Kapitel 3

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,,Ohne mich'' kam es von George.
,,Warum?'' fragte ich ihn.
,,Warum sollte ich mich mit jemanden an einen Tisch setzen, der mich nicht einmal leiden kann?''
,,Es dient doch auch zum besseren kennenlernen'' versuchte ich ihm zu erklären.
Er sagte daraufhin nichts.
,,Bitte'' flehte ich schon beinah.
Er seufzte.
,,Ok'' gab er schließlich nach.

Ich machte mich gerade fertig, um einkaufen gehen zu können, als ich sah, dass George ebenfalls gehen wollte - jedoch nicht mit mir.
,,Ich dachte wir gehen zusammen einkaufen?'' fragte ich verwundert.
,,Ich...muss noch kurz wohin'' kam es von ihm.
Ich musterte ihn etwas verwirrt.
,,Aber zum Essen bist du da, oder?''
,,Versprochen'' entgegnete er und gab mir noch einen Kuss, bevor er verschwand.
Es kam mir etwas merkwürdig vor, dass er so plötzlich noch wohin musste, aber ich hatte schon vor längerem beschlossen, ihm zu vertrauen.
Es gab keinen Grund, es nicht zu tun.
Während ich einkaufen war, hatte ich mich gewünscht, dass er doch mitgekommen wäre.
Nun musste ich nämlich alles alleine nach hause schleppen.


Währenddessen bei George
George's PoV

Ich betrat mit langsamen Schritten den Club, der vor wenigen Wochen geschlossen und abgesperrt wurde.
Es sah dort so aus, als wäre er schon seit Jahren dicht, dass meiste kaputt und verwüstet.
Warum ich dort war?
Ich hatte eine Nachricht von meinem Vater erhalten.
Wie das möglich sein konnte?
Nun, er sollte eigentlich im Gefängnis - seine Zeit absitzen, doch irgendwie schaffte er es auszubrechen.
Um ehrlich zu sein, wunderte es mich nicht einmal.

Ich wollte mit meinem Vater nichts mehr zu tun haben.
Seine Nachricht zwang mich jedoch, dort aufzutauchen.
,,Mein ach so geliebter Sohn, wie sehr ich von dir enttäuscht bin, kannst du dir vermutlich vorstellen. Für mich zählst du nicht mehr, als mein Sohn - ich hoffe, dir ist das bewusst. Ich will mein Geld wieder - alles. Den Teil, den du gestohlen hast und den, den mir dein kleiner Freund noch schuldet. Ansonsten - das muss ich ja nicht erwähnen, du kennst deinen Vater schließlich''
Ja, ich kannte ihn und wusste, zu was er imstande war.
Das war auch der einzige Grund, weshalb ich dort auftauchte - natürlich ohne, dass Clay es wusste.

,,Estoy feliz de verte''
(Freut mich dich zu sehen) ertönte die Stimme meines Vaters hinter mir.
Ich hatte ihn, seit seiner Verurteilung, nicht mehr gesehen.
,,Ich habe dein Geld nicht'' sagte ich.
,,Natürlich, es fliegt von alleine davon'' fing er an.
,,Crees que soy tan estúpido?''
(Hältst du mich wirklich für so dumm?) schrie er.
,,Es ist weg'' antwortete ich ihm.
Er kam mir ziemlich nah.
Ich bewegte mich jedoch keinen Zentimeter, da es nur Schwäche gezeigt hätte und ein Schwächling, war ich nicht.
,,Dann besorgst du mir neues'' murmelte er und klopfte mir auf die Schulter, bevor er den Club verließ.
Wut staute sich in mir auf, während sich meine Fäuste zusammen ballten.
Ich lief ihm hinterher.
,,Papá!'' rief ich.
Er war gerade dabei in sein schwarzes Auto zu steigen.
Er blieb stehen, drehte sich zu mir und schaute mich an.
,,No recibes un centavo de mi!''
(Du bekommst keinen Cent von mir!) sagte ich.
Er schaute irgendwo hin, er schien jemanden anzuschauen.
Als ich plötzlich starke Arme um mich spürte, die mich fest hielten und mir das Atmen erschwerten, wusste ich auch, wen - Simon.
Simon war einer der Bodyguards, der für meinen Vater im Club gearbeitete hatte.
Ich verstand mich mit Simon eigentlich immer relativ gut, ich nahm ihn das nun nicht übel.
Mein Vater zwang ihn vermutlich weiterhin für ihn zu arbeiten.
,,Tut mir leid'' hörte ich Simon mir zu flüstern.

Mein Vater kam auf mich mit langsamen Schritten und einem Lächeln im Gesicht zu.
Als er vor mir stand, kam er mir relativ nah mit seinem Gesicht.
Er schaute mir direkt in die Augen.
,,Du wirst mir jeden einzelnen Cent wiedergeben, oder du wirst dich selbst mir gegenüber bettelnd wiederfinden - Sohn'' sagte er.
Ich gab ihm keine Antwort darauf, sondern spuckte ihm volle Kanne in sein Gesicht, woraufhin er ausholte und mir eine verpasste.
Womöglich schockte es nun wenige, dass er seinen Sohn schlug, doch das tat er nicht zum ersten mal, daher war es nichts ungewöhnliches.
Er traf jedoch nicht nur meine Wange, sondern am meisten mein rechtes Auge, was mit Sicherheit ein fetter blauer Fleck werden würde.
,,Wenn du nicht mein Sohn wärst, dann - '' fing er an.
,,Dann was huh? Würdest du mich hier und jetzt umbringen?' unterbrach ich ihn.
,,Was hält dich davon ab? Tu nicht so, als würde ich dir etwas bedeuten, dass habe ich noch nie'' fuhr ich fort.
Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen.
,,Na na, erst will ich mein Geld wieder haben'' kam es von ihm, während er sich umdrehte und wieder zu seinem Wagen lief.

Nach dem er verschwand, wartete ich noch, bis ich nach hause ging, da ich mich erst beruhigen musste.
Als ich dann nach hause ging, hoffte ich darauf, dass Clay oder dieser Jeremy noch nicht da sein würden, damit ich mein Auge mit irgendetwas bedecken konnte.
Als ich die Haustüre jedoch aufschloss, kam mir Clay entgegen und schaute mich mit großen Augen an.
,,Was hast du angestellt?'' fragte er und schaute sich mein Gesicht an.
,,Nichts'' entgegnete ich ihm.
,,Lüg mich nicht an, George'' kam es von ihm.
Ich verdrehte meine Augen.
,,Hast du dich mit irgendjemanden geprügelt? Irgendwelche Krummen Geschäfte wieder am laufen? Du bist auf Bewährung!'' rief er.
,,Fuck, denkst du ich weiß das nicht? Du musst mich nicht jedes mal auf's neue daran erinnern! Ich habe nichts angestellt oder irgendwelche Krummen Geschäfte am laufen, ok?'' schrie ich ihn an.
Er schaute mich schockiert an, da ich ihn angeschrien hatte und das nicht gerade sanft.
,,Tut mir leid'' entschuldigte ich mich, doch er beachtete mich nicht und lief in die Küche.
Ich lief ihm hinterher.
,,Clay, es tut mir le - '' ich hielt inne, da ich plötzlich diesen Jeremy am gedeckten Tisch sitzen sah, der mich anstarrte.



Tell me the truth - (Tell me everything 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt