn ich wusste wie sehr er diese Berührung leiden konnte. "Ist okay", sagt er dann, lässt im nächsten Moment aber, meine Hände wieder los, sodass sie auf dem Tisch aufkommen.
"Guten Abend, ich bin-" - "Jonah", beende ich den Satz vom blonden Kellner, welcher an unserem Tisch angekommen war. "Harry, bist du das?", fragt er und beginnt zu lachen. Ich setze mich normal hin und beginne ebenfalls zu lachen. "Heilige Scheiße, was machst du denn hier?" "Arbeiten, das ist wohl ganz offensichtlich." Er hält die Speisekarten in die Luft, die er zuvor getragen hatte und ich nicke. "Und was machst du hier?" Jonah's Blick fällt auf Draco, wessen Pupillen sich verengt haben. "Bloß zum Abendessen." "Können wir jetzt was bestellen, oder willst du das weiter wie ein Bastard stehen und meinen Freund angaffen", bellt Draco. "Draco", beginne ich. "Schon okay, Harry, ich war damals auch so, weißt du noch?" Er reicht uns die Speisekarten nacheinander und dreht sich dann um. Ich schaue ihm hinterher, denn ich wundere mich über den Spruch, den er gedrückt hat. Das war so garnicht seine Art. "Woher kennst du ihn?", beginnt Draco direkt zu knurren, als ich mich zu ihm herumdrehe und rolle meine Augen. "Ist das so wichtig?" "Ja, verdammt." Er ballt seine Hände zu Fäusten und ich rolle ein weiteres Mal meine Augen. "Ich habe ihn auf der Uni kennengelernt. Wir haben ein Zimmer geteilt." Draco's Augen sind fast schwarz. Er öffnet seinen Mund, wird sogleich aber von Jonah unterbrochen, der zurück an unseren Tisch kommt. "Habt ihr euch schon entschieden, was ihr essen oder trinken wollt?" Draco's Blick gleitet zu ihm. "Champagner", knurrt er und Jonah wechselt einen Blick. "Die haben wir leider nur in Flaschen." "Dann einen Gin Tonic." Er nickt und schreibt es sich auf. "Und du, Harry? Was willst du trinken? Weißwein wie damals?" Ich sehe zu ihm auf. "Naja, du weißt schon. Nach dem ich es dir besorgt habe, haben wir immer was getrunken und bei dir war es immer Weißwein." In dem Moment wird mir klar, was er da versucht zu tun und ich beginne zu nicken. "Klingt toll." Er nickt und schreibt es sich auf. Dann verschwindet er wieder und ich sehe zu Draco. Die Knöchel seiner Finger waren bereits weiß hervorgetreten. "Wie war das?", knurrt er und ich sehe unschuldig an. "Ob du es glaubst oder nicht, ich hatte vor dir auch schon Sex." Das war gelogen. Er war meiner Erstes Mal. "Sag das nochmal." Er erhebt sich von seinem Stuhl und presst seine Handflächen auf dem Tisch ab. Ich grinse kampflustig. "Ich sagte, dass Jonah mich gevögelt hat, wann immer wir Lust hatten und dass du nicht der einzige bist, der es mir gemacht hat." Ich wusste, jetzt hatte ich eine Grenze überschritten. Er steht auf und läuft um den Tisch, um nach meiner Hand zu greifen. "Wir gehen. Jetzt." Unbemüht, lasse mich auf meine Füße ziehen. Das war dann wohl unser Abendessen. Als ich an Jonah vorbeigehe, grinst dieser mich an und ich hebe einen Daumen. "Ich rufe dich dann an, Harry. Deine Nummer habe ich ja", ruft er mir dann noch hinter her und ich nicke. Als wir unsere Mäntel wiederbekommen, verlassen wir das Restaurant und die kalte Dezemberluft kommt mir entgegen. Als ich ins Auto einsteige, lasse ich meine Hände an der Klimaanlage des Autos aufwärmen, obwohl es bereits viel wärmer im Auto war. Draco steigt nach mir ein und sofort kehrt Stille ein. Sein Blick geht durch die Windschutzscheibe nach draußen und er macht nicht den Anschein, als würde er in nächster Zeit losfahren. "Willst du nicht losfahren?", frage ich deswegen und sofort trifft seine Faust das Lenkrad. "Nein, scheiße, will ich nicht, weil ich gerade überlege, zurückzugehen, um diesem Hurensohn den Schädel an den nächsten Tisch zu rammen." Ich zucke zusammen. "Was ist dein Problem?" Sein Blick reißt zu mir und er sieht mich an. "Was mein Problem ist?", bellt er und ich nicke. "Mein Problem ist dieser Scheißkerl dadrin, der nicht weiß man lieber sein verdammtes Maul halten kann." Dann startet er den Motor und fährt vom Parkplatz.
Als der Aufzug sich öffnet, trete ich aus diesem heraus. Augenblicklich werde ich von Draco abgefangen, welcher mich an die Wand daneben drückt und seine Lippen fest auf meine drückt. Etwas überfordert davon, erwidere ich den Kuss und lege meine Hände in seinen Nacken. "Du gehörst nur mir, kapiert?", keucht er in meinen Mund und ohne auf meine Antwort zu warten zieht er mir das Sakko über meine Schultern. "Nur dir", keuche ich zwischen weiteren Berührungen an meinem Rücken. "Sag es", fordert er mich auf und ich lasse meinen Kopf in den Nacken fallen. "I-ich gehöre n-nur dir, Draco", bekomme ich nur wimmernd hervor, denn seine Berührungen bringen mich um den Verstand. "Gut", sagt er. Dann lässt er von mir ab und geht ohne ein weiteres Wort ins Schlafzimmer. Ich sehe ihm nach und kann nicht so ganz realisieren, was da gerade passiert ist.
Mittlerweile waren ein paar Tage vergangen und Draco hatte mich seit daher ignoriert. Mal sprach er mit mir, aber nur wegen dem Nötigsten. Berührt, hat er mich auch nicht mehr seit dem Abend. Kein Küssen, kein Kuscheln, kein Sex und langsam verlor ich den Verstand. Gerade stehe ich nur im Badenmantel in der Küche, während Draco am Küchentisch sitzt und auf sein Laptop eintippt. Und o Wunder, natürlich würdigt er mir dabei keinen Blick. "Was machst du?", frage ich in der Hoffnung, dass er mir antwortet. Ein einfaches Nichts, verlässt seine Lippen. In mir kocht die pure Wut. "Rede mit mir, verdammte Scheiße!" Ich knalle das Messer auf die Anrichte und Draco's Blick gleitet zu mir. "Worüber?", fragt er und meine Wut wird noch größer. "Mir doch egal!", fauche ich. Sein Mund öffnet sich und er will etwas sagen, dann schließt er ihn aber wieder und blickt zurück auf seinen Laptop. "Okay, ich habe verstanden, dass du wütend bist, aber deswegen musst du mich nicht wie ein Stück Scheiße behandeln und mich weder berühren, noch mit mir reden!" Kurzen zucken seine Mundwinkel. Dann nickt er: "Ist gut." Und damit hatte ich genug. Ich gehe auf ihn zu, klappe seinen Laptop zusammen und setze mich vor ihn auf den Tisch. Sein Blick wandert langsam über meinen Körper und er beißt sich auf die Lippe. "Was soll das werden, Harry?", sagt er heiser und ohne ihm antworten, setze ich mich auf seinen Schoß. Ich lasse meine Hände zum Bund des Bademantels gleiten und ziehe die Schlaufe auf. Meine Hände verschwinden in seinen Haaren und ich beginne Küsse an seinen Hals zu hauchen. "Ich werde nicht schlau aus dir", keucht er und greift um meine Hüfte. "Verdammt, du hast keine Ahnung wie sehr ich dich liebe, Harry." Lächelnd lasse ich meine Hüfte vor und zurückreisen und lege meine Lippen auf seine. Draco verschluckt mein Stöhnen. Dann beginnt er langsam in mich zu gleiten und ein Wimmern verlässt meine Lippen. Ich kneife meine Augenbrauen zusammen und mein Griff in Draco's Haaren wird fester. "Gleich wird es besser, Baby", sagt Draco und beginnt Küsse auf meinen Schultern zu verteilen. Und dann ein paar Sekunden später, lässt der Schmerz nach und verwandelt sich in hemmungslose Lust. Meine Zunge berührt seine Haut immer wieder und ich merke, wie er unter diesen Berührungen erschaudert. "Warum solange? Sonst lässt du dir auch nicht soviel Zeit", sage ich atemlos und ziehe an seinen Haaren. "Ich. Will. Jede. Einzelne. Sekunde. Genießen." Zwischen jedem Wort, küsst er mein Schlüsselbein. Dann sieht er mir in die Augen. So intensiv wie heute, bin ich lange nicht mehr gekommen. Alles in mir zieht sich zusammen, es tut schon fast weh. Ich krümme meine Rücken und beiße ihm Draco's Schulter. Dieser greift in meine Locken und stöhnt immer wieder meinen Namen, bis er dann in mir kommt.
Eine Stunde später liegen wir zusammen in unserem Schlafzimmer. Wir hatten es noch ganze zwei Male getan und jetzt lagen wir völlig erschöpft hier. Ich hatte mich auf seine Brust gebettet und er fährt mir langsam durch die Haare. "Harry?" Ich hebe meinen Kopf von seiner Brust und sehe ihn an. "Ja?", frage ich leise und mein Blick legt sich auf seine Lippen. "Ich habe Jonah's Nummer von deinem Handy gelöscht." Ich grinse ihn an und lege dann meine Lippen auf seine. Er erwidert den Kuss sofort. Dann löst er sich wieder von mir und schon fast etwas beleidigt, ziehe ich meine Unterlippe vor. Draco beginnt unaufhörlich loszulachen. "Wir hatten gerade drei Mal Sex, wann hast genug?" Ich zucke meine Schultern und klettere dann auf seinen Schoß, um mich an ihm zu reiben. Ihm entkommt ein Stöhnen, bevor er sich mit mir umdreht und sich zwischen meinen Beinen platziert. "Ich liebe dich." Ich streiche ihm eine Strähne hinters Ohr. "Ich liebe dich auch."
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Ich habe so ebend ein neues Buch veröffentlicht.
Es ist Drarry und es geht um eine Wette, die Draco mit Blaise macht.
Schaut gerne vorbei, es würde mich unglaublich freuen, wenn ihr sie lest<3
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OS' -drarry
RandomWie man unschwer erkennen kann, werden das hier, One Shots für drarry. Ich hoffe sie gefallen euch. Smut kommt auf jeden Fall vor, das nicht wenig, also wenn du sowas nicht lesen kannst, willst, möchtest, dann ließ sie lieber nicht... Ich uploade d...