Kapitel 27

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Diane van Solis, 17 Jahre alt

Sonnenlicht fiel auf Esme's nackten Bauch

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Sonnenlicht fiel auf Esme's nackten Bauch. Unter ihrer weißen Haut zeichneten sich Muskeln ab. Diane fuhr mit den Fingerspitzen über Esme's flachen Bauch und wich auch vor ihren Narben nicht zurück.

„Woher hast du die?", fragte Diane, als sie vorsichtig eine lange Narbe mit dem Finger nachfuhr, die Esme kurz über ihren Bauchnabel zugefügt wurde.

„Ich erinnere mich nicht", murmelte Esme, die wie immer Diane's Kopf massierte oder gedankenverloren mit ihren Locken spielte.

Esme erinnerte sich immer nicht, wenn es um ihre Vergangenheit ging. Sie standen sich bereits so nah, wussten so viel übereinander, aber über Esme's Vergangenheit oder ihre Familie wusste Diane rein gar nichts. Diane hatte Esme sogar schon anvertraut, wie ihre Mutter gewesen war und wie sie sich gefühlt hatte, als sie endlich weg war und sie nicht mehr terrorisieren konnte. Diane hatte das noch niemanden verraten.

„Ich habe ihn geküsst", platzte es plötzlich aus Diane heraus.

Esme hörte sofort auf ihren Kopf zu massieren.

„Du hast es getan?", fragte sie mit berechnender Stimme. Ihr Unterton wurde auf einmal kalt.

Diane nickte.

„Wie war es?", fragte Esme gepresst.

„Gut", gab Diane zu und spürte, wie Esme sich verkrampfte. Sie blickte zu ihr hoch. „Das habe ich nur dir zu verdanken."

Esme lächelte gezwungen, doch Diane spürte, dass es nicht echt war.

„Du hast mir wirklich geholfen, meine Angst vor Berührungen zu überwinden. Du hast mir gezeigt, dass es schön sein kann. Das wünsche ich mir von Nathaniel auch."

Esme schwieg.

„Wir - wir sollten das hier beenden", beschloss Diane nach einer Weile und aus irgendeinem Grund fiel ihr das unheimlich schwer. Doch es war das richtige. „Nathaniel und ich haben uns geküsst, also ist unsere Aufgabe hier erledigt."

„Natürlich", sagte Esme und Diane glaubte einen Funken Enttäuschung zu hören.

Auch ihr fiel es alles anders als leicht. Sie würde es vermissen, wenn Esme sich nachts in ihr Zimmer schleichen würde und sie sich so lange küssen würden, bis ihre Münder wund waren und sie eng aneinander geschlungen einschliefen. Aber sie musste es hier und jetzt beenden. Diane würde bald eine verheiratete Frau sein.

„Es ist so, als würde ich ihn betrügen. Ich lerne Nathaniel mit jedem Tag besser kennen und mein schlechtes Gewissen steigt. Er hat so etwas nicht verdient."

Esme setzte sich auf. „Du musst dich nicht erklären. Das mit dir war ein netter Zeitvertreib, aber mehr auch nicht."

Diese Worte waren wie ein Schlag ins Gesicht und bevor Diane noch etwas sagen konnte, war Esme auch schon aus dem Gemach verschwunden.

AALIYAHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt