Kapitel 7

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Als ich in der Nacht wach wurde, bemerkte ich, dass George nicht neben mir lag.
Da ich mich fragte wo er war, stand ich auf und suchte ihn.
Ich fand ihn hin und her laufend im Wohnzimmer wieder, er schien mit jemanden zu telefonieren.
Ich wollte mich wieder gerade in das Bett legen, als ich etwas merkwürdiges von ihm hörte.
,,Ich weiß echt nicht, was ich tun soll. Ich weiß nicht, wie ich ihn los werden soll oder wie ich aus der Sache heraus komme, ohne das wir uns in Gefahr begeben'' hörte ich George sagen.
Wovon sprach er und mit wem telefonierte er?
Ich legte mich schließlich wieder in das Bett, doch konnte nicht mehr wirklich einschlafen.
Ich fragte mich die ganze Zeit, mit wem er sprach und worum es ging.
Hatte er doch etwas angestellt?
Definitiv lief etwas, wovon ich keine Ahnung hatte und das beunruhigte mich.
Ich lag mit dem Gesicht zur Wand, daher bemerkte er nicht, dass ich wach war und kuschelte sich von hinten an mich heran.

Als ich am Morgen wach wurde, war George bereits weg, da er schließlich arbeiten musste.
Ich saß in der Küche und fragte mich noch immer mit wem er gesprochen hatte und worum es ging.
Sollte ich ihn darauf ansprechen oder es einfach dabei belassen?
Tausend Fragen schossen mir durch den Kopf, auf die ich keine Antwort hatte.
Ich vertraute darauf, dass er nichts dummes anstellen würde, da er wusste, was auf dem Spiel stand. Mein Gefühl sagte mir dennoch, dass er in Schwierigkeiten steckte.
Ich versuchte nicht weiter daran zu denken und öffnete meinen Laptop, um nach weiteren Job's Ausschau zu halten.
Plötzlich wurde ich über eine Website, auf der ich mich mal angemeldet hatte vor wenigen Tagen, angeschrieben.
,,Guten Tag Herr Gonzales,
wir haben gesehen, dass sie auf der Suche nach einem Job sind. Glücklicherweise haben wir etwas frei und benötigen jemanden, der ab sofort könnte. Wenn Sie Interesse daran haben, kommen sie zu der unten genannten Adresse am Donnerstag''
Es war ein Lieferjob, der mir angeboten wurde.
Natürlich würde ich sofort zu sagen, was ich auch tat, denn mich nahm sowieso niemand - also kam das genau richtig.
Ich schrieb ihnen zurück, dass ich am Donnerstag vorbei kommen würde.

Glücklich schloss ich meinen Laptop und holte mir etwas zu trinken, als es an der Haustüre plötzlich klingelte.
Als ich sie öffnete, war dort jedoch niemand zu sehen.
Alles was ich sah, war ein kleines Foto, dass auf dem Boden vor der Türe lag.
Ich hob es auf und schaute es mir an.
Als ich realisierte, was es war, nahm es mir den Atem.
Auf dem Foto war ich zu sehen, wie ich gerade eben noch im Wohnzimmer auf der Couch an meinem Laptop saß.
Ich schaute mich um, doch sah niemanden auf der Straße.
Ich schlug die Türe zu und schloss sie ab.
Was sollte das? Erlaubte sich jemand einen schlechten Scherz oder sollte es eine Drohung sein?
Ich wartete ungeduldig am Abend darauf, dass George endlich nach hause kommen würde.
Als ich hörte, wie die Haustüre aufgeschlossen wurde, rannte ich förmlich zu ihm und schlang meine Arme um ihn.
,,Hey'' kam es von leicht irritiert von ihm.
Er bemerkte, dass ich unruhig war und fing an sich Sorgen zu machen.
,,Was ist los?'' fragte er.
Ich hielt ihm das Foto hin, er schaute es sich an.
,,Was hat das zu bedeuten?'' fragte ich ihn nun.
Er lief an mir vorbei, in das Wohnzimmer und zog sich seine Strickjacke aus.
,,Ich weiß es nicht'' kam es von ihm.
Ich hatte das starke Gefühl, dass er es wohl wusste, mir jedoch nichts sagen wollte.
,,George'' sagte ich seinen Namen.
Er schaute mich an.
,,Sag mir die Wahrheit''
,,Ich weiß nicht, was das ist'' sagte er.
,,Mit wem hast du letzte Nacht telefoniert? Um was ging es?'' haute ich raus, woraufhin er mich etwas verwundert anschaute.
,,Hast du mich belauscht?''
,,Nein, ich habe es nur durch Zufall mitbekommen'' antwortete ich ihm.
Es herrschte für kurze Zeit Stille.
,,Also?'' kam es schließlich von mir.
,,Du musst dir keine Sorgen machen, jemand hat sich vermutlich nur einen schlechten Witz erlaubt'' sagte er aller ernstes.
Entsetzt darüber, dass er mich nicht ernst nahm oder mir sagen wollte was wirklich los war, verschwand ich wütend aus dem Wohnzimmer.


Tell me the truth - (Tell me everything 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt