Chapter 1

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"Ey, Blutsveräterin, komm endlich!" rief der 17-jährige Jason zu seiner Schwester, Lucrezia Rubina Addison Underwood, runter. Ja, ihr habt richtig gehört: runter.

Die Underwood's sind eine, seit Jahrhunderten, reinblültige Zauberfamilie, die allesamt auf Hogwarts in Slytherin waren. Lucrezia allerdings passte nicht in das Schema der Reinblüter, sie hatte nichts gegen Muggelstämmige und war eine stolze Gryffindor. Daher schlief sie im Keller auf einer Matratze und wurde von allen verachtet.

Ihr Bruder dagegen war, der 'perfekte' Sohn, in den Augen ihrer Eltern. Jason hatte früher nichts gegen seine Schwester, allerdings war sie mit seinen Feinden, den Rummtreibern, befreundet bzw. gehörte sie selbst dazu. So verachtete er sie nun auch.

Gerade hat Jason sie hochgerufen, damit sie noch pünktlich in Kings Cross ankamen, um von dort nach Hogwarts zu fahren. Lucrezia schnappte sich ihren Koffer, blickte nochmal durch ihr 'Zimmer', um zu gucken, ob sie irgendetwas vergessen hatte, und ging danach nach oben, in die Eingangshalle des Underwood Manors, zu ihrer 'Familie'.

"Da bist du, Miststück, endlich! Dass man immer auf dich warten muss." sagte ihr Mutter. Lucrezia's Mutter zog sie unsanft am Arm und kurz darauf wurden sie, wie durch einen Schlauch gepresst. Einen Augenblick später standen sie auch schon in Kings Cross.

"Jason, mein Schatz, deine Koffer und deinen Kater nehme ich. Abschaum, du kannst deine Sachen gefälligst selbst nehmen!" sagte Mr. Underwood ungeduldig. So schnappte Lucrezia sich ihren Koffer, mitsamt ihrer Eure Aurora, und lief mit etwas Abstand ihrer 'Familie' hinterher.

Zwischen Gleis 9 und 10 blieben sie so plötzlich stehen, dass Lucrezia, mit ihrem Gepäckwagen, in ihren Bruder reinfuhr. "Sag mal, kannst du, Trampel, nicht aufpassen, wo du hinläufst" schrie er wütend. Lucrezia murmelte nur ein Sorry und lief dann hinter ihren Eltern und ihrem Bruder durch die Absperrung auf's Gleis 9 3/4. Sie wollte keinen weiteren Streit anzetteln, weil sie sowieso schon oft genug gefoltert wurde.

Auf den Bahnschienen stand schon der Hogwarts Express. Lucrezia fühlte sich von einem Moment zum anderen glücklicher.

Während ihre Eltern ihrem Bruder mit dem Gepäck halfen und sich mit einer Umarmung von ihr verabschiedeten, wurde Lucrezia nur angemotzt, dass sie eine Schande für die Familie sei.

Als ein Pfiff ertönte, stieg sie schnell in den Zug und suchte sich ein leeres Abteil, während ihr Burder zu seinen Freunden aus Slytherin ging. Sie fand auch recht schnell eins, verstaute ihr Gepäck auf der Gepäckablage, ließ sich am Fenster nieder und ließ einen Muggelroman: Die Schöne und das Biest. Muggelromane ließ sie eigentlich nur, um ihre Eltern zu verärgern.

Nach etwa einer halben Stunde hörte sie vier Jungs kichern und die Abteilungstür wurde aufgeschoben. Lucrezia schreckte hoch.

"Na Prinzessin, nicht so schreckhaft.". sagte ein Junge mit schwarzen, kinnlangen Haaren und sturmgrauen Augen. "Jajaja, lach nur, Tatze." erwiederte Lucrezia und umarmte ihn stürmisch.

Sirius Orion Black.

Er hob sie hoch und wirbelte sie durchs Abteil. Als er sie wieder runterließ, umarmte er sie nochmal, vergrub seinen Kopf in ihre Haare und flüsterte:"Ich hab dich vermisst, Prinzessin." "Ich dich auch." erwiderte sie nur darauf.

Danach vielen ihre Umarmungen für James Potter und Remus Lupin etwas bescheidener aus. Peter Pettigrew nickte sie nur zu. Sie konnte ihn noch nie richtig leiden. "Auch wenn's kaum zu glauben ist, ich hab euch vermisst." sagte Lucrezia lachend. "Was eine Ehre, Underwood." erwiederte Sirius.

Er setzte sich, zog Lucrezia auf seinen Schoß und schloss die Arme um ihren Bauch. Lucrezia erschrack und James grinste nur wissend.

Jeder von ihnen hatte einen Spitznamen, abgestimmt auf die Gestalt, in die sie sich verwandelten. Sirius war ein schwarzer, großer, zotteliger Hund, daher Tatze, Lucrezia war ebenfalls ein großer, zotteliger Hund, allerdings mit einem weiß silbernem Fell, daher Silver.  James war ein Hirsch, daher Krone, und  Peter war eine Ratte, daher Wurmschwanz.

Warum wurden sie Animagi? Weil Remus als Kind von einem Werwolf gebissen wurde und sich seit her an Vollmond immer in einen Werwolf verwandelte. Sie fanden es komisch, dass er immer ein paar Tage im Monat gefehlt hat und fanden irgendwann heraus, dass er ein Werwolf war. Ab da verbrachten sie viel Zeit damit, herauszufinden, was das ganze erträglich macht. Sie fanden heraus, dass Werwölfe nur Menschen angriffen, aber keine Tiere, so wurden sie Animagi. An Vollmond gingen sie mit Remus in die heulende Hütte, um sich zu verwandeln und danach zogen sie als Tiere über die Ländereinen von Hogwarts. Wegen dem Vollmond war Remus Moony. Alle zusammen waren sie die Rumtreiber.

"Wie waren eigentlich eure restlichen Ferien ohne mich, Jungs?" fragte Lucrezia gerade. Sirius, der, an Lu gelehnt, fast weggenickt wäre, sagte:"Ziemlich ruhig und entspannend, ohne eine Nervensäge, wie dich." Lucrezia verdrehte nur die Augen. Krone sprach:"Und deine?".

Ja, wie war die letzte Woche zu Hause bei ihr? Schmerzhaft und das wussten die anderen. Sie musste schlucken und fing an zu zittern. Sirius merkte dies und zog sie wieder näher an sich.

"Ganz ruhig, wir wissen, was du durchmachen musst und das immer und immer wieder. Ich bin ja da, alles ist gut." "Danke, Sirius." "Das ist doch selbstverständlich und wir haben auch ein Lösung dafür gefunden." sagte Sirius.

Jetzt wurde Lucrezia neugierig:"Und was?" Krone antwortete darauf:"Du weißt doch, dass Sirius von zu Hause abgehauen ist und mittlerweile die Sommerferien über bei mir ist, oder? Ich habe mit meinen Eltern gesprochen und sie meinten, dass du auch zu uns könntest, aber natürlich nur, wenn du willst." Jetzt guckten Lucrezia alle mit großen Augen an. Sie rief:"Ja, natürlich, gerne. Danke James. Aber macht das auch keine Umstände?" James schüttelte den Kopf. Sie sprang auf und umarmte James stürmisch. Dieser lächelte und sagte:"Gerne, Silver. Du weißt doch, dass wir immer für dich da sind und uns um dich sorgen."

Lächelnd wurde Lucrezia wieder von Sirius auf seinen Schoß gezogen und direkt von hinten umarmt. Sie merkte, dass sie müde wurde, kuschelte sich an Sirius und schlief ein.

972 Wörter

So das war mein erstes Kapitel zu Die fünfte Rumtreiberin. Ich hoffe es gefällt euch und ich würde mich sehr über Feedback freuen. Übrigens sind befinden sie sich auf dem Weg in ihr sechstes Jahr.

-Tabea :)

Die fünfte RuntreiberinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt