Kapitel 8

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Hiraeth

Drei Tage später und die Lage in Castra verschlechterte sich und ich hatte das ungute Gefühl, dass sich etwas auf der anderen Seite des Ufers im einstigen Königreich Tenebris regte

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Drei Tage später und die Lage in Castra verschlechterte sich und ich hatte das ungute Gefühl, dass sich etwas auf der anderen Seite des Ufers im einstigen Königreich Tenebris regte. Dass Daemonius seine Kräfte sammelte, bereit für den Angriff auf Arietes. Ich hatte keine Ahnung, wie wir uns verteidigen sollten. Vor allem, wenn meine Leute schwach waren. Wie sollten sie ohne genug Nahrung überhaupt kämpfen?

Ich beobachtete Jane Dearborn, wie sie mit drei anderen Mädchen in ihrem Alter vom Dschungel mit Körben kamen. Früher waren wir Kinder immer zu den Sammlern gerannt und hatten süße Beeren stibitzt. Heute war das nicht mehr möglich. Mich würde es wundern, wenn Jane und die anderen Mädchen überhaupt Beeren gefunden hatten.

Das Verhältnis von Jane und mir war schon immer kompliziert gewesen. Klar war aber immer gewesen, dass wir uns hassten. Jane war immer eifersüchtig auf mich gewesen. Ich hatte mich immer gefragt, warum. Ständig hatten wir uns messen müssen. Ich fragte mich, was sie gedacht hatte, als ich die zehn arietischen Soldaten getötet hatte und mich im Tausch gegen die Freigabe unserer Leute ausgeliefert hatte.

„Und, haben sie was gefunden?" Ein breitschultriger Junge lehnte sich an den Baumstamm neben mich.

Es war Isaiah Cullen. Wir waren zusammen aufgewachsen. Ich hatte mich mit ihm immer gut verstanden. Bevor ich nach Sapphirus ins Schloss verschleppt wurde, war ich größer als er gewesen. Jetzt überragte er mich um fast einen Kopf. Die Zeit verging schnell und ich fragte mich, wie lange ich eigentlich im Schloss gewesen war. Ich hatte so viel verpasst. Zeit war kostbar.

„Ihren Gesichter nach zu urteilen sieht es nicht so aus", antwortete ich.

Er rümpfte die Nase. „Das alles ist doch echt scheiße."

„Allerdings", murmelte ich.

„Ich meine, wie lange können wir noch durchhalten?"

Das war eine der Fragen, auf die ich keine Antwort wusste. Sanctus rechnete jeden Tag auf's Neue aus, wie lange wir noch durchkommen würden. Es machte einen schier verrückt.

„Gibt's irgendwas Neues?", fragte ich.

Er schüttelte den Kopf. „Alles wie immer."

Isaiah und sein Dad waren einer der Wachen aus Castra. Sie liefen Patrouillen an den Grenzen des Dschungels. Sein Dad war damals einer der Männer gewesen, die Delaila Adeyemi festgenommen hatte. Ich hatte seinen Dad und neun andere Männer vor einer Gefangenschaft bewahrt. Bei meiner Ankunft hatte Isaiah gesagt, dass er tief in meiner Schuld stand. Ich machte mir nichts daraus. Andere mochten mich als Held sehen. Ich wollte nur, dass meine Leute geschützt waren. Das war alles. Ich würde alles für mein Volk tun.

AALIYAHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt