Kapitel 13

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George's PoV

Als ich dort ankam, lief ich in die Kabinen, zog mich um und ließ mich von anderen, die am Arbeitsort vorbei fuhren, hinfahren.
Ich sah von weitem schon Tony, der mal wieder aussah, als hätte er absolut keinen Bock mehr.
Er sah mich und kam auf mich zu, wir begrüßten uns.
,,Ich nehme mal anhand deines Gesichtsausdrucks an, dass die Alte dich schon angerufen hat?'' lachte er.
,,Ach das geht mir eh am Arsch vorbei'' entgegnete ich ihm und fing mit ihm an den Müll aufzusammeln, da die anderen zwei Vollidioten schon wieder blöd guckten.
Tony schaute auf meine Hand.
,,Was ist mit deiner Hand passiert?'' fragte er daraufhin.
,,Kleiner Unfall, halb so wild''
Er musterte mich und legte seine Hand auf meine Schulter.
,,Hör zu George. Ich weiß, dass wir uns nicht lange oder besonders gut kennen, aber ich versichere dir, dass du in mir einen guten Freund sehen kannst. Wenn es etwas gibt, worüber du reden willst oder Hilfe brauchst, steht meine Türe immer offen'' sagte er plötzlich.
Ich war tatsächlich etwas verwundert darüber, doch es war schön zu sehen, einen neuen Freund gewonnen zu haben.
Schließlich hatte ich so etwas wie Freunde so gut wie gar nicht.
Als Clay mir wieder in den Sinn kam, überkamen mich wieder alle Gefühle und dementsprechend sank auch meine Laune.
Tony bemerkte es und versuchte mich aufzumuntern.
Er setzte sich auf die Bank, die dort stand und schaute mich an.
,,Setz dich, den Rest können die alte Säcke da machen'' rief er.
Ich nahm neben ihn Platz und seufzte.
,,Weshalb hast du dich von ihm getrennt?'' fragte er.
Obwohl er mich eigentlich überhaupt nicht kannte, kannte er mich gleichzeitig doch ziemlich gut.
,,Weil er ohne mich besser dran ist'' antwortete ich ihm.
,,Warum glaubst du das?''
Ich zuckte mit den Schultern und starrte in den Himmel.
,,Weil es so ist'' fing ich an.
,,Durch mich, ist er in ständiger Gefahr'' fuhr ich fort.
,,Ist er die aber auch nicht ohne dich? Gefahr lauert immer und überall'' sagte er.
Das brachte mich echt zum nachdenken, denn er hatte Recht.
Vielleicht war es überflüssig sich von ihm zu trennen, denn so hatte er nicht einmal mehr den Schutz, den er durch mich bekam.
Clay war immer in Gefahr - egal wegen was.
Ob es eine Straße wäre, die er überqueren würde.
Ob er einen Unfall hätte.
Oder, ob es wegen mir wäre.
Er war, wie wir alle, in ständiger Gefahr.
Ich realisierte, dass es ein Fehler war mich von ihm zu trennen.
,,Fuck'' fluchte ich.
,,Wie konnte ich so dämlich sein?!'' fluchte ich erneut.
Auf Tony's Lippen bildete sich ein Lächeln.
Er legte seine Hand erneut auf meine Schulter und klopfte.
,,Achja, die gute alte Liebe'' kam es von ihm.

Nach der Arbeit machte ich mich sofort auf den Weg zu Clay nach Hause.
Mir war es völlig egal, was seine Eltern sagen würden, es ging mir um ihn - einzig und alleine um ihn.
Ich stand vor deren Haustüre und klopfte schon wie wild dort gegen, als mir sein Vater die Türe mit einem nicht so erfreulichem Blick öffnete.
Ich stürmte an ihm vorbei hinein und rief nach Clay.
Es kam nichts zurück, weshalb ich weitere male seinen Namen rief.
Plötzlich kam seine Mutter dazu, die am weinen war.
,,Er ist nicht hier'' sagte sie.
,,Wo ist er?'' fragte ich.
,,Er wird seid heute Morgen vermisst'' brachte sie mit brüchiger Stimme hervor.
Als sie mir das sagte, spürte ich, wie mir mein Herz in die Hose rutschte.
Instinktiv dachte ich an meinen Vater, hatte er etwas damit zu tun?

Ich rannte zu meinem Auto, stieg dort ein und fuhr zum alten Club.
Während ich dort mit Tränen und Angst in den Augen hinein stürmte, rief ich nach meinem Vater.
,,DONDE ESTA?''
(WO IST ER?) schrie ich mehrmals.
Ich schmiss alte Stühle, die dort lagen im Club herum und rief erneut nach ihm.
,,WENN DU IHM WAS ANTUST, SCHWÖRE ICH DIR AUF MEIN EIGENES GRAB, DASS ICH DICH UMBRINGEN WERDE!'' ich bekam absolut keine Reaktion, was mich schließlich zu dem Gedanken führte, dass er nicht hier war.
Ich ließ mich auf den Boden sacken und vergrub mein Gesicht.
Das war alles meine Schuld.
Ich hatte ihn alleine gelassen, obwohl ich ganz genau wusste, dass mein Vater ihn sich schnappen würde.
Wie konnte ich nur so dumm sein und wirklich denken, dass er ohne mich besser dran sein würde?
Ich hörte plötzlich Schritte im Club.
Ruckartig stand ich auf und zog meine Waffe, die ich in die besagte Richtung hielt.
Es war jedoch nicht mein Vater, der dort stand - sondern Tony.
Langsam senkte ich meine Waffe und starrte ihn an.
,,Was tust du hier?'' fragte ich ihn verwirrt.
,,Ich war nicht weit von hier und habe dich hier rein stürmen sehen'' fing er an.
,,Ich habe mich gefragt, was du in dieser alten Bruchbude suchst'' fuhr er fort.
Ich lehnte mich gegen die Wand und seufzte.
Tony kam einen Schritt auf mich zu und schaute mich an.
,,Was genau läuft hier? Oder besser gesagt, bei dir?'' fragte er.
Ich erzählte es ihm - alles.
Statt sich von nun an von mir fernzuhalten, war er genauso leichtsinnig, wie es Clay damals war.
,,Wir werden ihn uns zurück holen'' sagte er und legte selbstsicher seine Hand auf meine Schulter.
Ob wir das jedoch konnte, ohne das mindestens einer von uns drauf gehen würde, war ich mir nicht so sicher bei.

Tell me the truth - (Tell me everything 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt