Sweet Symphony ~Sunrise Avenue~

Part 26

~Samus Sicht~

Ich wollte ihr keine Angst machen. Eigentlich wollten wir nur reden. Als ich sie im Flur auf dem Boden zurück ließ, spürte ich, wie sehr sie eigentlich auf mich ansprang.

Sie war so besonders, aber trotzdem so gewöhnlich. Also doch wie alle anderen. Und ich hatte gehofft, dass mehr aus uns werden könnte, sie mir Kraft gibt, damit ich den Mut hab, mein Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Denn ich bin nur eine Marionette, die dazu benutzt wird, ein Leben zu leben, was von anderen bestimmt wird. Von Vivianne und von meinem Manager.

Ich saß mit Händen in den Haaren auf dem Sofa, als ich die Flasche Vodka entdeckte. Alles ging so leicht, als ich sie ansetzte und bis zur Hälfte leerte. Später noch ein paar mal dran zog.

Es tat so gut. Wie eigentlich so oft, wenn ich hier mit meinem Rotwein saß. Dieses befreiende Gefühl und der Rausch. Aber dieses Mal ging ich zu weit.

Ich hatte mich nicht unter Kontrolle und es war, als würde sich voll automatisch ein Hebel umlegen, als sie an der Wand auf den Boden sackte. Mein Kopf war klar, dieses Mal mit Verstand.

Ich "Fuck, Kiira"
Sie lag da, bewusstlos, schneeweiß mit Tränen, die über ihre Wangen liefen. Was hatte ich bloß angestellt? Früher hatte das mit den Weibern doch auch immer funktioniert, aber noch nie ging das so weit.

Ich fühlte ihren Puls und ihren Herzschlag. Es wunderte mich nicht, dass beide deutlich zu hoch waren. Der Blick durch den Raum, die ganzen Teile ihres Handys zeigten mir, was ich eigentlich gemacht hatte.

Ich hob sie hoch und ging schwankend zum Sofa, wo ich sie vorsichtig ablegte ihr meine Jacke unter den Kopf legte und eine Decke suchte.

Wutendbrannt haute ich die Flasche um, die klirrend auf den Boden zersprang. Ich durchsuchte die Schränke und fand schließlich eine. Liebevoll deckte ich sie zu, bevor ich auf die Knie sackte und meinen Kopf vor ihren markelosen Körper legte und meine Seele von der Last befreite.

Ich weinte. Unerbitterlich. Es tat gut, mich nach so vielen Monaten mich von der schweren, ewigen Last zu befreie. Ich legte meine Arme auf das Sofa, legte meinen Kopf drauf und weinte. So hatte ich mir den Abend nicht vorgestellt.