Noah
Matt steht immer noch da, einen Arm um Lexa und auf ihre Größe runtergebeugt. Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, wie ich das finden soll und ich bin überrascht, dass Lexa das mit sich machen lässt. Aber jeder zeigt unter Alkoholeinfluss einen anderen Charakter und wer weiß, wie viel sie getrunken hat. „Deswegen wetten die anderen auch dagegen. Cooper denkt, es wird ihre Freundin." Lexa folgt seiner Bewegung. Ich mache schon lange nicht mehr bei solchen albernen Wetten mit. Aber sie hat recht. Sie sieht aus wie 14. Aber heutzutage sieht jeder jünger aus, als er eigentlich ist.
„Vielleicht werden es auch beide." Dort spricht deutlich der Alkohol aus ihr heraus. Sonst würde sie das niemals so sagen. Und das vor allem nicht mit Matt im Arm. Matt fällt in ein Gelächter. Ein Geräusch, welches man selten in den letzten Monaten gehört hat.
Wie viel hat das Mädchen getrunken? Sie kann zumindest noch einigermaßen grade stehen. Vielleicht ist es doch keine gute Idee gewesen, nach hier zu kommen oder sie alleine zu lassen. „Ja, das könnte auch sein. Dann hättest du definitiv die Wette gewonnen."
„Und was ist der gewinn?" Mein Freund kommt ins Grübeln. Sonst haben sie nie Gewinne. Sie machen es einfach nur aus Spaß. „Einen Matt Spezial Drink." Verstehend nickt sie und dreht sich mit Matt zusammen wieder um. Auch auf den Lippen meiner anderen Freunde ist ein Grinsen zu sehen. Der Junge ohne Haare löst sich von meiner Adoptivschwester und richtet sich wieder grade auf, wodurch er Lexa mit fast zwei Köpfen überragt.
Etwas unbeholfen zieht sie ihr Oberteil wieder runter, was ein Stück hochgerutscht ist und blickt grinsend in die Runde.
„Ich bin wieder drinnen. Also falls mich irgendwer sucht", gibt sie Bescheid und die anderen zeigen ihr einen Daumen nach oben. Ich wiederum betrachte sie misstrauisch.
Als würde sie über eine Schlucht balancieren geht sie mit Ausgeschreckten Armen zurück, wobei sie dabei mehrmals das Gleichgewicht verliert und einen Schritt zur Seite machen muss. Leute die ihr im Weg stehen, umrundet sie unbeholfen und kurz spiele ich mit dem Gedanken, sie zu nehmen und nach Hause zu fahren.
Man merkt ihr deutlich den Alkohol an. Sowohl in ihrer Sprechweise als auch in ihrem Verhalten. „Sie kommt doch super zurecht." Cooper drückt mir eine Flasche Bier in die Hand. Eins kann nicht schaden. Lexa wird bestimmt noch für mehrere Stunden hierbleiben wollen. Mit einer betrunkenen Lexa aufzutauchen ist bestimmt auch keine gute Idee und bis wir wieder zu Hause sind, schlafen unsere Eltern bestimmt schon.
„Du solltest ihr öfters Alkohol geben." Joshua stößt mit mir an. „Sie ist nicht mein Hund." „Ich sag ja nur." Der Bass der Musik dringt wiederhin in mein Ohr und der kühle Geschmack des Bieres erfüllt meinen Hals. Sie scheint aber Spaß zu haben.
Ein Anblick, den ich so noch nie zuvor bei ihr gesehen habe. Und das freut mich. Vielleicht lebt sie sich jetzt endlich ein. Vielleicht braucht sie auch einfach nur Auszeit von ihrem ganzen Anomolis Zeug. Ich würde auch verrückt werden, wenn ich die ganze Zeit daran denken müsste, dass mich jeder Zeit irgendwer umbringen könnte.
„Wo bleibt James eigentlich?", wundert sich Cooper und starrt erneut auf sein Handy. „Er hat doch gesagt, dass er später kommt", klärt sein Freund ihn auf. „Später ist relativ."
Von irgendwo hört man ein Mädchen schreien und als ich mich umdrehe sehe ich, wie Jack mit der Blondine im Arm in den Pool springt. Ihre Freundin springt hinterher auf sie drauf. Diese Masche fährt Jack wohl heute. Vermutlich gewinnt Lexa diese Wette ja doch noch.
„Ich such drinnen mal nach Nayla." „Ich komme mit", gebe ich Bescheid und lasse somit das Pärchen alleine. Man muss ja nicht alles wissen. „Will kommt heute nicht, oder?" Josh zieht den eigentlich kurzen Weg in die Länge. „Ich wills nicht hoffen. Und sowieso er ist früher auch nie auf Party gegangen." Ich lege einen Schritt zu. Soll ich es Josh sagen? Er ist mein bester Freund, er weiß alles von mir. Aber diese Sache geht nicht nur mich was an, sondern auch Lexa. Aber er würde es niemanden sagen, das weiß ich. Lexa kann doch nicht davon ausgehen, dass ich damit alleine klarkomme, oder? Es hat sich grade eine ganz neue Welt für mich eröffnet?
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Not quite human
Fantasy"Wünsch dir was", höre ich Noah neben mir flüstern. [...] Langsam lasse ich meinen Kopf sinken und meine Augen wandern zu ihm. Sein Gesicht wird vom Feuer erhellt, sodass eine Gesichtshälfte in Schatten getaucht ist und es wirkt fast so, als würde...