AALIYAH

Kapitel 39

Aaliyah van Arietes

„Wo - ist - sie?"

Atlas schwieg und das machte mich so wütend, sodass ich mich vor ihr aufbaute und meine Stimme erhob: „Antworte mir! Ich befehle es! Wo ist sie?"

Plötzlich trat ein Mädchen in mein Sichtfeld, das ich noch nie gesehen hatte. „Also das - das ist kompliziert."

„Und wer bist du?" Ich ließ meinen Blick argwöhnisch über das Mädchen gleiten. Was bildete sie sich ein, einfach so mit mir zu reden? Wusste sie nicht, wer ich war?

„Edelira Thorn."

Ich glaubte den Namen Thorn schon einmal gehört zu haben, aber ich dachte nicht weiter darüber nach.

„Woher kommst du?", fragte ich kalt.

„Von einer Insel, Eure Majestät", antwortete sie.

Ich bemerkte, wie meine Captin sie ungläubig ansah.

„Nun, da du in keinem Königreich wohnst, sollte ich dir wohl beibringen, wie man sich vor einer Königin zu benehmen hat. Habe ich dich dazu aufgefordert zu sprechen?"

Das Mädchen wich meinem Blick aus und sagte beschämt: „Nein, Eure Majestät."

„Dann halte deine Klappe, bis sich deine Worte als nützlich und meiner Zeit wert, herausstellen." Ich sah sie abschätzig an, dann wandte ich mich wieder Atlas zu. „Ich frage dich noch ein letztes Mal oder ich zerstöre alles was dir lieb ist! Wo ist sie?"

„Sie ist verschwunden." Atlas Stimme zitterte.

Etwas in mir zersprang. Auf der Reise hierher hatte ich jede Sekunde daran gedacht, wie es wohl sein würde, Hiraeth endlich wieder in die Arme zu schließen. Ich hatte Stunden zugebracht, wie ich mich bei ihr entschuldigen könnte - wie ich ihr klar machen konnte, wie sehr ich sie liebte. Dass ich mein ganzes Leben mit ihr verbringen wollte und Angst hatte, sie zu verlieren. Nachts konnte ich aus Sorge nicht schlafen. Ich hatte Angst um sie, doch jetzt zu erfahren, dass sie weg war, erweckte in mir eine noch nie gekannte Angst.

Und auf einmal wusste ich, wo sie war.

Daemonius hatte sie.