𝗬𝗼𝗼𝗻𝗴𝗶
,,Und wie ist es eigentlich mit der Liebe, Yoongi? Hattest du nicht Interesse an dem einen Jungen?"
,,Park Jimin.", hauchte ich.
,,Wie? Park Jimin?"
Ich nickte.
,,Das ist sein Name."
,,Gut zu wissen Yoongi. Also hast du mit ihm geredet?" Herr Chung, mein Therapeut, schien begeistert.
Nun schüttelte ich mit dem Kopf.
,,Wie? Woher weißt du dann seinen Namen?", fragte der ältere Herr verwundert nach.
,,Ich gebe manchmal Post bei ihm ab."
Mein Job war wirklich praktisch. So hatte ich ganz leicht seinen vollen Namen herausgefunden.
,,Achso stimmt. Ich bin sehr stolz auf dich, dass du den Job immernoch hast.", lobte mich mein Gegenüber. Ich ring mir ein schwaches Lächeln ab und sah dann wieder nach unten auf meine Hände.
,,Aber sag mal, willst du nicht noch einen Schritt weiter gehen?"
,,Ich trau mich nicht. Was wenn er mich nicht mag?"
,,Dann gibt es da draußen jemand anderen, der nur darauf wartet, dass du ihn beachtest. Aber jetzt mal ehrlich, ich bin mir sicher er ist neugierig von wem die Rosen sind. Er wird sich freuen, wenn er es rausfindet. Und du siehst ja auch gut aus, also wird er dich ganz sicher auch nicht wegschicken."
Ich nickte.
,,Ich versuche es."
,,Sehr gut."
🥀 ... 🥀
Meine Hände zitterten.
Ich kann das nicht.
Nein.
Er wird mich komisch finden.
In meiner einen Hand hielt ich einen Strauß roter Rosen. Mit der anderen wollte ich klingeln. Meinen Finger hatte ich schon mehrmals ausgestreckt und wieder zurück gezogen. Jimin war vor mehr als 30 Minuten von der Uni nach Hause gekommen. Und seit mindestens einer viertel Stunde stehe ich hier vor seiner Tür und krieg es nicht hin zu klingeln. Den ganzen Tag hatte ich mich auf das Treffen vorbereitet, hatte mein Lieblingsoutfit angezogen und meine Haare 10.000 mal vor dem Spiegel neu gemacht. Hübsch fand ich mich zwar immer noch nicht, doch falls Jimin mir heute die Tür öffnen sollte, würde er die beste Version meiner selbst sehen.
,,Du schaffst das Min Yoongi.", flüsterte ich mir selbst zu und biss mir dann auf die Unterlippe.
Dann schloss ich meine Augen und drückte auf die Klingel.
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Dann hörte ich Jimin die Treppe runter kommen. Die Nervosität in mir stieg mit jeder Sekunde. Bis ich es nicht mehr aushielt, den Strauß Rosen los ließ und hinter das nächste Gebüsch rannte.
Mein Herz schlug so schnell, dass es wehtat und ich bekam kaum noch Luft. Es war, als wäre mein Hals komplett zugeschnürt.
Fuck ich hab es nicht geschafft.
Ich hab alles ruiniert.
Jimin sollte mich heute sehen.
Ich wollte doch mit ihm reden.
Fuck fuck fuck.
Unsicher sah ich hinter dem Gebüsch hervor und beobachtete Jimin. Doch das was sich dort vor seinem Haus abspielte, war noch schlimmer als alles, was ich mir hätte vorstellen können.
Jimin stand immernoch wie vereist in der Tür und starrte, fast schon erschrocken, runter auf den Boden, wo die vielen roten Rosen lagen.
Im nächsten Moment griff er an seine Brust und sah panisch aus. Dann hustete er stark und sackte zu Boden.
,,Jimin.", rutschte es mir raus. Ich rannte los.
Doch als ich bei ihm ankam, war es schon zu spät.
In mir war wieder dieses unerträgliche stechen. Doch es war noch viel schlimmer wie damals, als meine Eomma gegangen war.
,,Jimin!", schrie ich.
,,Jimin!!"
Doch er antwortete nicht.
Immer und immer wieder rief ich nach ihm in der Hoffnung er würde aufwachen. Meine Augen brannten von den ganzen Tränen, die sie verließen.
Schluchzend griff ich nach Jimins Handy, dass er schwach in seiner Hand hielt und rief den Notarzt an. In der Psychiatrie hatte mir der Therapeut erklärt, dass man sofort dort anrufen sollte, wenn sowas passiert.
War es meine Schuld?
Was war nur passiert?
Weinend legte ich meinen Kopf auf den Oberkörper des dunkelhaarigen Jungens, denn ich doch eigentlich so sehr verehrte.
Wieso Jimin?
,,Jimin...", schluchzte ich. Es fühlte sich an, als würde jemand mein Herz mit bloßen Händen aus meinem Körper reißen.
Fast wie in Trance bemerkte ich erst viel zu spät die rot-blauen Lichter des Krankenwagens. Die Zeit schien wie in Zeitlupe um mich herum zu vergehen. Man riss mich von Jimin los. Die Leute redeten mir gut zu, doch ich wollte das alles nicht hören. Ich wollte weiter bei Jimin sein, seine Körperwärme spüren. Er war alles, was ich hatte, alles worum sich mein Leben in letzter Zeit gedreht hatte, alles woran ich Tag und Nacht denken konnte. Er durfte nicht sterben.
🥀🥀🥀
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red roses || yoonmin
FanficVielleicht war Yoongi etwas zu besessen von dem dunkelhaarigen jungen Mann, der so offen und lebensfroh wirkte. Er konnte aber ja auch nicht wissen, dass jedesmal, wenn er ihm eine rote Rose vor die Tür legte, dieser eine Panikattacke bekam. Wie lan...