𝗝𝗶𝗺𝗶𝗻
Die Engel in den Reihen schienen aufgebracht. Wie schon die Male zuvor rief die tiefe Stimme durch die Menge.
,,Und meine Freunde, ihr seid derselben Meinung wie ich, nicht? Jemand der das Leben nicht schätzt, hat hier bei uns nichts verloren."
Geschockt sah ich zu meinen Eltern die, genau wie alle anderen, zustimmend nickten.
,,Also schicken wir Min Yoongi zu meinem Bruder."
Ich konnte es nicht fassen, dass alle derselben Meinung waren. Wütend, da ich es so ungerecht fand dem Jungen keine Chance zu geben, nur weil er nicht mehr weiter leben wollte, rannte ich aus meinem Versteck.
,,Stop!", schrie ich so laut, sodass plötzlich die volle Aufmerksamkeit auf mir lag.
,,Jimin, du dürftest nicht hier sein.", sprach die Stimme.
,,Und ihr dürft doch nicht einfach dem Jungen das Leben hier oben entziehen, nur weil er nicht mehr konnte. Er hat so viel durchgemacht. Das ist doch nicht fair!"
So wütend hatte ich mich selbst noch nie erlebt.
,,Die Entscheidung ist gefallen." Auf einmal wirkte die sonst so warme Stimme, eiskalt.
,,Das könnt ihr doch nicht machen!", rief ich allen zu. Sie waren alle Schuld, dass er keine zweite Chance bekam.
,,Doch. Wenn du zu ihm willst dann geh. Aber dann darfst du nie wieder zurück kommen, kleiner Engel. Also überleg es dir lieber gut!"
Wütend schnaubte ich auf.
,,Was? Ich dachte hier ist man nett zu den Leuten und verzeiht ihnen. Dieser Junge hat doch nichts falsch gemacht. Er verdient eine zweite Chance!"
Ich wollte noch weiter reden, doch ich wurde wieder von der Stimme unterbrochen.
,,Ich habe gesagt, Wut gibt es hier nicht. Park Jimin du bist offiziell verstoßen von diesem Ort. Geh wohin du gehörst.", rief die Stimme laut.
Ein lautes krachen, ließ mich zusammen zucken. Ein Blitz hatte sich über mir gebildet und kam direkt auf mich zugeschossen. Meine Augenlieder wurden immer schwerer, bis ich es nicht mehr schaffte sie offen zu halten. Um mich herum war lautes gemunkelt zu hören und ich erkannte die Stimmen meiner Eltern, die laut nach mir riefen. Meine Mutter weinte. Doch gerade war ich nicht traurig, diesen Ort verlassen zu müssen. Ich wusste ich würde meine Eltern vermissen, doch ich hatte es Jahre lang schon ohne sie ausgehalten.
Es fühlte sich an wie ein winziger Augenblick. Denn kaum als ich meine Augen wieder öffnete, war es dunkel um mich herum. Der Boden war aus rotbraunem Gestein, am Himmel bildeten sich dunkelrote Wolken und vor mir erstreckte sich ein riesiger See. Ganz hinten konnte man eine Stadt erkennen.
,,J-Jimin?", hörte ich eine raue Stimme, die mir allerdings etwas bekannt vorkam. Ich drehte mich um und zog scharf die Luft ein, als ich erkannte wer dort stand.
,,Min Yoongi", hauchte ich.
Min Yoongi, der Junge, der mir die Rosen geschenkt hatte. Der Junge, wegen dem ich nicht mehr bei meinen Eltern war. Ich hätte ihn hassen können, doch alles was ich gerade empfand war Mitleid. Noch bevor er irgendetwas sagen konnte, rannte ich auf ihn zu und nahm ihn in meine Arme.
,,Es tut mir so leid. Ich hätte früher mit dir reden sollen.", platze mir heraus, als ich ihn an mich drückte.
Zaghaft legte der Dunkelhaarige seine Arme auch um mich, schien aber noch nicht so zu begreifen in welcher Situation er sich befand.
,,J-Jimin-", begann er, doch mein Schluchzen unterbrach ihn.
,,Es tut mir so leid.", nuschelte ich gegen seine Schulter.
Sanft strich Yoongi über meinen Rücken und ich hätte mir in dem Moment nichts beruhigenderes vorstellen können.
,,Mir tut es leid, Jimin.", sagte er nun, wobei ich aus seiner Stimme heraushören konnte, dass er ebenfals weinte.
,,Du trägst keine Schuld, Yoongi."
Ich drückte ihn noch etwas fester, da ich gerade mehr als froh war, ihn umarmen zu können. Ich hätte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren können, wenn ich ihn alleine gelassen hätte.
Yoongi sprach kein Wort mehr. Eine halbe Ewigkeit standen wir so da. Arm in Arm und genossen einfach diesen Moment. Yoongis Geruch ließ mich an diesem merkwürdigen und unbekannten Ort, etwas wohler fühlen. Woran das lag, wusste ich selber nicht. Vielleicht weil er so gut roch.
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red roses || yoonmin
FanficVielleicht war Yoongi etwas zu besessen von dem dunkelhaarigen jungen Mann, der so offen und lebensfroh wirkte. Er konnte aber ja auch nicht wissen, dass jedesmal, wenn er ihm eine rote Rose vor die Tür legte, dieser eine Panikattacke bekam. Wie lan...